Berührung

Gedicht zum Thema Weihnachten

von  Sturmhexe

Ein kleiner Hirtenbub, taub und stumm
Hört nicht, wie die Engel sangen.
Erwacht erst viel später allein auf dem Feld
Und sucht seine Freunde voll Bangen.

Sein treuer Hund, der gewacht neben ihm,
weist ihn auf den Weg zu dem Stalle.
Mit Staunen erblickt der Knabe den Stern,
der zum Ziel geführt hat sie alle.

Er braucht keine Worte, um zu verstehn,
was hier in dem Stalle geschehen.
Sein Herz singt voll Freude der Engel Lied
- er darf den Messias hier sehen!

Demütig fragt er mit Gesten und Blick
und darf dann das Kind auch berühren
und ahnt nicht, dass einst ein gütig Geschick
sie nochmals zusammen wird führen.

Der Evangelist den Bericht uns gibt,
wie der Heiland dem Stummen begegnet:
Voll Liebe gibt er die Berührung zurück
und mit Sprach' und Gehör er ihn segnet.

Doch all dies weiß jener Knabe noch nicht,
der hier schweigend liebkoset den Kleinen,
während jubelnd sein Herz seine Liebe singt.
-- Doch der Herr erkennt stets die Seinen.


Anmerkung von Sturmhexe:

Gewidmet Jutta, meiner Gebärdenlehrerin - 2003

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