Wer andern eine Grube ...

Glosse zum Thema Menschenverachtung

von  loslosch

Saepe intereunt aliis meditantes necem (Phaedrus, ~20 v. Chr. bis ~51 n. Chr.; Fabulae). Oft gehen diejenigen zugrunde, die anderen nach dem Leben trachten (dem Mord an anderen nachsinnen).

Das sind schwere, herbe Worte. Sie stammen aus einer Zeit, in der dem Menschenleben kein allzu hoher Wert zugebilligt wurde. Der klassisch gewordene Ausspruch zum Thema Komplott. Heute greift das deutsche Sprichwort diesen Sachverhalt völlig undramatisch auf: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Aus dem Komplott wird eine Einzelaktion, aus der geplanten Mordtat eine üble Falle, aus der gescheiterten Fehde eine fehlgeschlagene Initiative. O tempora, o mores (nach Cicero, 1. Jh. v. Chr.). O Zeiten, o Sitten. Modern ins halbwegs Zivilisierte gewendet, allerdings bezogen auf die entwickelten Staaten, ausgenommen die Diktaturen.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (11.06.14)
Es sei denn man ist Bänker und die Kanzlerin heißt Merke und der Präsident Gauck. Dann kann man so viel graben wie man will, man fällt immer weich...

 loslosch meinte dazu am 11.06.14:
fabeldichter phaeder hat das alles nicht gewollt ...

 niemand antwortete darauf am 11.06.14:
Hier, in unserem Lande bleibt das Opfer in der Grube, wortwörtlich,
denn der Täter wird häufig nicht nur verstanden von diversen Psychologen/Soziologen etc. sondern kommt in nicht allzulanger Zeit frei. Ihm droht nicht viel. Um die Hinterbliebenen des Opfers kümmert sich hingegen keine Sau, das ist menschenrechtlich betrachtet nicht "in", die können sehen, wie sie zurechtkommen. Wir leiden hier an einer Täter-hutschel-Neurose. Von wegen Grube und hineinfallen und so. Mit herzlichen Grüßen, Irene

 loslosch schrieb daraufhin am 11.06.14:
im sprichwort fällt der täter in die eigene grube. das aber ist äußerst selten!

wenn in rumänien diskriminierte roma hier in D aufgenommen werden, plädiere ich für eine quotenregelung. das berliner regierungsviertel ist einzubeziehen!
Graeculus (69)
(11.06.14)
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 loslosch äußerte darauf am 11.06.14:
wie ich oben (bei niemand) angedeutet habe: politiker plädieren für zuzug von in rumänien unterdrückten roma. im stillen denken sie: bitte nicht in meiner nachbarschaft.

 niemand ergänzte dazu am 11.06.14:
"bitte nicht in meiner Nachbarschaft"... genau, denn die Politiker
verfrachten Flüchtlinge aller Arten gerne in so genannte soziale
Brennpunkte, sind selber fein raus, können sich in ihrer "Großzügigkeit"
sonnen, den Alltag hingegen den überlassen sie dann doch lieber den "armen innländischen Hunden", wie man so schön zu sagen pflegt.
Der Politiker Motto lautet: Wenn die sich dort unten (sozial betrachtet)
zerfleischen, haben wir hier oben (ebenso sozial betrachtet) unsere Ruhe. Tja und in der Tat, zerfleischen sich die Armen, kommen sie nicht auf die Idee, dass es ungerecht zugeht in unserem Staate.
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