Der Discomörder - Teil 4
Roman zum Thema Mord/Mörder
von NormanM.
Maurice genoss es auf der Einweihungsparty einer seiner Bekannten. Drei Flaschen Bier hatte er schon getrunken und befand sich in bester Laune. Er wollte gerade die vierte Flasche öffnen, als er spürte, wie sein Handy vibrierte. Obwohl die Musik auf Zimmerlautstärke begrenzt war, nahm er den Klingelton nicht wahr. Da es sein Diensthandy war, konnte es nichts Gutes bedeuten.
„Scheiße“, fluchte er, während er das Handy rauskramte. Es war natürlich Burscheid, sein Chef. Am liebsten hätte er den Anruf ignoriert, aber da es sich zweifellos um einen Notfall handelte, wenn er am Freitag Abend nach Feierabend gestört wurde, musste er rangehen, ob er wollte oder nicht.
„Stemmer“, meldete er sich und verließ den Raum.
„Jochen hier, bist du gerade unterwegs?“
„Jaa, auf einer Party!“, betonte Maurice.
„Man hört es. Und ich bin gerade am Zakk, dieser Disco. Wir haben einen Mordfall.“
„Was, jetzt?“
„Nee, morgen. Ich wollte nur heute schon einmal die Spurensicherung vorbereiten. Natürlich jetzt. Vor etwa einer Stunde ist ein Mann dort in den Räumlichkeiten erschossen worden.“
„Von wem?“
„Weiß ich doch nicht, ich würde dich nicht auf einer Party stören, wenn wir den Täter schon hätten.“
„Ja, ist ja schon gut. Dann muss ich jetzt auch dorthin kommen?“
„Dacht´ ich!“, gab Burscheid in seiner ironischen Weise zurück.
„Ich habe aber schon einige Bier intus.“ Maurice hoffte, sich dem Einsatz heute doch noch entziehen zu können, obwohl er insgemein wusste, dass es nichts bringen würde.
„Hauptsache, du trinkst jetzt nichts mehr, bis jetzt klingst du noch recht nüchtern.“
„Aber ich kann so kein Auto mehr fahren.“
„Für solche Fälle gibt es Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, Busse. Du kannst dir sogar ein Taxi rufen und dir den Preis zurück erstatten lassen, wusstest du auch noch nicht, wie?“
„Ja, dann komm ich gleich.“
„Oh, guuut.“
Verärgert legte Maurice auf. Wieso musste so etwas ausgerechnet jetzt passieren. Die ganze Woche hatte er ruhigen Dienst geschoben und sich fast gelangweilt und jetzt am Wochenende und dann auch noch, wenn er auf einer Fete war, kam irgend so ein Spinner auf die Idee jemand zu ermorden.
„Sorry, ich muss gehen“, informierte er Nina, die Gastgeberin. „Mein Chef hat gerade angerufen.“
„Oh, was ist denn passiert?“, fragte sie.
„Ah, unser Kommissar im Einsatz“, scherzte einer der Gäste. Aber Maurice war jetzt absolut nicht für Scherze aufgelegt und warf demjenigen einen warnenden Blick zu.
„Im Zakk wurde einer abgeknallt“, sagte er leise zu ihr. Er wollte nicht, dass die anderen es mitbekamen und ihn mit Fragen nervten, auf die er noch keine Antwort wusste. Und außerdem hatte er keine Zeit. Sie zuckte zusammen.
„Hier in Düsseldorf? Ich dachte, so was gibt es nur in Amerika. Dann traut man sich ja gar nicht mehr weg zu gehen. Weiß man denn schon Näheres?“
„Nein, bisher nichts. Tut mir leid, dass ich jetzt gehen muss. Ich wäre gern noch geblieben.“
„Da kannst du ja nichts für. Ich hoffe, ihr findet den Mörder.“
„Das werden wir.“
Er verzichtete darauf, sich von den anderen zu verabschieden, um nicht aufgehalten zu werden.
Als er das Haus verlassen hatte, kam seine Wut erst richtig hoch. „Was für eine verdammte SCHEISSE!“, brüllte er draußen laut rum. Ihm war klar, dass er dem Mörder nicht nur zu verdanken hatte, dass er anstatt der Party nun einen Nachtdienst vor sich hatte, sondern seinetwegen auch kein Wochenende hatte. „DIESES ARSCHLOCH!“, brüllte er wieder laut durch die Gegend. Dabei schlug er gegen einen Laternenmast. Ihm war völlig egal, wenn es jemand mitbekam. Er ging zur U-Bahnstation musste aber feststellen, dass erst in 20 Minuten die nächste Bahn fuhr. „SCHEISSE!“ Es konnte echt nicht sein, dass in einer Großstadt mit knapp 600.000 Einwohnern, die auch noch Landeshauptstadt war, an einem Freitagabend bei einem so regen Nachtleben die U-Bahn so selten fuhr. Er rief die Taxizentrale an. Dort herrschte Hochbetrieb, erst in einer halben Stunde könne ein Taxi bei ihm sein. Er verzichtete, dann konnte er auch die Bahn nehmen. Es war echt zum Kotzen. „Ist doch alles ASSIG hier“, schrie er wieder und hämmerte auf einem Mülleimer ein. Er hatte auch keine Lust, die knapp 20 Minuten zu warten und beschloss eine Station vorzulaufen. Immer wieder stieß er laute Flüche aus.
