Alp

Sonett zum Thema Schlaf/ schlafen

von  IngeWrobel

Warum, du Elbin, suchst du jede Nacht
mich heim? Warum gehst du nicht, Andre schrecken,
muss ich mit Weiberhaube mich bedecken,
wie man’s seit je mit jungen Mädchen macht?

Was reitest du auf meinem alten Leib
herum – suchst neue Qualen auszuhecken?
Warum kannst du nicht andre Schläfer wecken?
Such dir woanders deinen Zeitvertreib!

Wird Thanatos, mit Morpheus brüderlich
vereint, die Elbin diese Nacht vertreiben?
Soll ich mir lieber Schlafmohn einverleiben?
O böser Nachtmahr, wie vertreib ich dich?

Ich stell die Schuhe falsch herum ans Bett heut Nacht.
Du hast zum letzten Mal mich um den Schlaf gebracht!

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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (03.05.20)
Kreuzt meinen Weg der Katzen Eigensinn
wenn ich zu schnell in meiner Spur
geradewegs und unermüdlich
in die falsche Richtung bin
Von Dichtern sagt man allgemein
Ein Werkzeug allerlei Geträum zu sein
Sucht Dichterwort doch Resonanz des Chors
der vielen Leser, Streuner, Bachelors

 IngeWrobel meinte dazu am 03.05.20:
...
und manchmal trifft ihn ein genialer Streif
durch einen Kommentar von DanceWith1Life
:-)

 Moja (03.05.20)
Liebe Inge, wer kennt das nicht!
Die letzten beiden Zeilen erheitern mich. Auf diese abergläubische Idee bin ich noch nicht gekommen. Wenn es so einfach wäre, Alpträume zu verscheuchen.
Ich zog die Schuhe an, machte mich auf den Weg und recherchierte meine Familiengeschichte - und wurde fündig.
Die Dämonen sind entlarvt!

Schönes Gedicht,
schlaf gut!

Moja

 IngeWrobel antwortete darauf am 03.05.20:
Liebe Moja,
Deine Traumberichte ließen mich diesen älteren Text aus der Versenkung holen und hier posten.
Du bist also schuld, die Erfahrungen und Misserfolge unserer Altvorderen vorzustellen, die ich freilich nicht selbst überprüft habe. :D
Hier war eindeutig der Weg (die Recherche) das Ziel.
Wenn Du trotzdem ein Ziel erreicht hast, so kannst Du das ausschließlich Dir selbst aufs Fähnlein schreiben! Bravo!
Wünsche, wohl geruht zu haben letzte Nacht!
Herzlich
Inge
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