einer bleibt immer zurück

Kurzprosa zum Thema Beobachtungen

von  redangel

Sie war im zugeflogen, während er fest stand.
Sie hatte sich verfangen in ihm
und nun hing sie schon
eine ganze Zeit lang
an ihm.
Und das, obwohl sie hätte fliegen können. 
Sie wußte es, sie war zum Fliegen geschaffen.
Trotzdem hing sie in seinen weit 
auseinandergestreckten Armen fest,
wie eine Gefangene.
Zeitweise fand sie es sogar
schön, fest gehalten zu werden
von ihm.
Spielerisches sich hin und her wiegen können,
und trotzdem in Sicherheit sein.
Sie wog sich gerne eine Zeit lang in Sicherheit. 
Bis sie merkte, wie steif er war.
Stocksteif, wie er einfach immer nur dastand. Weiter nichts. 
Er machte ihr das Fliegen schwer, obwohl sie federleicht war.
Als der Windstoß kam und sie aus seinem Geäst riß, flog sie ihm
wirbelnd davon.
Sie flog weiter, und weiter, währenddessen er zurückblieb.
Seine Wurzeln, sie hielten ihn.
Und er stand weiterhin dort,
wo er immer schon gestanden hatte.
Sie dagegen, konnte fliegen,
schwanenfederleicht
mit dem Wind
davon. Es war von Anfang an nicht für immer gedacht.
Sie war ihm zugeflolgen, während er fest stand.

(c) redangel


Anmerkung von redangel:

Der Baum und seine Schwanenfeder
mit Flaum.......gesehen im Februar letzten Jahres

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Kommentare zu diesem Text


 franky (20.11.11)
Du hast aus dieser Beobachtung einen sehr schönen Text kreiert, gefällt mir.

Liebe Grüße

Franky

 Livia (05.03.18)
Das ist mir zu überladen. Und du wiederholst ein Wort immer in der nächsten Zeile. Fliegen, stehen, halten, Sicherheit ... Mach lieber Lücken auf, statt Berge.
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