Dem kommenden Tag

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von  Bella

Diese Sehnsucht. Diese Sehnsucht nach Ausdruck. Tagsüber fliegt sie segelnd in den Wolken, ist nur dünn da, legt sich wie ein feuchter Nebel über ein paar ausgewählte Atemzüge. Abends dann entblößt sie sich. In Einsamkeit. In Entfernung. In Unkörperlichkeit. In Dunkelheit. In Unerreichbarkeit. In Stille. Sie selber wird zur Nacht.

Sie lassen sich fühlen, die Geschichten, die in und zwischen den Organen leben. Ihre Fülle, ihre Unförmigkeit, sie folgen keiner Sprache mehr. Ein kleiner, schmaler Mond am Himmel piekst sie an mit seiner unteren Spitze und man steht da, auslaufend, in Tränen. Das Herz verschwimmt wie der Hof um den Mond. Gelbliche Undeutlichkeit. Ich will deine Nähe.

Wieso tropft es farblos aus den Augen und schießt nicht aus jeder Pore dieses Rot? Wofür bin ich gekommen, wenn nicht, um mich bunt zu verschwenden?
Mein Rennen ist ein Warten, dass die Stummheit in sich birgt und versucht, sie in Beschleunigung zu ersticken.
Alles in sich zu haben: Organe, Worte, Erleben, aber keine Sprache dafür. Das ist der Schmerz des Stummseins, wenn es sich um dich laut lebt.

Dort ist ein Treiben, in mir ein Toben, doch ich bin ein leiser, kleiner Mensch.
Meine eigene Verletzlichkeit halte ich in den Händen und dem kommenden Tag hin. Auch dir, wenn du hinschaust. Sonst drücke ich zu.

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Kommentare zu diesem Text


 Martina (15.04.13)
Gefällt mir sehr...ja wirklich...deine Art zu schreiben und zu fühlen. Ich konnte gut mitziehen mit deinen Worten...mit den Bildern.
Lg Tina.

 Bella meinte dazu am 17.04.13:
Das ist das allerwichtigste. Vielen Dank, liebe Tina!
wa Bash (47)
(15.04.13)
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 Bella antwortete darauf am 17.04.13:
Danke, wa Bash! Viele Grüße!
EikeFalk (60)
(20.06.13)
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 Bella schrieb daraufhin am 20.06.13:
Lieber Eike, ich danke dir von Herzen für deinen wunderschönen Kommentar! Ich bin ganz überwältigt :)

Einen lieben Gruß,
Bella

 TrekanBelluvitsh (24.11.14)
Es ist nicht einfach, für sich den Weg zu finden, zu wissen, was man will. Und draußen scheinen es so viele genau zu wissen. Doch ich denke, sie machen einfach, weil es von ihnen verlangt wird und/oder ohne auf sich zu hören.

Es ist eine Qual, zu sich zu finden und quantitativ gemessen, vielleicht noch nicht einmal die Sache wert. Doch Denken ist die schlimmste Krankheit der Welt. Man wird sie nicht mehr los, auch wenn sie uns manchmal stumm und hilflos zurücklässt.

 Bella äußerte darauf am 31.03.16:
Ob es sich überhaupt finden lässt, dieses "ich"? Oder ist das nicht auch eine Art Ideologie, ein Druck, der uns als etwas existentiell Wichtiges verkauft wird? Oder ist das "zu sich finden" etwas Anderes als das "Ich" zu finden?
Fühlen ist dann aber auch eine schlimme Krankheit, wenn Denken eine ist ;)
Danke für deine Gedanken!

 TrekanBelluvitsh ergänzte dazu am 01.04.16:
Es ist entscheidend, wichtige Zeit mit unwichtigen Dingen zu vertun!

 Bella meinte dazu am 01.04.16:
Wie genau meinst du das?

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 01.04.16:
Neulich in "The Big Bang Theory" (auf meiner DVD):
Prof. Proton (als Geist): "Macht es ihnen nichts aus, dass sie als Wissenschaftler ihre kostbare Zeit auf Erden mit Filmen, Spielen und Comicbüchern vertun?"
Sheldon (überlegt): Nein.
Prof. Proton: Na, dann ist es ja gut. (Geht ab.)
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