Brief an eine imaginäre Schwester

Brief zum Thema Eigene Welt

von  Prinky

Weswegen ich litt?
Weiß nicht...aber ich würde dir jetzt gerne in die Arme fallen. Immerwährend fallen, mit der großen Hoffnung, weich zu landen.
Ich fühle mich verstoßen...von einer tobenden Welt. Aus einem prall gefüllten Ballon, prall gefüllt mit Leben, im Begriff zu platzen, was er dann aber doch nicht tut.
Weswegen ich litt?
Weil ich dich suchte und brauchte. Ich reise fortwährend weiter, aber ohne dich.
So war es immer!
Den Eltern kann ich nichts vorwerfen. Ich schaftte es ja selber nicht. Oder doch?
Verflucht!
Ihr hättest euch anstrengen sollen, verdammt, war es denn so schwer?
Ihr habt es doch getrieben. Immer und immer wieder, und dann kam nur ICH?
So bleibt es kühl und kalt. Und dich vermisse ich weiterhin. Aber eigentlich bist du ja da. Ich rede mit dir, denke an dich, male dich aus, in den schillerndsten Farben, und ich kann dich so schön gestalten, daß jeder andere Bruder vor Neid erblassen würde. Dich muss man einfach liebhaben, was ich genieße, wann immer ich dich brauche. Und ich brauche dich!
Aber wenn ich aus meinen Träumen trete, manche denken frecherweise; Wenn ich mal wach werde, dann ist es kühl und kalt, und man steht in einem frischen Wind, vom Regen durchnässt. Eine beschissene Zugabe.
In meinen Gedanken heißt du Katrin, wahrscheinlich habe ich dir diesen Namen gegeben, weil mich eine selben Namens nicht wollte, und ich diese Traurigkeit sehnsuchtsvoll auf dich ableitete. Und so warst du - Katrin -für mich geboren. Also doch!
Manchmal rede ich mit dir, und andere starren mich an. Hmmm, schaut nur hin, ein verrückter dreiundvierzigjähriger Schwachkopf, der ähnlich wie ein kleines Kind eine imaginäre Freundin, bzw. einen imaginären Freund hat, eine imaginäre Schwester hat. Aber egal, sollen sie doch denken was sie so wollen. In meiner sehr kleinen Welt hast du einen Stammplatz, und wenn ich mal Kaffee mache, kommt denn da doch mal Besuch, dann lasse ich auch einen Schluck drin, immer, für dich!
Der letzte Genuß ist für dich.
Du wirst mir nicht zurückschreiben, aber ich weiß das du diesen Brief lesen wirst. Das tust du weil du meine Schwester bist.

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Kommentare zu diesem Text


 Songline (04.06.12)
Eine schöne Hommage, über die sich eine reale Schwester sicher gefreut hätte.
Liebe Grüße
Song

 Prinky meinte dazu am 04.06.12:
Da bin ich mir fast sicher!
Ich bedauere es wirklich keine Schwester zu haben. Mir fehlt da etwas, vor allem nach dem Tod meiner Eltern, der eines Tages zur Wahrheit wird. O man, daran will ich gar nicht denken Song. Micha

 Songline antwortete darauf am 04.06.12:
Besser, man denkt nicht daran und genießt stattdessen die Zeit, die man sie noch hat.

 AZU20 (04.06.12)
Schöne Idee. LG

 Prinky schrieb daraufhin am 07.06.12:
Mal was anderes....:-)
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