Die Diät

Gedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  plotzn

Herr P., der in den Spiegel blickt
ist oftmals fürchterlich geknickt
weil Spiegel ständig dazu neigen
uns recht naturgetreu zu zeigen.

Ein kurzer, schneller Seitenblick
macht klar, er ist am Bauch zu dick
hat viel zu wenig sich bewegt
und an den Hüften zugelegt.

Herr P. denkt, es ist nie zu spät
für eine Radikal-Diät
und er besorgt sich auf die Schnelle
ein Buch mit Kalorientabelle.

Das Frühstück wird ein wenig karg
fettreduzierter Magerquark
und abends nur ein Knäckebrot
so stirbt er noch den Hungertod.

Der Magen knurrt ihm unterdessen
als hätt' er Hundefleisch gegessen.
Doch er erträgt die Höllenqualen
will so im alten Glanz erstrahlen.

Er wartet ewig und drei Tage
besteigt dann hoffnungsvoll die Waage
und hätte fast 'nen Schlag bekommen
er hat erst zehn Gramm abgenommen.

Sein Traum der tollen Körpermaße
zerplatzt wie eine Seifenblase.
Zu dick ist er ganz sicher nicht
nur etwas klein für sein Gewicht.

Am vierten Tag Martyrium
stellt er das Essen wieder um
denn die Diät verliert den Schrecken
lässt du dir's einfach weiter schmecken.

So klappte der Jo-Jo Effekt
bei ihm auf Anhieb gleich perfekt.
Das Essen, selbst nur seine Düfte
gehn wieder direkt auf die Hüfte.

Herr P. verfällt auf einen Trick
und dreht die Waage leicht zurück
hat auch die Spiegel leicht gebogen
und so sein Abbild lang gezogen.

Er sagt sich, es ist wohl gesünder
wenn ich sofort den Kühlschrank plünder.
So lässt er sich jetzt nicht mehr stressen
wer schlank ist, ist zu doof zum Essen!

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(15.12.07)
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 plotzn meinte dazu am 15.12.07:
Mercie janna. Das Thema passt zu Deinem "Mist!" Gedicht, das ich gerade entdeckt habe. lg Stefan

P.S.: Noch was zum Thema:

Ich hab ein schnelles Ding gefunden
von 0 auf 100 in Sekunden.
Ein Porsche käme wohl in Frage
doch leider ist es meine Waage!
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