„Können wir Ihnen helfen“, ertönte plötzlich die Stimme aus einem anhaltenden Auto, als er gerade dabei war, wieder auf einem Müllbehälter einzuschlagen.
„Nein“, gab er patzig zurück und drehte sich um. Auch das noch, bei dem Auto handelte es sich um einen Streifenwagen und die beiden Polizisten stiegen gerade aus. Er kannte die beiden. Als sie näher kamen, erkannten sie auch ihn.
„Herr Stemmer?“, fragte ihn derselbe Beamte erstaunt.
„Ja, ich bin es“, antwortete er und versuchte sich zu fassen.
„Was machen Sie denn?“
„Burscheid hat mich angerufen wegen des Vorfalls am Zakk. Sind Sie darüber informiert?“
„Ja, der Mordfall.“
„Ich war gerade auf einer Party, der Abend ist jetzt im Arsch, das Wochenende wohl auch, die nächste Bahn kommt auch erst in 20 Minuten und ein Taxi ist gerade auch nicht frei. Da habe ich mich etwas aufgeregt. Es tut mir leid.“
„Ja, aber Sie können doch nicht so ausrasten und so einen Lärm erzeugen. Normalerweise wäre dafür ein Bußgeld fällig, das wissen Sie ja als Polizist. Aber unter Kollegen wollen wir es mal für uns behalten. Wir hoffen nur, dass keine Sachbeschädigung im Spiel war.“
„Nein, keine Sorge.“
„Gut. Sollen wir Sie dort hinfahren?“
„Oh ja, das wäre wirklich echt nett.“
„Dann steigen Sie ein.“
Inzwischen hatte er sich wieder beruhigt und stieg ein.
„Da müssen aber echt tolle Frauen auf der Party gewesen sein, wenn Sie so ausgerastet sind, weil Sie dort weg mussten“, scherzte der andere Polizist. Beide Polizisten lachten daraufhin.
„Jedenfalls konnte ich mich nicht beschweren“, erwiderte Maurice.
Sie erreichten den Tatort. Maurice sah auch schon Burscheid – wie immer bekleidet mit Anzug und Krawatte - der sich gerade mit einem Mann unterhielt.
„Vielen Dank noch einmal fürs Fahren und für Ihre Toleranz“, bedankte Maurice sich bei den Polizisten.
„Keine Ursache. Aber falls es noch mal vorkommt, wovon wir natürlich nicht ausgehen, müssen wir es aber als Ordnungswidrigkeit melden.“
„Ja, selbstverständlich.“
„Scheiße“, fluchte er, während er das Handy rauskramte. Es war natürlich Burscheid, sein Chef. Am liebsten hätte er den Anruf ignoriert, aber da es sich zweifellos um einen Notfall handelte, wenn er am Freitag Abend nach Feierabend gestört wurde, musste er rangehen, ob er wollte oder nicht.
„Stemmer“, meldete er sich und verließ den Raum.
„Jochen hier, bist du gerade unterwegs?“
„Jaa, auf einer Party!“, betonte Maurice.
„Man hört es. Und ich bin gerade am Zakk, dieser Disco. Wir haben einen Mordfall.“
„Was, jetzt?“
„Nee, morgen. Ich wollte nur heute schon einmal die Spurensicherung vorbereiten. Natürlich jetzt. Vor etwa einer Stunde ist ein Mann dort in den Räumlichkeiten erschossen worden.“
„Von wem?“
„Weiß ich doch nicht, ich würde dich nicht auf einer Party stören, wenn wir den Täter schon hätten.“
„Ja, ist ja schon gut. Dann muss ich jetzt auch dorthin kommen?“
„Dacht´ ich!“, gab Burscheid in seiner ironischen Weise zurück.
„Ich habe aber schon einige Bier intus.“ Maurice hoffte, sich dem Einsatz heute doch noch entziehen zu können, obwohl er insgemein wusste, dass es nichts bringen würde.
„Hauptsache, du trinkst jetzt nichts mehr, bis jetzt klingst du noch recht nüchtern.“
„Aber ich kann so kein Auto mehr fahren.“
„Für solche Fälle gibt es Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, Busse. Du kannst dir sogar ein Taxi rufen und dir den Preis zurück erstatten lassen, wusstest du auch noch nicht, wie?“
„Ja, dann komm ich gleich.“
„Oh, guuut.“
Verärgert legte Maurice auf. Wieso musste so etwas ausgerechnet jetzt passieren. Die ganze Woche hatte er ruhigen Dienst geschoben und sich fast gelangweilt und jetzt am Wochenende und dann auch noch, wenn er auf einer Fete war, kam irgend so ein Spinner auf die Idee jemand zu ermorden.
„Sorry, ich muss gehen“, informierte er Nina, die Gastgeberin. „Mein Chef hat gerade angerufen.“
„Oh, was ist denn passiert?“, fragte sie.
