Demenz

Erlebnisgedicht zum Thema Abschied

von  IngeWrobel

.

Da dämmerst du in deiner eignen Welt
und keiner weiß, wovon du grade träumst.
Ich denk, dass dich vielleicht am Leben hält
die Furcht, dass du sonst Wichtiges versäumst.

Die Augen schauen starr in mein Gesicht;
so offen war'n sie nie in alter Zeit.
Erkennen, glaub ich, können sie mich nicht:
Das, was du durch mich siehst, ist wohl sehr weit.

Du lauschst der Stimme, die da zu dir spricht,
erkennst am Klang, dass sie dir Liebes sagt,
doch was genau das ist, verstehst du nicht.
Nie mehr wird etwas von dir hinterfragt.

Du lehnst die Wange stumm an meine Hand;
suchst den Kontakt, der zwischen uns besteht,
denn trotz des Dämmers fühlst du dieses Band,
das auch der Wind des Todes nie verweht. 

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Kommentare zu diesem Text


 Sanchina (25.05.14)
Ich habe selten einen so verständnisvollen Text zu diesem Thema gelesen; dein Gedicht gefällt mir sehr.
Gruß, Barbara

 IngeWrobel meinte dazu am 25.05.14:
Hallo Barbara,
ich schrieb es nach einem Besuch bei meiner Mutter. Sie so zu sehen hat mich ziemlich erschüttert ... und doch lag ein gewisser Frieden auf dieser Begegnung - der mir kurioserweise die Angst vor der Krankheit nahm.
Danke für Deine Worte!
Inge
Mephobia (31)
(25.05.14)
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 IngeWrobel antwortete darauf am 25.05.14:
Danke für dieses schöne Lob!
Gruß, Inge
BellisParennis (49)
(25.05.14)
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 IngeWrobel schrieb daraufhin am 25.05.14:
Danke!
Sehr liebe Grüße!
Inge
Raven (42)
(25.05.14)
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 IngeWrobel äußerte darauf am 25.05.14:
Herzlichen Dank für die lobenden Worte!
LG
Inge
Graeculus (69)
(25.05.14)
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 IngeWrobel ergänzte dazu am 25.05.14:
Fein, dass auch Du meine Gedanken und Worte nachvollziehen kannst!
Liebe Grüße
Inge
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