Der Discomörder - Teil 8
Roman zum Thema Mord/Mörder
von NormanM.
„Na, konntest du deine Nerven wieder beruhigen“, fragte Burscheid nach dem Verhör seinen Assistenten.
„Ja, sorry wegen vorhin. Und konntest du etwas über ihn herausfinden?“
„Ich denke, er ist unschuldig.“
„Was macht dich da so sicher?“
„Er wirkt einfach zu unsicher. Ein Mord passt nicht zu ihm, damit wäre er überfordert. Beim Bund war er laut Aussage jedenfalls nicht, was ich ihm auch glaube und ich glaube auch nicht, dass er irgendwo den Umgang mit der Waffe gelernt hat. Aber wir haben ja noch diesen unbekannten Freund der Leiche.“
„Frau Heinemann, die Witwe des Verstorbenen ist gerade eingetroffen. Dann lasst uns mal mit ihr sprechen?“, schlug Maurice vor.
„Uns? Ich glaube nicht, dass du heute das nötige Feingefühl hast, mit einer Frau zu sprechen, die vor ein paar Stunden Witwe wurde. Das übernehme ich mal allein. Aber du kannst mir sagen, wo sie gerade ist.“
Sichtbar beleidigt gab ihm Maurice die Information.
Die junge Frau, die Burscheid im Büro vorfand, sah völlig verstört aus. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen und es ließ sich nicht verstecken, dass sie heftig geweint haben musste. Mitfühlend ging er auf sie zu.
„Frau Heinemann?“, begrüßte er sie. „Mein Name ist Manfred Burscheid, ich bin der leitende Ermittler in dem Mordfall Ihres Mannes. Zunächst möchte ich Ihnen mein tiefes Beileid aussprechen.“
„Vielen Dank“, antwortete sie. Es war anzusehen, dass sie gegen Tränen kämpfte. „Und danke, dass Sie sich um den Fall kümmern. Ich kann es alles noch immer nicht fassen, wer tut so etwas?“
„Genau das werden wir herausfinden und ich verspreche Ihnen, wir werden unser Bestmögliches tun. Frau Heinemann, ich weiß, es ist sehr schwer für Sie, aber fühlen Sie sich gerade in der Lage, mir einige Fragen zu beantworten?“
„Ja, natürlich. Wenn ich Ihnen helfen kann, den Mörder zu finden.“
„Vielen Dank, jeder Hinweis hilft uns weiter. Nun Frau Heinemann, wussten Sie, wo sich ihr Mann gestern Abend befand?“
„Ja, er hat mir gesagt, dass er in die Discothek Zakk wollte. Ich war mit einer Freundin verabredet, da hat er beschlossen dorthin zu gehen.“
„Ich spreche Sie wirklich, vor allem in der jetzigen Situation, nur ungern drauf an, aber ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Mann nicht treu war.“
Nina Heinemann sah nach unten, dann nickte sie. „Ich habe es befürchtet. Er war schon immer sehr begehrt bei Frauen und auch als Draufgänger bekannt. Einige meiner Freundinnen hatten mich damals gewarnt, ihn zu heiraten, da sie befürchteten, dass er niemals treu sein würde. Aber ich wollte ihn trotzdem heiraten. Wissen Sie, auch wenn ich selbst oft an seiner Treue gezweifelt habe, war ich trotzdem davon überzeugt, dass er mich wirklich liebt.“
„Das möchte ich auch nicht bestreiten. Am gestrigen Abend hat er jedenfalls eine junge Dame kennen gelernt, die die Tat als Augenzeugin miterlebt hat. Er hat ihr gesagt, dass er vorher mit einem Freund da war, der aber schon weg war. Wissen Sie, mit wem er dort war?“
„Ja, mit Hendrik Becher, seinem besten Freund. Er weiß auch schon bescheid. Er hat mir erzählt, dass er schon eher gegangen ist, weil er Kopfschmerzen hatte. “
„Sie kannten seinen Freund also auch?“
„Ja, die beiden haben viel zusammen unternommen.“
„Woher kannten die beiden sich?“
„Die beiden haben sich während des Studiums kennen gelernt. Beide haben BWL studiert. Sie haben auch in derselben Firma zusammen gearbeitet.“ Sie nannte den Namen der Firma. „Jens war dort Personalleiter und Hendrik hatte einen gehobenen Posten in der Einkaufsabteilung. Jens hatte ihn vor ein paar Jahren dort untergebracht.“
„Können Sie uns die Kontaktdaten von Herrn Becher geben?“ Nina Heinemann gab ihm Adresse, Telefonnummer und auch die Adresse der Firma.
„Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich muss Sie das trotzdem fragen: Wo waren Sie gestern zwischen 22:45 und 23:15?“
„Ich war mit einer Freundin noch etwas trinken. Wir waren vorher in einer Kinovorstellung, die bis ca. 22:15 ging. Danach waren wir noch in einer Cocktailbar am Hauptbahnhof, im Buttershaker. Dort waren wir bis etwa 23:45 Uhr. Der Name meiner Freundin ist Ines Springer.“ Sie nannte Telefonnummer und Anschrift. „Die Kellnerin im Buttershaker kennt uns ebenfalls vom Sehen und wird sich an mich erinnern.“
„Danke“, Burscheid schrieb es sich auf. „Ihr Mann und sein Freund waren Arbeitskollegen. Könnte es vielleicht irgendwelche beruflichen Differenzen zwischen den beiden gegeben haben? Ihr Mann war ja Personalleiter und sein Freund war in gewisser Form abhängig von ihm. Vielleicht gab es mal Probleme, z. B. bezüglich des Gehalts seines Freundes? Haben Sie vielleicht schon einmal irgendetwas in der Form mitbekommen?“
„Nein, mitbekommen habe ich in dieser Form nichts. Aber ich könnte es mir auch gar nicht vorstellen. So weit ich weiß hat mein Mann Hendrik damals nach seinen Gehaltswünschen gefragt und dies auch berücksichtigt. Hendrik machte auch nie den Eindruck, als sei er unzufrieden, ganz im Gegenteil, er wirkte immer sehr glücklich und sagte immer, dass er seinen Traumjob habe. Er wollte seinen Posten auch gegen keine höhere und bessere Position austauschen.“
„Kennen Sie noch andere Arbeitskollegen oder Freunde von Ihrem Mann?“
„Ich habe auf betrieblichen Feiern seinen Chef, den Geschäftsführer Herrn Dr. Schäfer kennen gelernt und seine Sekretärin Frau Heller. Aber sonstige Kollegen kenne ich nur vom Sehen. Und Freunde, na ja, er hatte nicht viele Freunde, eigentlich war Hendrik sein einziger Freund, seine anderen Bekannten stammen sonst alle aus Hendriks oder meinem Freundeskreis.“
„Wissen Sie, ob Ihr Mann irgendwelche Feinde hatte?“
„Nein, davon hat er nie etwas erzählt und ich kann es mir auch nicht vorstellen. Er kam zwar manchmal gestresst nach Hause, aber er hatte nie von Problemen berichtet und ich glaube auch nicht, dass er mir etwas verschwiegen hatte. Das hätte ich gemerkt. Auch sein Chef und seine Sekretärin waren beide sehr freundlich und schienen ein gutes Verhältnis zu Jens zu haben. Aber sollte wirklich mal etwas vorgefallen sein, dann weiß es ganz sicher Hendrik. Vor ihm hätte er garantiert keine Geheimnisse gehabt.“
„Ich frage ihn. Und selbstverständlich werde ich auch seine anderen Kollegen und seinen Vorgesetzten befragen. Gibt es vielleicht sonst irgendjemand aus Ihrem Bekannten- oder Familienkreis, der ein Motiv haben könnte?“
„Nein, niemals. Ich wüsste nicht, warum jemand einen Grund haben konnte, ihn umzubringen.“
„Gab es denn schon einmal Ärger?“
„Nein, gar nicht.“
„Sie sagten, einige Ihrer Bekannten haben Sie gewarnt, ihn zu heiraten?
„Ja, aber sie haben ihn trotzdem akzeptiert. Und außerdem gab es nie Ärger. Auch wenn Jens in den Jahren wirklich öfter fremdgegangen sein sollte, wusste es niemand.“
„Vielleicht doch. Was wäre, wenn irgendjemand ihn öfter mal heimlich beobachtet hat, ihn mit anderen Frauen gesehen hat, ohne Ihnen etwas zu sagen?
„Und wenn schon. Und selbst wenn jemand wirklich vorhatte ihn umzubringen, dann nicht an so einem öffentlichen Platz.“
„Hat Ihr Mann noch Angehörige?“
„Ja, seine Eltern, ich habe sie bereits informiert.“
„Vielen Dank, mit Ihren Informationen kommen wir schon einmal weiter in unseren Ermittlungen. Falls Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an. Soll einer unserer Kollegen Sie nach Hause fahren?“
„Nein, vielen Dank.“
Er begleitete die Frau des Ermordeten noch bis zum Ausgang.
