Der Discomörder - Teil 9
Roman zum Thema Mord/Mörder
von NormanM.
Der nächste Schritt bestand nun darin, diesem Hendrik Becher einen Besuch abzustatten, auch wenn er sich vorerst nicht viel davon versprach. Selbst wenn er doch ein Motiv hatte, z. B. Neid, würde es dieser nicht zugeben. Aber immerhin hatte er nun schon einmal die Kontaktdaten.
Er suchte Maurice, den er kauend mit einem Brötchen und einer Flasche Cola vor sich in der Teeküche vorfand.
„Schmeckt `s?“, fragte er. Maurice nickte und winkte dankend, während er sich bemühte, den Mund zum Sprechen wieder frei zu machen.
„Und haben wir was Neues?“, fragte er schließlich. Burscheid erzählte ihm darauf, was er erfahren hatte.
„Und glaubst du, dass dieser Becher wirklich kein ein Motiv haben könnte?“
„Tja, zumindest wird es schwierig, es ihm nachzuweisen. Es sei denn irgendjemand aus der Firma hat etwas mitbekommen. Aber noch schwieriger wird es, wenn keiner aus dem Arbeitsumfeld der Täter war. Dann hätten wir es vermutlich tatsächlich mit einem Heckenschützen zu tun. Sollte es sich um einen Heckenschützen handeln, wird er wieder zuschlagen. Wir müssen daher dafür sorgen, dass in allen Discotheken in Düsseldorf und näherer Umgebung in der nächsten Zeit jeder vor dem Einlass durchsucht wird.“
„Wird schon erledigt“, ließ Maurice wissen. „Ich habe eine Liste aller Discotheken in Düsseldorf und Vororten erstellt, Jansen telefoniert sie gerade ab. Ich habe gerade noch mit dem Geschäftsführer vom Zakk telefoniert, dort bleiben die Räumlichkeiten bis nächste Woche geschlossen.“
„Sehr gut“, lobte Burscheid. „Dann nimm dir dein Brötchen und lasst uns mal bei diesem Hendrik Becher vorbei fahren.“
*
Nachdem Daniela mehrmals, als sie von der Kripo zurückgekommen war, vergeblich versucht hatte, Jan zu erreichen, meldete er sich schließlich endlich bei ihr.
„Mensch, da bist du ja endlich. Ich habe den ganzen Morgen versucht, bei dir anzurufen. Den Handy war die ganze Zeit aus und übers Festnetz habe ich dich auch nicht erreicht.“
„Ja, ich weiß, ich hatte heute Morgen erst gesehen, dass beide Akkus alle waren. Hab sie dann angeschlossen, bin zum Bäcker gegangen und als ich zurückkam, stand die Polizei bei mir vor der Tür. Bin gerade zurück und hab gerade deine SMS gesehen.“
„Was haben die dich gefragt?“
„Die wollten mir schon was anhängen. Das waren die, die mit dir auch gesprochen haben. Der Chef ging ja noch, aber sein Assistent ist ein Arschloch. Er wollte Rechenschaft von mir, warum ich so früh gegangen bin und meinte, dass ich eifersüchtig war, weil andere nur ran dürfen und so weiter.“
„Was hast du gesagt?“
„Dass ich nicht eifersüchtig bin und dass ich es nicht war. Ich war es auch nicht. Woher soll ich auch so gut zielen gelernt haben? Und selbst wenn ich es könnte und wirklich eifersüchtig war, würde ich nicht jemand umbringen. Das musst du mir glauben.“
„Ich glaube dir doch auch. Ich habe auch bei der Polizei ausgesagt, dass du so etwas niemals tun würdest.“
„Ja, ich weiß. Danke. Meinst du, es war irgendein Verrückter?“
„Ich weiß es nicht. Einerseits ja, aber andererseits denke ich, wenn es wirklich ein Verrückter war, warum hat er nur ihn erschossen?“
„Ich weiß es nicht. Das frage ich mich auch.“
„Sehen wir uns später?“
„Ja, klar, ich habe jetzt Zeit, kannst gerne vorbei kommen.“
„Okay, ich komme mit der nächsten Bahn.“
Sie war froh, dass Jan ein so guter Freund war und sie auf ihn zählen konnte. Ein wenig besser fühlte sie sich schon, als sie sich auf den Weg machte. Sie hoffte, dass sie sich ein wenig ablenken konnte. Vielleicht würden sie sich etwas im Fernsehen ansehen oder eine DVD leihen und dazu etwas Leckeres kochen oder liefern lassen. Aber was war, wenn er es doch war, kam ihr wieder in den Kopf. Natürlich wusste sie, dass es absurd war, aber die Tatsache, dass er für die Polizei ein Verdächtiger war und ihn trotzdem verhört hatte gefiel ihr einfach nicht. Die Vorstellung, dass ihr bester Freund ein Mörder war, zu dem sie sich gerade auf den Weg befand, löste eine Panik in sie auf. Sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann und eine leichte Schüttelfrost einsetzte.
Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als die automatische Haltestellenansage ertönte. Die Ansage. Ja, das war es, warum war es ihr nicht schon früher eingefallen. Als sie Jan nach dem Mordfall angerufen hatte, war im Hintergrund auch eine Haltestelleansage zu hören gewesen, sie hatte es nur nicht realisiert in dem Moment. Obwohl sie nie wirklich geglaubt hatte, dass Jan jemand umbringen würde, fiel ihr trotzdem ein Stein vom Herzen, jetzt, wo sie wusste, dass er es nicht gewesen sein konnte. Dass musste sie ihm gleich erstmal erzählen und die Polizei musste sie auch informieren.
„Hi, ich habe wichtige Neuigkeiten für dich“, begann sie direkt, als er sie an der Wohnungstür empfing.
„Was denn?“, fragte er neugierig.
„Ich kann beweisen, dass du nicht der Mörder bist“, sprach sie eifrig weiter.
„Wie denn?“
„Als ich dich angerufen habe, bis du gerade am Hennekamp lang gefahren, ich konnte im Hintergrund die automatische Durchsage hören. Ich war gestern nur so geschockt von all dem, dass ich es da nicht so wirklich wahrgenommen hatte. Mir fiel es jetzt gerade auf dem Weg ein. Wenn du der Täter wärst, könntest du nicht schon in der kurzen Zeit am Hennekamp gewesen sein, verstehst du? Ich habe natürlich nie geglaubt, dass du es warst, aber nun kann ich es auch bezeugen und die Polizei kann ich nicht weiter verdächtigen.“
„Das sind wirklich gute Nachrichten“, freute er sich. „Ich hatte mich schon drauf eingestellt, dass die mich noch mal verhören, einmal hat mir gereicht. Danke auf jeden Fall.“
„Es tut mir so leid, dass ich da gestern nicht dran gedacht hab, ich hätte dir das dann alles ersparen können.“
„Quatsch, du musst dich doch nicht entschuldigen. Du standest in dem Moment unter Schock, da denkt man an so was nicht. Mir wäre das wahrscheinlich auch nicht aufgefallen.“
„Ich rufe am besten sofort Herrn Burscheidt von der Kriminalpolizei an.“
Hauptkommissar Burscheidt schien gerade unterwegs zu sein, als er den Anruf annahm, offensichtlich wurde sein Telefon im Büro auf sein Handy umgeleitet.
„Guten Tag Herr Burscheidt, hier ist Daniela Schwarz. Störe ich Sie gerade?“
„Ah, guten Tag Frau Schwarz. Nein, Sie stören nicht, ich habe Zeit.“
„Mir ist noch etwas eingefallen. Als ich gestern Abend Herrn Schulz anrief, befand er sich schon am Hennekamp. Ich habe, während ich mit ihm gesprochen habe, im Hintergrund die Haltestellenansage gehört. Das heißt, er muss wirklich schon vor der Tatzeit das Zakk verlassen haben. Ich hatte ihn ja nicht einmal fünf Minuten nach dem Vorfall angerufen.“
„Eine sehr wichtige Information von Ihnen. Vielen Dank.“
„Es tut mir leid, dass mir das jetzt erst eingefallen habe. Ich hätte Ihnen Arbeit ersparen können.“
„Macht nichts, die entscheidenden Spuren übersieht man meistens. Und außerdem werden wir ja für die Arbeit bezahlt.“ Burscheidt lachte. „Auf jeden Fall können wir Herrn Schulz dann schon mal aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.“
„Ich hätte gerne das Gesicht von seinem Assistent gesehen“, meinte Jan schadenfroh, als Melanie das Gespräch beendet hatte. „Ihm wäre es am liebsten, wenn ich der Täter wäre.“
„Ach was, das kam dir nur so vor.“
„Von wegen. Du hättest ihn mal erleben sollen, er war total aggressiv. Hat mich Arschloch genannt und wollte schon auf mich losgehen.“
„Echt?“
Jan erzählte ihr dann, wie das Gespräch genau ablief. Einerseits war sie geschockt, gleichzeitig musste sie auch lachen.
„Und du hast ihn echt auch Arschloch genannt?“, fragte sie noch einmal nach.
