o heilige nacht

Gedicht zum Thema Weihnachten

von  Sturmhexe

o eilige nacht
ganz schnell eben noch in den supermarkt
ein frisches brot noch erhaschen
den kampf um die letzte milch noch gewagt
für die kinder noch etwas zum naschen

noch etwas schmuck an den baum gehängt
und auch das haus soll noch glänzen
familie und hund dann in schale gedrängt
die kirche soll ja keiner schwänzen

o heilige acht
so sitzt man dann doch in der kirchenbank
und ist noch so ganz außer atem
die blicke gleiten die wände entlang
wo heilige andachtsvoll warten

die orgel erklingt, die gemeinde stimmt ein
dann lauscht man den frommen worten
die kerzen laden zum träumen ein
von sonne und wärmeren orten

o eilige acht
nach hause geeilt und die lichter entfacht
musik kommt aus der konserve
an sprüchlein hat keines der kinder gedacht
die bibel bleibt als reserve


rasch wird eben durchs evangelium gehetzt
dann kann man die gaben verteilen
auspacken, und dann vor das fernsehn gesetzt
- der film kommt, ihr müßt euch beeilen

o
die nacht kommt, man legt sich zum schlafen hin
und hält sich den drückenden magen
in den schüsseln war viel zu viel gutes drin
doch das würde keiner laut sagen

denn schließlich war alles doch gut und schön
als wir so beisammen gesessen
gefeiert uns selber - genau beseh’n
und weihnachten schlichtweg vergessen


Anmerkung von Sturmhexe:

1999

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