Trennung

Sonett zum Thema Abschied

von  IngeWrobel

.

Sie wussten, es würde kein Morgen geben,
und schwiegen beklommen einander an.
Ein jeder lebt nur noch das eigne Leben
ab heute – ein trauriger Weg begann.

Sie fragten, ob dieses die richtige Zeit,
sich selber im Stillen – kein Ton war zu hör’n.
Sie fragten sich, ob sie tatsächlich bereit. 
(Und sollten sie ewige Freundschaft sich schwör’n?)

Sie wagte ein Lächeln mit mutigem Mund,
die Sprache der Augen verriet sie jedoch.
Die Hände, so schien es, erhofften ein „Noch“.

Er legte die Arme mit Sanftheit um sie.
Sie wussten es beide: Ein „Noch“ gäb es nie.
Sie gingen in andere Richtung – herzwund. 

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Kommentare zu diesem Text

Manon.Moony (38)
(09.09.13)
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 IngeWrobel meinte dazu am 09.09.13:
Nun, ich würd eher sagen "traurig" - keinesfalls aber "zynisch" ... stammt das von Dir?
Auch "tragisch" ist mir zu heftig - passieren solche Trennungen doch schließlich täglich irgendwo.
Mir gefällt, dass "sie" sich mit Anstand trennen, ohne sich gegenseitig verbal zu verletzen.
Manon.Moony (38) antwortete darauf am 09.09.13:
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 EkkehartMittelberg (09.09.13)
Es gibt sie, diese Trennungen im Bewusstsein, einander geliebt zu haben.
LG
Ekki

 IngeWrobel schrieb daraufhin am 09.09.13:
Ja, und das sind die, die nach der Trauerarbeit eine gute Erinnerung ermöglichen.
Danke für Deine Worte
und liebe Grüße
Inge

 TrekanBelluvitsh (09.09.13)
Der letzte Akt eines Stücks, das schon vorüber ist. Überflüssig? Vielleicht, aber wir sind nun einmal das, was wir waren und darum hängen wir auch immer am Gestern.

 IngeWrobel äußerte darauf am 09.09.13:
Und weil das Gestern, ob wir wollen oder nicht, diesen Einfluss auf das Heute hat, ist es gut, eine Beziehung, die gut war, auch gut abzuschließen.
Mein Dank an Deine Gedanken und Worte
und liebe Grüße
von der Inge

 susidie (09.09.13)
So eine bewusste Trennung ist manchmal noch schwieriger, als eine Trennung im Streit. Sie hinterlässt soviel Wehmut und tiefe Traurigkeit. Liebe Grüße von Su:)

 IngeWrobel ergänzte dazu am 09.09.13:
Ich finde, diese Wehmut und Traurigkeit ist allemal besser, als Wut und Zorn.
Wenn man festgestellt hat, dass es nicht mehr (gut) weitergeht, bleibt bei dieser "sauberen" Trennung die Möglichkeit, nach langer Zeit in Liebe zurückdenken zu können.
Auch Dir mein Dank für die Worte und das Sternchen.
Liebe Grüße
Inge : )

 susidie meinte dazu am 09.09.13:
Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Leider wird man oft durch die Realität eines Besseren belehrt. Und so viele von den Trennungen enden in sinnlosem Chaos und Rosenkrieg:(
ichbinelvis1951 (64)
(09.09.13)
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 IngeWrobel meinte dazu am 09.09.13:
Hallo Klaus,
wenn alles gesagt ist, ist diese letzte Umarmung sicher ein besserer Abschluss.
Liebe Grüße
von der Inge

 niemand (09.09.13)
Wenn ich jetzt schreibe, dass dieses Gedicht an Kitsch
grenzt, wird es sicher empört zurückgewiesen, aber es ist so. Das klingt so larmoyant, dass man versucht wäre den beiden ein: Nun bedauert euch mal nicht dermaßen, zurufen möchte. LG niemand
Manon.Moony (38) meinte dazu am 09.09.13:
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 IngeWrobel meinte dazu am 09.09.13:
@ niemand: Wenn man über Gefühle schreibt, ist man schnell an der Grenze zum Kitsch. Ich meine, diese Grenze nicht überschritten zu haben - Du empfindest es anders. Es bleibt Dir unbenommen. Danke für Deine Worte!
Gruß, Inge
@ Manon.Moony: Ich schreibe hier nicht primär über Gefühle, sondern beschreibe eine Abschiedsszene. Deinen Ekel kann ich nicht nachvollziehen - aber das erwartest Du sicher auch nicht. Danke, dass Du Dir trotzdem die Zeit für dieses Gedicht genommen hast!
Gruß, Inge

 niemand meinte dazu am 10.09.13:
Nah am Kitsch, ja, aber hier vom Kotzen reden, das ist ein ziemlich starker Tobak und völlig unangebracht.
LG niemand
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