Tagflüchter

Gedankengedicht zum Thema Atem/ Atemlosigkeit

von  Martina

Immer auf der Flucht
vor dem grellen, lauten  Tag -
hinein in die schützenden Arme der Nacht.
Deine Nerven zum Zerreißen gespannt,
von den Ansprüchen, den Aufgaben,
all dem Ruhelosen.

Du willst dem entkommen,
was deine Sinne verrückt macht,
was dich hetzt, dir auf den Fersen ist.
Schon mit dem ersten Sonnenstrahl,
mit dem ersten Gedanken,
der dich zu fassen kriegt,
beginnt die unbarmherzige Jagd.

Und erst , wenn die Nacht
dem Tag das Genick bricht,
alle Farben und Töne herunterschlingt,
wie eine Löwin,die Eingeweide ihrer erlegten Beute,
kannst du endlich aufatmen,
bist du in Sicherheit.


© M.Brandt

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (27.08.14)
Dagegen muss man aber ankämpfen und dem Tag seine schönen Seiten abgewinnen. Gut geschrieben. LG

 Martina meinte dazu am 27.08.14:
Danke dir, Armin...ein Foto hat mich inspiriert =)

 TrekanBelluvitsh (27.08.14)
Zumindest sind in der Nacht nur die unterwegs, die dann auch unterwegs sein wollen. Das birgt Vorteile in sich...

 Martina antwortete darauf am 27.08.14:
Du sagst es =)

 EkkehartMittelberg (28.08.14)
Martina, es ist bemerkenswert, dass es in der Realität beide Typen gibt, die, die vor dem Tag mit seinen Belastungen in die Nacht fliehen, und jene, die nach den Albträumen der Nacht den Tag kaum erwarten können. In der Literatur werden jedoch die Tagflüchter weitaus mehr beachtet. Du hast sie um ein interessantes Beispiel bereichert.

LG
Ekki

 Martina schrieb daraufhin am 28.08.14:
Ich danke dir, Ekki....sehe dich immer gern bei mir.
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