„Ah, unser Kommissar im Einsatz“, scherzte einer der Gäste. Aber Maurice war jetzt absolut nicht für Scherze aufgelegt und warf demjenigen einen warnenden Blick zu.
„Im Zakk wurde einer abgeknallt“, sagte er leise zu ihr. Er wollte nicht, dass die anderen es mitbekamen und ihn mit Fragen nervten, auf die er noch keine Antwort wusste. Und außerdem hatte er keine Zeit. Sie zuckte zusammen.
„Hier in Düsseldorf? Ich dachte, so was gibt es nur in Amerika. Dann traut man sich ja gar nicht mehr weg zu gehen. Weiß man denn schon Näheres?“
„Nein, bisher nichts. Tut mir leid, dass ich jetzt gehen muss. Ich wäre gern noch geblieben.“
„Da kannst du ja nichts für. Ich hoffe, ihr findet den Mörder.“
„Das werden wir.“
Er verzichtete darauf, sich von den anderen zu verabschieden, um nicht aufgehalten zu werden.
Als er das Haus verlassen hatte, kam seine Wut erst richtig hoch. „Was für eine verdammte SCHEISSE!“, brüllte er draußen laut rum. Ihm war klar, dass er dem Mörder nicht nur zu verdanken hatte, dass er anstatt der Party nun einen Nachtdienst vor sich hatte, sondern seinetwegen auch kein Wochenende hatte. „DIESES ARSCHLOCH!“, brüllte er wieder laut durch die Gegend. Dabei schlug er gegen einen Laternenmast. Ihm war völlig egal, wenn es jemand mitbekam. Er ging zur U-Bahnstation musste aber feststellen, dass erst in 20 Minuten die nächste Bahn fuhr. „SCHEISSE!“ Es konnte echt nicht sein, dass in einer Großstadt mit knapp 600.000 Einwohnern, die auch noch Landeshauptstadt war, an einem Freitagabend bei einem so regen Nachtleben die U-Bahn so selten fuhr. Er rief die Taxizentrale an. Dort herrschte Hochbetrieb, erst in einer halben Stunde könne ein Taxi bei ihm sein. Er verzichtete, dann konnte er auch die Bahn nehmen. Es war echt zum Kotzen. „Ist doch alles ASSIG hier“, schrie er wieder und hämmerte auf einem Mülleimer ein. Er hatte auch keine Lust, die knapp 20 Minuten zu warten und beschloss eine Station vorzulaufen. Immer wieder stieß er laute Flüche aus.
„Können wir Ihnen helfen“, ertönte plötzlich die Stimme aus einem anhaltenden Auto, als er gerade dabei war, wieder auf einem Müllbehälter einzuschlagen.
„Nein“, gab er patzig zurück und drehte sich um. Auch das noch, bei dem Auto handelte es sich um einen Streifenwagen und die beiden Polizisten stiegen gerade aus. Er kannte die beiden. Als sie näher kamen, erkannten sie auch ihn.
„Herr Stemmer?“, fragte ihn derselbe Beamte erstaunt.
„Ja, ich bin es“, antwortete er und versuchte sich zu fassen.
„Was machen Sie denn?“
„Burscheid hat mich angerufen wegen des Vorfalls am Zakk. Sind Sie darüber informiert?“
„Ja, der Mordfall.“
„Ich war gerade auf einer Party, der Abend ist jetzt im Arsch, das Wochenende wohl auch, die nächste Bahn kommt auch erst in 20 Minuten und ein Taxi ist gerade auch nicht frei. Da habe ich mich etwas aufgeregt. Es tut mir leid.“
„Ja, aber Sie können doch nicht so ausrasten und so einen Lärm erzeugen. Normalerweise wäre dafür ein Bußgeld fällig, das wissen Sie ja als Polizist. Aber unter Kollegen wollen wir es mal für uns behalten. Wir hoffen nur, dass keine Sachbeschädigung im Spiel war.“
„Nein, keine Sorge.“
„Gut. Sollen wir Sie dort hinfahren?“
„Oh ja, das wäre wirklich echt nett.“
„Dann steigen Sie ein.“
Inzwischen hatte er sich wieder beruhigt und stieg ein.
„Da müssen aber echt tolle Frauen auf der Party gewesen sein, wenn Sie so ausgerastet sind, weil Sie dort weg mussten“, scherzte der andere Polizist. Beide Polizisten lachten daraufhin.
„Jedenfalls konnte ich mich nicht beschweren“, erwiderte Maurice.
Sie erreichten den Tatort. Maurice sah auch schon Burscheid – wie immer bekleidet mit Anzug und Krawatte - der sich gerade mit einem Mann unterhielt.
„Vielen Dank noch einmal fürs Fahren und für Ihre Toleranz“, bedankte Maurice sich bei den Polizisten.
„Keine Ursache. Aber falls es noch mal vorkommt, wovon wir natürlich nicht ausgehen, müssen wir es aber als Ordnungswidrigkeit melden.“
„Ja, selbstverständlich.“