„Ja.“
„Manchmal wundere ich mich echt über dich“, lachte sie. „Etwas unfreundlich war er ja schon, das ist mir gestern auch aufgefallen.“
„Danke, dass du dort gerade noch mal angerufen hast.“
„Das war doch wohl klar.“
Er suchte Maurice, den er kauend mit einem Brötchen und einer Flasche Cola vor sich in der Teeküche vorfand.
„Schmeckt `s?“, fragte er. Maurice nickte und winkte dankend, während er sich bemühte, den Mund zum Sprechen wieder frei zu machen.
„Und haben wir was Neues?“, fragte er schließlich. Burscheid erzählte ihm darauf, was er erfahren hatte.
„Und glaubst du, dass dieser Becher wirklich kein ein Motiv haben könnte?“
„Tja, zumindest wird es schwierig, es ihm nachzuweisen. Es sei denn irgendjemand aus der Firma hat etwas mitbekommen. Aber noch schwieriger wird es, wenn keiner aus dem Arbeitsumfeld der Täter war. Dann hätten wir es vermutlich tatsächlich mit einem Heckenschützen zu tun. Sollte es sich um einen Heckenschützen handeln, wird er wieder zuschlagen. Wir müssen daher dafür sorgen, dass in allen Discotheken in Düsseldorf und näherer Umgebung in der nächsten Zeit jeder vor dem Einlass durchsucht wird.“
„Wird schon erledigt“, ließ Maurice wissen. „Ich habe eine Liste aller Discotheken in Düsseldorf und Vororten erstellt, Jansen telefoniert sie gerade ab. Ich habe gerade noch mit dem Geschäftsführer vom Zakk telefoniert, dort bleiben die Räumlichkeiten bis nächste Woche geschlossen.“
„Sehr gut“, lobte Burscheid. „Dann nimm dir dein Brötchen und lasst uns mal bei diesem Hendrik Becher vorbei fahren.“
*
Nachdem Daniela mehrmals, als sie von der Kripo zurückgekommen war, vergeblich versucht hatte, Jan zu erreichen, meldete er sich schließlich endlich bei ihr.
„Mensch, da bist du ja endlich. Ich habe den ganzen Morgen versucht, bei dir anzurufen. Den Handy war die ganze Zeit aus und übers Festnetz habe ich dich auch nicht erreicht.“
„Ja, ich weiß, ich hatte heute Morgen erst gesehen, dass beide Akkus alle waren. Hab sie dann angeschlossen, bin zum Bäcker gegangen und als ich zurückkam, stand die Polizei bei mir vor der Tür. Bin gerade zurück und hab gerade deine SMS gesehen.“
„Was haben die dich gefragt?“
„Die wollten mir schon was anhängen. Das waren die, die mit dir auch gesprochen haben. Der Chef ging ja noch, aber sein Assistent ist ein Arschloch. Er wollte Rechenschaft von mir, warum ich so früh gegangen bin und meinte, dass ich eifersüchtig war, weil andere nur ran dürfen und so weiter.“
„Was hast du gesagt?“
„Dass ich nicht eifersüchtig bin und dass ich es nicht war. Ich war es auch nicht. Woher soll ich auch so gut zielen gelernt haben? Und selbst wenn ich es könnte und wirklich eifersüchtig war, würde ich nicht jemand umbringen. Das musst du mir glauben.“
„Ich glaube dir doch auch. Ich habe auch bei der Polizei ausgesagt, dass du so etwas niemals tun würdest.“
„Ja, ich weiß. Danke. Meinst du, es war irgendein Verrückter?“
„Ich weiß es nicht. Einerseits ja, aber andererseits denke ich, wenn es wirklich ein Verrückter war, warum hat er nur ihn erschossen?“
„Ich weiß es nicht. Das frage ich mich auch.“
„Sehen wir uns später?“
„Ja, klar, ich habe jetzt Zeit, kannst gerne vorbei kommen.“
„Okay, ich komme mit der nächsten Bahn.“
Sie war froh, dass Jan ein so guter Freund war und sie auf ihn zählen konnte. Ein wenig besser fühlte sie sich schon, als sie sich auf den Weg machte. Sie hoffte, dass sie sich ein wenig ablenken konnte. Vielleicht würden sie sich etwas im Fernsehen ansehen oder eine DVD leihen und dazu etwas Leckeres kochen oder liefern lassen. Aber was war, wenn er es doch war, kam ihr wieder in den Kopf. Natürlich wusste sie, dass es absurd war, aber die Tatsache, dass er für die Polizei ein Verdächtiger war und ihn trotzdem verhört hatte gefiel ihr einfach nicht. Die Vorstellung, dass ihr bester Freund ein Mörder war, zu dem sie sich gerade auf den Weg befand, löste eine Panik in sie auf. Sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann und eine leichte Schüttelfrost einsetzte.
Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als die automatische Haltestellenansage ertönte. Die Ansage. Ja, das war es, warum war es ihr nicht schon früher eingefallen. Als sie Jan nach dem Mordfall angerufen hatte, war im Hintergrund auch eine Haltestelleansage zu hören gewesen, sie hatte es nur nicht realisiert in dem Moment. Obwohl sie nie wirklich geglaubt hatte, dass Jan jemand umbringen würde, fiel ihr trotzdem ein Stein vom Herzen, jetzt, wo sie wusste, dass er es nicht gewesen sein konnte. Dass musste sie ihm gleich erstmal erzählen und die Polizei musste sie auch informieren.
„Hi, ich habe wichtige Neuigkeiten für dich“, begann sie direkt, als er sie an der Wohnungstür empfing.
„Was denn?“, fragte er neugierig.
„Ich kann beweisen, dass du nicht der Mörder bist“, sprach sie eifrig weiter.
„Wie denn?“
„Als ich dich angerufen habe, bis du gerade am Hennekamp lang gefahren, ich konnte im Hintergrund die automatische Durchsage hören. Ich war gestern nur so geschockt von all dem, dass ich es da nicht so wirklich wahrgenommen hatte. Mir fiel es jetzt gerade auf dem Weg ein. Wenn du der Täter wärst, könntest du nicht schon in der kurzen Zeit am Hennekamp gewesen sein, verstehst du? Ich habe natürlich nie geglaubt, dass du es warst, aber nun kann ich es auch bezeugen und die Polizei kann ich nicht weiter verdächtigen.“
„Das sind wirklich gute Nachrichten“, freute er sich. „Ich hatte mich schon drauf eingestellt, dass die mich noch mal verhören, einmal hat mir gereicht. Danke auf jeden Fall.“
„Es tut mir so leid, dass ich da gestern nicht dran gedacht hab, ich hätte dir das dann alles ersparen können.“
„Quatsch, du musst dich doch nicht entschuldigen. Du standest in dem Moment unter Schock, da denkt man an so was nicht. Mir wäre das wahrscheinlich auch nicht aufgefallen.“
„Ich rufe am besten sofort Herrn Burscheidt von der Kriminalpolizei an.“
Hauptkommissar Burscheidt schien gerade unterwegs zu sein, als er den Anruf annahm, offensichtlich wurde sein Telefon im Büro auf sein Handy umgeleitet.
„Guten Tag Herr Burscheidt, hier ist Daniela Schwarz. Störe ich Sie gerade?“
„Ah, guten Tag Frau Schwarz. Nein, Sie stören nicht, ich habe Zeit.“
„Mir ist noch etwas eingefallen. Als ich gestern Abend Herrn Schulz anrief, befand er sich schon am Hennekamp. Ich habe, während ich mit ihm gesprochen habe, im Hintergrund die Haltestellenansage gehört. Das heißt, er muss wirklich schon vor der Tatzeit das Zakk verlassen haben. Ich hatte ihn ja nicht einmal fünf Minuten nach dem Vorfall angerufen.“
„Eine sehr wichtige Information von Ihnen. Vielen Dank.“
„Es tut mir leid, dass mir das jetzt erst eingefallen habe. Ich hätte Ihnen Arbeit ersparen können.“
„Macht nichts, die entscheidenden Spuren übersieht man meistens. Und außerdem werden wir ja für die Arbeit bezahlt.“ Burscheidt lachte. „Auf jeden Fall können wir Herrn Schulz dann schon mal aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.“
„Ich hätte gerne das Gesicht von seinem Assistent gesehen“, meinte Jan schadenfroh, als Melanie das Gespräch beendet hatte. „Ihm wäre es am liebsten, wenn ich der Täter wäre.“
„Ach was, das kam dir nur so vor.“
„Von wegen. Du hättest ihn mal erleben sollen, er war total aggressiv. Hat mich Arschloch genannt und wollte schon auf mich losgehen.“
„Echt?“
Jan erzählte ihr dann, wie das Gespräch genau ablief. Einerseits war sie geschockt, gleichzeitig musste sie auch lachen.
„Und du hast ihn echt auch Arschloch genannt?“, fragte sie noch einmal nach.
„Ja.“
„Manchmal wundere ich mich echt über dich“, lachte sie. „Etwas unfreundlich war er ja schon, das ist mir gestern auch aufgefallen.“
„Danke, dass du dort gerade noch mal angerufen hast.“
„Das war doch wohl klar.“