Doppelmord

Drama zum Thema Mord/Mörder

von  plotzn

»Mensch, Ruth, ich hab hier grad gelesen,
Frau Schmidt von nebenan …« »Der Besen?«
»Genau, die lag seit Wochen tot in …«
»Wen wundert das, bei der Despotin!?«

»Na, jedenfalls in ihrer Wohnung
lag …« »Jochen, gibt es ‘ne Belohnung?«
»Ich glaube nicht …« »Wär doch berechtigt!«
»Kann sein, auf jeden Fall verdächtigt

man ihren Mann …« »Den armen Softie!«
»… er hätte sie …« »Weißt du, wie oft die
ihn schon gereizt hat?«
»Ja, natürlich.
Jetzt hat er …« »Komm, erzähl ausführlich!«

»… sie wohl erwürgt mit seinen Händen
und dann …« »Die musste ja so enden!«
»… zerstückelt und verpackt in Kisten …«
»Ich kannte auch mal …« »Ruth!!« »Was ist denn?«

»Jetzt rede ich!« »Schon gut, ich schweige …«
»Inzwischen gab’s die Selbstanzeige.
Herrn Schmidts Motiv…« »Was war es, Jochen?«
»Sie hat ihn ständig unterbrochen!«

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(14.07.14)
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 plotzn meinte dazu am 15.07.14:
Vielen Dank, Gerda! Ich hoffe, sie führen nicht immer gleich zu einem so schröckelichen ende wie im Gedicht.

Liebe Grüße, Stefan
gaby.merci (61)
(14.07.14)
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 plotzn antwortete darauf am 15.07.14:
Hallo Gaby,
ist ja eingentlich ungewöhnlich, dass Männer morden, weil sie ihre Kommunikationseinheiten nicht ungestört loswerden können
Aber selbst bei wenigen Worten will man(n) die am Stück sprechen können, sonst weiß das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr, wie weit das Sprachzentrum gerade gekommen ist...

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

 Didi.Costaire (14.07.14)
Hallo Stefan,
du räumst mit deinen spannenden, lebendigen (!) und außergewöhnlichen Versen mit der These auf, dass Ruth gut tut.
Dass Jochen etwas verbrochen hat, hätte ich hingegen schon immer vermut-
et. Sowas liegt ihm im Blut.
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn schrieb daraufhin am 15.07.14:
Dank Dir, Dirk!
Jochen liegt's im Blut und in den Knochen Grit macht mit und Jürgen würde auch zum Thema passen. Nur Klaus hält sich raus

Liebe Grüße, Stefan
janna (66)
(14.07.14)
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 plotzn äußerte darauf am 15.07.14:
Vielen Dank, janna!
Ich habe erst über Deinen Satz gerätselt, weil ich "I. Klasse" als erste Klasse gelesen hatte. Dann fiel der Groschen

Liebe Grüße, Stefan

 Möllerkies (14.07.14)
Sehr witzig, besonders die Reime und die doppelte Schlusspointe: der letzte Vers und die Überschrift – sehr gelungen!

Mich stören (nicht zum ersten Mal) die kV-Anführungszeichen – sie beeinträchtigen das Erscheinungsbild deines Gedichts. Zur Schadensabwehr empfehle ich die Verwendung sog. deutscher Guillemets:

»… sie wohl erwürgt mit seinen Händen
und dann …« »Die musste ja so enden!«
»… zerstückelt und verpackt in Kisten …«
»Ich kannte auch mal …« »Ruth!!« »Was ist denn?«

:-) Martin

 plotzn ergänzte dazu am 15.07.14:
Vielen Dank, Martin!

Ich probier die Möwchen gleich mal mal aus ...
Kann man die eigentlich durch Tastenkombination erzeugen, oder muss man sie als Sonderzeichen einfügen? Momentan helfe ich mir mit kopieren aus Deinem Textbeispiel

Liebe Grüße, Stefan

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.14:
Sieht viel besser aus, finde ich. Und Kopieren ist vermutlich die einfachste Art, Möwchen zu schreiben.

 Möllerkies meinte dazu am 30.11.14:
Zu diesen Zweck habe ich jetzt übrigens das Gedicht  »Dichters Zubehör« veröffentlicht – ich habe es in meinem Browser als Lesezeichen gespeichert.

 plotzn meinte dazu am 30.11.14:
Oh ja, sehr hilfreich, Martin Ich hab mir die Möwchen auch in meiner "Arbeitsdate, i" angefangener Ideen und unvollständiger Gedichte abgespeichert.

Liebe Grüße, Stefan

 irakulani (14.07.14)
Klasse, Stefan, wie du das Thema durch die Textform unterstrichen hast!
Unterbrechen animiert zum Verbrechen...
Hoffentlich gibt Ruth bald Ruh'!

L.G.
Ira

 plotzn meinte dazu am 15.07.14:
Dank Dir, Ira!
Ruth hat schon Ruh gegeben (siehe Titel

Liebe Grüße, Stefan
Graeculus (69)
(14.07.14)
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 plotzn meinte dazu am 15.07.14:
Vielen Dank, Graeculus!

Könnte wirklich sein, dass noch mehr dieser Art kommt. Ich bin von eingen Gedichten Robert Gernhardts begeistert, in denen er flüssig mit "dichten" Dialogen gearbeitet hat.

Liebe Grüße, Stefan

 Möllerkies meinte dazu am 16.07.14:
Ich tippe auf die »Römische Elegie«:

...
»Und dann?« »Dann hab' ich ihn geküsst ...«

»Du hast den Papst?« »Ich habe ihn.«
»Und er?« »Hat wie am Spieß geschrien!«
»Na immerhin. Ein schwacher Trost.«
»Zum Wohl, Hochwürden!« »Mädel, Prost!«

Übrigens in den »Gesammelten Gedichten« mit deutschen Guillemets gesetzt.

 plotzn meinte dazu am 16.07.14:
Ja, die Elegie gehört dazu - wie auch "Kurzes Wiedersehn auf dem Flughafen", "Ein spannender Moment im Leben von Sultan Selim" und "Der unwürdige Inquisitor".
Die Möwchen sind mir in dem Band auch schon aufgefallen - ich glaube, du hast mich überzeugt, sie in Zukunft zu nutzen

Liebe Grüße, Stefan

 TassoTuwas (15.07.14)
Ja hätten sie, wie es sich für alte Paare geziemt, geschwiegen, wär das alles nicht passiert.
Selber Schuld )
Liebe Grüße TT

 plotzn meinte dazu am 15.07.14:
Hallo Tasso,
ich finde auch, dass "ständig ins Wort Fallen" als strafbefreiender oder zumindest strafmindernder Begleitumstand ins Gesetzbuch aufgenommen werden sollte

Liiebe Grüße!
Stefan
(Antwort korrigiert am 15.07.2014)

 Skala (15.07.14)
Großartig! :D
Ich glaube, eine Hörtextversion davon fände ich noch großartiger...
Liebe Grüße,
Skala.

 plotzn meinte dazu am 15.07.14:
Vielen Dank, Skala!

Bin allerdings ungeübt im Hörtexterstellen. Vielleicht fühlt sich ja jemand anders dazu berufen?

Liebe Grüße, Stefan
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