Ein Selbstgespräch

Monolog zum Thema Allzu Menschliches

von  Horst

Ich betrachte die Welt wie ein einziges Chaos. Eine strikte Ordnung die dort dahinter stünde, konnte ich beim besten Willen nicht erkennen oder wollte es auch gar nicht.
Ich lebte so in den Tag hinein, doch manchmal machte ich auch ein wenig Sport und joggte beispielsweise immerhin bis zu 10km, ohne mich aber dabei körperlich zu verausgaben.
Nicht, das ich mein Leben verneinen würde oder es gar als zynisch betrachten würde. Doch zu positiv sollte ich es auch nicht sehen, wenn ich bedenke, wieviel Leid es auf unserem „ blauen Planeten“ gibt und es auch immer geben wird.
Eine optimistisch-pessimistische Sichtweise auf die Welt, würde ich die meine nennen, wenn ich meine „Lebensphilosophie“ hier einmal vorstellen dürfte. Denn die Dinge zu pessimistisch zu sehen, ist genau so falsch, als wenn ich sie zu optimistisch behandeln würde, denn alles andere wäre naiv und naiv, bin ich schon lange nicht mehr.
Manchmal aber am späten Abend, wenn wieder einmal der grelle Vollmund vom dunklen Himmel schelmisch grüßt, verspüre ich ein unangenehmes Kribbeln, eine Unruhe, die mir Sorge bereitet und mich in Alarmbereitschaft versetzt. Es ist wohl so, das ich sehr feinfühlig auf den Vollmund reagiere, auch wenn es mir in dem Augenblick wo er in voller Pracht vom Himmel scheint, es nicht so recht zu bemerken scheine. Aber der Vollmond verschwindet auch wieder, so schnell wie er sich
angekündigt hat, so dass ich ein paar Tage Ruhe vor ihm habe und nicht ständig an ihn denken muss.
Ich war auch niemals ein guter Schüler gewesen. Meistens spielte ich den Clown in meiner Klasse, obwohl ich doch eigentlich ein ernster Mensch bin, der zwar eine humoristische Seite hat und diese in der Öffentlichkeit auch mal gerne zeigt, in meinem Privatleben jedoch, eher zum Traurigen neige und melancholisch werden kann, welches die meisten meiner Freunde, wohl nicht für möglich halten würden.
Doch zu viel jammern, nimmt mir die Freude am Leben. Auch wenn ich jede Menge an diesem Leben auszusetzen habe, ist die Welt doch immer noch schön!
Vielleicht sollte ich einmal wieder träumen und meine Augen dabei feste schließen – dann könnte es mir besser gehen, mit mir und dieser schwer zu durchschauenden Welt.

© Wilhelm Westerkamp, Februar 2014


Anmerkung von Horst:

Wer spricht mit mir?

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