Mondsteine

Szene zum Thema Selbsterkenntnis

von  SapphoSonne

Bauchschmerzen. Auch meine gekrümmte Haltung ändert nichts daran. Mit angezogenen Knien sitze ich im Staub und werfe Mondsteine in das All. Sie nehmen Kurs auf die Erde. Ich beobachte ihren Flug. Die Bahn, die sie am Himmel ziehen, wenn sie verglühen.  Sie kommen nicht an. Nicht einer.

Es ist die Seite des Mondes, die immer der Erde zugewandt ist. Auf der sie immer sichtbar bleibt. Doch scheint die Zeit eingefroren. Stillstand. Stille.

Die Erde wechselt ihr Antlitz. Tag und Nacht wandern vor meinen Augen vorbei. Kontinente und Meere, schwarz, grün, braun und blau. Die Lichter in der Nacht zeugen von Leben. Bis zu mir. Ohne mich.

Ich habe mich selbst auf den Mond geschossen, denke ich, und blicke hinter mich. Dort beginnt das Dunkel …

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (11.04.14)
Es scheint kein Ausweg in der Flucht auf den Mond zu liegen. Man muss auf der Erde durchhalten.
Ich lese das Gedicht als Zeugnis grenzenloser Einsamkeit in totaler antwortloser Stille.
Liebe Grüße
Ekki

 SapphoSonne meinte dazu am 11.04.14:
Danke für deine Interpretation. LG Sappho

 TrekanBelluvitsh (11.04.14)
Wenn der Vorhang vorzeitig fällt, wird man nie erfahren, was noch geschehen wäre.

 SapphoSonne antwortete darauf am 11.04.14:
Ja, das erfährt man nie. Und gerade das lässt Spielraum für Spekulationen.
LG Sappho

 Fuchsiberlin (11.04.14)
Klingt traurig und berührt. Als ob das Leben an einem vorbei zieht. Einsamkeit.

Liebe Grüsse
Jörg

 SapphoSonne schrieb daraufhin am 11.04.14:
Lieben Dank Jörg. LG Sappho

 AZU20 (11.04.14)
Das ist eben kein Ausweg. LG

 SapphoSonne äußerte darauf am 11.04.14:
Nein, ein Ausweg ist das nicht.
LG Sappho
Altmoment (28)
(11.04.14)
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 SapphoSonne ergänzte dazu am 11.04.14:
Nun ja, von jemanden hinaufgeschossen zu werden ist das eine, aber zu der Erkenntnis zu gelangen, dass man selbst den Knopf gedrückt hat, lässt einem nicht mehr viel Spielraum. Danke schön.
LG Sappho
LancealostDream (49)
(11.04.14)
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 SapphoSonne meinte dazu am 11.04.14:
Ich winke dir zu im Vorbeiflug. Aber du kannst mich mit deinem Weltraumtaxi auch abholen. *lach
LG Sappho

 susidie (12.04.14)
Einzigartige Worte zum Thema Selbsterkenntnis. Diese Szene fasziniert mich in ihrer tiefen Traurigkeit, zieht mich hinein. Ich wünschte ich sässe neben LI und könnte helfen beim Werfen von Mondsteinen. Vielleicht auch beim Auffangen. Einmalige Bilder, Sappho. Wow!!!
Herzlichen Gruß von Su :)

 SapphoSonne meinte dazu am 12.04.14:
Herzlichen Dank Su. Na das wäre ein Spaß. Wir würden auf dem Mond wohl ziemlich viel Staub aufwirbeln, was meinst du?
LG Sappho

 susidie meinte dazu am 12.04.14:
Da bin ich ganz sicher. Aber erst, wenn wir HIER fertig sind :)

 SapphoSonne meinte dazu am 12.04.14:
Nun ja, vermutlich würde das raufschießen dann jemand anderer für uns übernehmen. *gg

 susidie meinte dazu am 12.04.14:
Solange es ein roundtrip ist, finde ich das klasse. Ein one-way-ticket dagegen...nööööö :))))
Fabi (50)
(24.06.14)
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