Mürrisch

Erzählung zum Thema Allzu Menschliches

von  Wortsucht

Wie mürrisch die Leute heute wieder waren. Dabei war es am Bahnhof gar nicht so kalt und der angedrohte regen schien auch nicht zu kommen. Ich beobachtete die Menschen um mich herum und stellte fest, dass sie entweder in Eile waren oder den eiligen im weg standen. Da ich selbst nicht in Bewegung war, schloss ich mich bei den anderen ein.
Zu meiner Linken ein massiver Eisenpfeiler. Hinter mir Menschen, vor mir Menschen, von rechts Menschen. Alle am rennen. Mir ging die Frage nicht aus dem Kopf, was wohl geschehen würde, wenn ich, statt im Weg zu stehen, einen Rückschritt machen und den Menschen von rechts den weg frei geben würde. Wäre ich gemein, dann hätte ich es gemacht ...
Ich überlegte mir, wie es aussehen würde und die Fantasie in meinem Kopf entlockte mir ein Lächeln.
Das Leben ist hart - der Pfeiler auch.
Als der Zug anhielt, welcher mich nach hause bringen sollte, blieb ich stehen. Zuerst müssen die Ankommenden den Zug verlassen. Sie taten es auch und die allermeisten standen nicht im Weg. Im Gegenteil. So beschloss ich, dies auch nicht mehr zu tun. Und kaum hatte ich einen Schritt vorwärts gemacht, krachte es hinter mir ... Die Säule schien nichts abbekommen zu haben ... Ich kann wirklich nichts dafür!
Aber Morgen versuche ich es mit dem Rückschritt ... dann sehe ich wenigstens, was passiert!
Und jetzt wisst ihr auch, warum ich nicht mürrisch am Bahnhof rumstehe.

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