„Ja, sorry wegen vorhin. Und konntest du etwas über ihn herausfinden?“
„Ich denke, er ist unschuldig.“
„Was macht dich da so sicher?“
„Er wirkt einfach zu unsicher. Ein Mord passt nicht zu ihm, damit wäre er überfordert. Beim Bund war er laut Aussage jedenfalls nicht, was ich ihm auch glaube und ich glaube auch nicht, dass er irgendwo den Umgang mit der Waffe gelernt hat. Aber wir haben ja noch diesen unbekannten Freund der Leiche.“
„Frau Heinemann, die Witwe des Verstorbenen ist gerade eingetroffen. Dann lasst uns mal mit ihr sprechen?“, schlug Maurice vor.
„Uns? Ich glaube nicht, dass du heute das nötige Feingefühl hast, mit einer Frau zu sprechen, die vor ein paar Stunden Witwe wurde. Das übernehme ich mal allein. Aber du kannst mir sagen, wo sie gerade ist.“
Sichtbar beleidigt gab ihm Maurice die Information.
Die junge Frau, die Burscheid im Büro vorfand, sah völlig verstört aus. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen und es ließ sich nicht verstecken, dass sie heftig geweint haben musste. Mitfühlend ging er auf sie zu.
„Frau Heinemann?“, begrüßte er sie. „Mein Name ist Manfred Burscheid, ich bin der leitende Ermittler in dem Mordfall Ihres Mannes. Zunächst möchte ich Ihnen mein tiefes Beileid aussprechen.“
„Vielen Dank“, antwortete sie. Es war anzusehen, dass sie gegen Tränen kämpfte. „Und danke, dass Sie sich um den Fall kümmern. Ich kann es alles noch immer nicht fassen, wer tut so etwas?“
„Genau das werden wir herausfinden und ich verspreche Ihnen, wir werden unser Bestmögliches tun. Frau Heinemann, ich weiß, es ist sehr schwer für Sie, aber fühlen Sie sich gerade in der Lage, mir einige Fragen zu beantworten?“
„Ja, natürlich. Wenn ich Ihnen helfen kann, den Mörder zu finden.“
„Vielen Dank, jeder Hinweis hilft uns weiter. Nun Frau Heinemann, wussten Sie, wo sich ihr Mann gestern Abend befand?“
„Ja, er hat mir gesagt, dass er in die Discothek Zakk wollte. Ich war mit einer Freundin verabredet, da hat er beschlossen dorthin zu gehen.“
„Ich spreche Sie wirklich, vor allem in der jetzigen Situation, nur ungern drauf an, aber ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Mann nicht treu war.“
Nina Heinemann sah nach unten, dann nickte sie. „Ich habe es befürchtet. Er war schon immer sehr begehrt bei Frauen und auch als Draufgänger bekannt. Einige meiner Freundinnen hatten mich damals gewarnt, ihn zu heiraten, da sie befürchteten, dass er niemals treu sein würde. Aber ich wollte ihn trotzdem heiraten. Wissen Sie, auch wenn ich selbst oft an seiner Treue gezweifelt habe, war ich trotzdem davon überzeugt, dass er mich wirklich liebt.“
„Das möchte ich auch nicht bestreiten. Am gestrigen Abend hat er jedenfalls eine junge Dame kennen gelernt, die die Tat als Augenzeugin miterlebt hat. Er hat ihr gesagt, dass er vorher mit einem Freund da war, der aber schon weg war. Wissen Sie, mit wem er dort war?“
„Ja, mit Hendrik Becher, seinem besten Freund. Er weiß auch schon bescheid. Er hat mir erzählt, dass er schon eher gegangen ist, weil er Kopfschmerzen hatte. “
„Sie kannten seinen Freund also auch?“
„Ja, die beiden haben viel zusammen unternommen.“
„Woher kannten die beiden sich?“
„Die beiden haben sich während des Studiums kennen gelernt. Beide haben BWL studiert. Sie haben auch in derselben Firma zusammen gearbeitet.“ Sie nannte den Namen der Firma. „Jens war dort Personalleiter und Hendrik hatte einen gehobenen Posten in der Einkaufsabteilung. Jens hatte ihn vor ein paar Jahren dort untergebracht.“
„Können Sie uns die Kontaktdaten von Herrn Becher geben?“ Nina Heinemann gab ihm Adresse, Telefonnummer und auch die Adresse der Firma.
„Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich muss Sie das trotzdem fragen: Wo waren Sie gestern zwischen 22:45 und 23:15?“
„Ich war mit einer Freundin noch etwas trinken. Wir waren vorher in einer Kinovorstellung, die bis ca. 22:15 ging. Danach waren wir noch in einer Cocktailbar am Hauptbahnhof, im Buttershaker. Dort waren wir bis etwa 23:45 Uhr. Der Name meiner Freundin ist Ines Springer.“ Sie nannte Telefonnummer und Anschrift. „Die Kellnerin im Buttershaker kennt uns ebenfalls vom Sehen und wird sich an mich erinnern.“
„Danke“, Burscheid schrieb es sich auf. „Ihr Mann und sein Freund waren Arbeitskollegen. Könnte es vielleicht irgendwelche beruflichen Differenzen zwischen den beiden gegeben haben? Ihr Mann war ja Personalleiter und sein Freund war in gewisser Form abhängig von ihm. Vielleicht gab es mal Probleme, z. B. bezüglich des Gehalts seines Freundes? Haben Sie vielleicht schon einmal irgendetwas in der Form mitbekommen?“
„Nein, mitbekommen habe ich in dieser Form nichts. Aber ich könnte es mir auch gar nicht vorstellen. So weit ich weiß hat mein Mann Hendrik damals nach seinen Gehaltswünschen gefragt und dies auch berücksichtigt. Hendrik machte auch nie den Eindruck, als sei er unzufrieden, ganz im Gegenteil, er wirkte immer sehr glücklich und sagte immer, dass er seinen Traumjob habe. Er wollte seinen Posten auch gegen keine höhere und bessere Position austauschen.“
„Kennen Sie noch andere Arbeitskollegen oder Freunde von Ihrem Mann?“
„Ich habe auf betrieblichen Feiern seinen Chef, den Geschäftsführer Herrn Dr. Schäfer kennen gelernt und seine Sekretärin Frau Heller. Aber sonstige Kollegen kenne ich nur vom Sehen. Und Freunde, na ja, er hatte nicht viele Freunde, eigentlich war Hendrik sein einziger Freund, seine anderen Bekannten stammen sonst alle aus Hendriks oder meinem Freundeskreis.“
„Wissen Sie, ob Ihr Mann irgendwelche Feinde hatte?“
„Nein, davon hat er nie etwas erzählt und ich kann es mir auch nicht vorstellen. Er kam zwar manchmal gestresst nach Hause, aber er hatte nie von Problemen berichtet und ich glaube auch nicht, dass er mir etwas verschwiegen hatte. Das hätte ich gemerkt. Auch sein Chef und seine Sekretärin waren beide sehr freundlich und schienen ein gutes Verhältnis zu Jens zu haben. Aber sollte wirklich mal etwas vorgefallen sein, dann weiß es ganz sicher Hendrik. Vor ihm hätte er garantiert keine Geheimnisse gehabt.“
„Ich frage ihn. Und selbstverständlich werde ich auch seine anderen Kollegen und seinen Vorgesetzten befragen. Gibt es vielleicht sonst irgendjemand aus Ihrem Bekannten- oder Familienkreis, der ein Motiv haben könnte?“
„Nein, niemals. Ich wüsste nicht, warum jemand einen Grund haben konnte, ihn umzubringen.“
„Gab es denn schon einmal Ärger?“
„Nein, gar nicht.“
„Sie sagten, einige Ihrer Bekannten haben Sie gewarnt, ihn zu heiraten?
„Ja, aber sie haben ihn trotzdem akzeptiert. Und außerdem gab es nie Ärger. Auch wenn Jens in den Jahren wirklich öfter fremdgegangen sein sollte, wusste es niemand.“
„Vielleicht doch. Was wäre, wenn irgendjemand ihn öfter mal heimlich beobachtet hat, ihn mit anderen Frauen gesehen hat, ohne Ihnen etwas zu sagen?
„Und wenn schon. Und selbst wenn jemand wirklich vorhatte ihn umzubringen, dann nicht an so einem öffentlichen Platz.“
„Hat Ihr Mann noch Angehörige?“
„Ja, seine Eltern, ich habe sie bereits informiert.“
„Vielen Dank, mit Ihren Informationen kommen wir schon einmal weiter in unseren Ermittlungen. Falls Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an. Soll einer unserer Kollegen Sie nach Hause fahren?“
„Nein, vielen Dank.“
Er begleitete die Frau des Ermordeten noch bis zum Ausgang.