Surf Nazis Must Die

Glosse zum Thema Aktuelles

von  Lala

Surf Nazis Must Die!

Das ist der Titel eines Films, der mir vor einem gefühlten Jahrzehnt bei IMDB als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten begegnete. Entstanden ist das gute Stück, das Dr. Uwe Boll nicht hätte besser erfinden können, im Jahre 1987.

Damals gab es noch einen eisernen Vorhang und keine schulhöfe 2.0 sorry: social networks. Linden Dollar, Avatare, und Facebook waren noch nicht erfunden. Surfen war surfen wie die Beach Boys es besingen, es Keanu Reeves in gefährlicher Brandung betreibt, aber surfen hatte nichts, aber auch gar nichts mit dem „surfen“ in einer Matrix zu tun, wie es Reeves als „Auserwählter“ in der Matrix tut.

Angesichts der Terrorlage im Land, hat der Titel des Films: „Surf Nazis must Die!“ aber durchaus angemessene, beachtenswerte Aktualität.

Einerseits, weil ich meine wahrzunehmen, dass die Welle, auch wieder so ein Filmname, wächst, die alle anonymen Blogger, Plagiatfinder, Meinungsäußerer, die ohne Grund oder autorisierter, zertifizierter, Handelskammer geprüfter Zertifikate, Meinungsmache betreiben, zu verbieten bzw. in der Öffentlichkeit an den Pranger zu stellen. Das Wort Anonymer, Troll oder Verschwörungstheoretiker ist bei diesen Versuchen häufig anzutreffen. Und wenn es einen Bösen in dem aktuellen Katastrophenfilm Contagion gibt, dann den Blogger, der von Jude Law gespielt wird.

Andererseits, weil der Titel so schön plakativ ist wie: „NPD-Nazi-Partei Must Be Verboten!“ Das ist so plakativ wie narkotisierend. Was nutzt das eigentlich? So ein NPD Verbot? Die verlieren Geld. Das ist richtig. Aber ich wette, die leben und lebten wie die FDP noch nie so sehr von ihren Mitgliedsbeiträgen und Wahlkampfkostenrückerstattungen. Und was hinderte sie, nach einem Verbot z.B. sich als die Neo-Partei neu zu gründen? So Neo eben wie der Neo aus der Matrix. Man, der hatte doch in der Matrix auch so lange, schwarze, cooole Lederkutten an, wie da überhaupt eine Menge komplett unreflektierter Leni-Nazi-Optik drin ist. Meine Fresse. Lustigerweise haben viele – auch das Feuilleton - bei Starship Troopers gedacht, dass sei ein verachtenswerter Nazi Film. Sollte verboten werden! So ein Schwachsinn. Ein sehr hellsichtiger Film. Vor allem wenn ich sowas wie "Die Griechen" höre, weil ich dann an die "Buggs" denken muss.
Da müsste man sich viel intensiver auch über 300 unterhalten, welcher eine absolute Zumutung ist, aber eben auch und eher noch über unseren unschuldigen Leder-Neo in der Matrix. Wo war ich? Genau: NPD Verbot.

In der aktuellen Ausgabe der FAS ist dazu ein lesenwerter Artikel von Nils Minkmar, der vorausstellt:
Das kollektive Denken ersetzt gerne anstrengende durch einfache Probleme. Statt die Morde der Neonazis aufzuklären, wird ein NPD verbot erötert.

Sag ich ja: Surf Nazis Must Die! Und ist es nicht toll, wie jetzt die Verdächtigen vom guten Paulchen Panther geschnappt werden und Verbote mehr als nur theoretische Chancen haben, erlassen zu werden?

Die Woche fasse ich wie folgt zusammen: Breivik bekloppt, NPD verboten: Welt gerettet.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

managarm (57)
(01.12.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Lala meinte dazu am 02.12.11:
Hallo managarm,

ich muss leider gestehen, dass ich nicht verstanden habe, was Du meinst.

*schäm*

Gruß
Lala
managarm (57) antwortete darauf am 02.12.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Lala schrieb daraufhin am 02.12.11:
Ich auch nicht, fand ich richtig gut :D

Danke für die Erläuterung, die mich wieder ein wenig optimistischer gemacht hat. Edit: Wahnsinns Show hast Du geschrieben, das passt genau. "Großes Kino" wollte ich erst im Text unterbringen, dachte mir aber, das spar ich mir, dass muss erkannt werden.
(Antwort korrigiert am 02.12.2011)
fdöobsah (54)
(01.12.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Lala äußerte darauf am 02.12.11:
Fankeböhn.

 loslosch (01.12.11)
das subproblem der v-leute ist bei einem verbot zu lösen. es handelt sich dabei um solche v-leute, die oberflächlich für den verfassungsschutz usw. arbeiten, tatsächlich aber die npd beliefern. umgedrehte v-leute also. die würden "arbeitslos". ein problem, das die verfassungsgerichte bisher noch nicht im visier hatten. lothar

 Lala ergänzte dazu am 02.12.11:
Och komm schon. Verstehe ich das verrückte V Problem richtig, dass es bei einem Verbot vor dem Arbeitsgericht dann V-Mann vs. Verfassungsschutz kommen könnte? Oder hab' ich's jetzt komplett verpeilt?

 loslosch meinte dazu am 02.12.11:
so in etwa ...

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 04.12.11:
Für meinen Geschmack schmeißt Du in dem Text etwas zuviel mit Filmtiteln um Dich und vermischt Fiktion mit Realität. Das ist zwar verführerisch, aber eine klare Trennlinie wäre mir lieber und etwas mehr Background, z.B. dass "Paulchen Panther" die deutsche Bezeichnung einer Figur ist, die... usw. usf. Du kannst nicht einfach alles als bekannt voraussetzen, schon gar nicht, wenn Du es noch salopp benennst!

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.07.20:
So ist es, Dieter.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram