Alltagsgetöne

Sonett zum Thema Lebensbetrachtung

von  niemand

Des Alltags trübe Farbe zu durchlichten
gelingt dem Menschen oft mit frohem Lied,
weil jeder Ton das Grau ins Helle zieht -
so ähnlich hör ich Optimisten dichten.

Doch hat das Alltagsgrau meist eine Stärke,
die fest wie eine Mauer vor mir prangt.
Ich fühle, wie mein Innres daran krankt,
so dass ich kraft- und liedlos vor mich werke.

Die andern haben scheinbar Mut in Massen
und einen Willen nicht vom Sang zu lassen.
Mir ist's, als ob dann Folgendes geschieht:

Es mühen sich in fensterlosen Hallen
Millionen kehlkopfkranke Nachtigallen
tagtäglich um ein Muntermacherlied.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (27.12.13)
hauptsache, es reimt sich. muster: bescheidenheit ist eine zier,/ doch weiter kommt man ohne ihr.

und dann die nachtigall:

 hier

eine zeitlang ging ich stets mit dem nachtigallen-gällen online. (im wiki-artikel den ton auf dem dreieck-symbol über "lebensraum" starten. es ist ein sperlingsvogel. man kann sich auch "knüppelsatt" hören.

vom alltagsgetöne zum alltagsgetöse. haste da noch töne!

 niemand meinte dazu am 28.12.13:
Die auffalendste Eigenschaft eines Reimgedichtes ist, dass es sich reimt Die Nachtigall konnte ich nicht starten.
Beim drauf klicken hat sich nichts gerührt.
Dass die Nachtigall ein kleines, graues "Mäuschen" ist, wusste ich, aber ich habe noch nie eine gehört. Wahrscheinlich muss man auf dem Lande wohnen -
ich wohne in der Stadt, da hört man nur etwas von
Gallensteinen und das nur per Wort - selbige sind bekanntlich tonlos ))))
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 loslosch antwortete darauf am 28.12.13:
lag kein neuer pc auf dem gabentisch?

 niemand schrieb daraufhin am 28.12.13:
ein neuer PC? Das wäre bei mir die reinste Verschwendung.
Ich internete nur in den Foren und Google ab und an,
wenn ich mich schlau machen will dafür reicht mein
alter Kasten

 loslosch äußerte darauf am 28.12.13:
und die kOrrespondentenberichte entgehen dir akustisch. das ist wie mit der pkw-klimaanlage ...

 plotzn (27.12.13)
Ich erinner mich noch gut an das Gedicht, liebe Irene. Die letzte Strophe mit ihren "kehlopfkranken Nachtigallen" hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein starkes Bild!

Jeder muss die für sich passenden Muntermacher finden. Bei mir gehören Lieder dazu (mich können sie aufmuntern, meine Mitwelt zum Wahnsinn treiben - wenn ich sie selbst singe

Liebe Grüße, Stefan

 niemand ergänzte dazu am 28.12.13:
Ja, es ist nix Neues was ich hier verreimte, aber es freut mich, dass Du Dich noch daran erinnern kannst, lieber
Stefan Mit dem Singen ist das so eine Sache:
Man sollte nur wenn man kann ansonsten sind die anderen nicht so begeistern von der Kunst.
Mit herzlichen Grüßen zurück, Irene

 Peer (28.12.13)
Ich empfinde es ähnlich, wiewohl es tatsächlich Lebenskünstler zu geben scheint, die es anders empfinden.
LG Peer

 niemand meinte dazu am 28.12.13:
Lebenskünstler bin ich auch nicht, dafür grüble ich viel zu viel - mir fehlt diese "Leichtigkeit des Seins".
Mit herzlichen Grüßen, Irene
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