Waffen für die Ukraine - ist das vernünftig?

Bericht zum Thema Krieg/Krieger

von  modernwoman

Es sieht mir mehr und mehr nach einem Stellvertreterkrieg USA - Russland aus. Während Obama öffentlich zögert, Waffen an die faschistische Ukraine zu liefern, greift der Republikaner McCain Angela Merkel an. In Interviews vergleicht er ihr Handeln sogar mit dem Stillhalten kurz vor der Machtübernahme Hitlers.

Ich bin kein Merkelfan, aber das scheint mir doch zu weit zu gehen. Natürlich ist mir klar, dass Amerikaner wie McCain gern Waffen an die Ukraine liefern würden, um das "Abschlachten" der Menschen dort zu verhindern. Diese scheinbar humane Einstellung ist Lug und Trug. In Wahrheit geht es darum, der Waffenindustrie grosse Gewinne zu bescheren. Schliesslich müssen die Waffen ja auch von irgend jemandem bezahlt werden. In diesem Fall wird das der amerikanische Steuerzahler sein.

Dabei scheint es, als ob beide Seiten genug Waffen hätten. Weitere Waffen können das ukrainische Volk nicht schützen, sondern werden nur noch mehr Menschen als bisher töten. McCain sollte bei seiner "Fürsorge" um das ukrainische Volk bitte auch nicht vergessen, dass hier gerade ein Bruderkrieg stattfindet, Ukrainer gegen Ukrainer. Mehr Waffen sind da fehl am Platz. Gefragt ist eine kluge Diplomatie und - wie in den meisten Krisenfällen - ein aufeinander Zugehen. Wenn es Frieden geben soll, werden die gegnerischen Parteien nicht umhin können, Kompromisse einzugehen. Doch leider sieht es so aus, als sei der Westen, insbesondere die Vereinigten Staaten gar nicht an einem Kompromiss interessiert.

Während der vollmundigen Worte aller Politiker und "Experten" zu einem Frieden in der Ukraine sterben weiterhin täglich Menschen dort. Das sind in der Mehrzahl Frauen, Kinder und Greise, also Zivilisten, die zwischen den Fronten zerrieben werden. Wahrscheinlich wäre es am einfachsten, die Ukraine neutral zu halten, also weder Russland, noch der Nato zugehörig. Das wäre dann auch der Puffer, der dazu führen könnte, dass Russland sich nicht durch Amerika und die Nato an die Wand gedrückt fühlt. Allerdings dürfte das den Interessen amerikanischer Politik entgegen stehen. Auf der anderen Seite könnten die ganzen Restriktionen und Massnahmen gegen Russland - was dort bereits zu einer massiven Schädigung der Volkswirtschaft geführt hat - Russland veranlassen, einen Block mit China und Indien zu bilden. Hinter vorgehaltener Hand wird darüber bereits spekuliert. Das könnte Auswirkungen auf die Weltpolitik haben, die wir zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht überblicken und einschätzen können.

Übrigens - es gibt da durchaus Parallelen zum Krieg mit Japan. USA wollten im asiatischen Raum expandieren, hatten aber Japan als grossen Gegenspieler. Da sie dort nicht so konnten, wie sie wollten, verhängten sie gegen Japan Wirtschaftssanktionen und machten ihnen das leben so schwer, dass Japan als einzigen Ausweg den Anschluss an Hitlerdeutschland sah - von deren Politik sich Japan die ganze Zeit über distanziert hatte - und in den 2. Weltkrieg mit eintrat, was den Interessen der USA sehr entgegen kam. den Rest der Geschichte bis hin zu den Abschreckungsdemonstrationen in Hiroshima und Nagasaki kennen wir.

Cornelia Warnke

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(07.02.15)
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 modernwoman meinte dazu am 07.02.15:
Hallo Graeculus,
danke für Deinen sachlichen Kommentar.

Russische Waffen und Waffensysteme benutzen beide Seiten in der Ukraine. Das ist nicht weiter verwunderlich, weil bislang Russland immer die Gesamtukraine bewaffnet hat. Was das Gerücht betrifft, dass auch russische Soldaten in der Ukraine kämpfen, ist ebenso unbewiesen wie das Gerücht, ACADEMI (früher Blackwater) würde auf der Gegenseite kämpfen. Fakt ist lediglich, dass der amerikanische Pitbull dem russischen Bären an die Kehle will. Wenn die Ukraine zur Nato gehören würde, hätte Russland den Ami direkt auf seiner Fussmatte, während Amerika peinlich darauf achtet, dass sich in seinem Geltungsbereich keine anderen Kräfte breit machen können. Siehe dazu auch die damalige Kubakrise, die fast den dritten Weltkrieg verursacht hätte.

Was passieren kann, wenn man einem Land komplett die Luft zum Atmen abdreht, habe ich versucht, mit der Geschichte Japans zu erläutern. Ich kann nur hoffen, dass es nicht so weit kommt. Die jüngeren Generationen in unserem Land haben gar keine Vorstellung davon, was das ganz real bedeutet. Anders als in Games haben die Menschen hier nicht zehn Leben.

Ich wünsche Dir ein angenehmes Wochenende
Lieben Gruss Conny

 modernwoman antwortete darauf am 07.02.15:
Hallo Regina, danke für Deine Empfehlung lg conny
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 07.02.15:
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Graeculus (69) äußerte darauf am 07.02.15:
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 millefiori ergänzte dazu am 07.02.15:
In dieser Sache gibt es sehr viele Ungereimtheiten.
Was mir jedoch immer klarer wird ist, dass die USA zugunsten ihres Wohls Europa immer mehr versucht in einen unsinnigen Krieg zu verwickeln. Mich wundert es nicht, dass wieder einmal die berühmte "Hitlerkarte " gezogen wird um Deutschland einzuschüchtern. Das Problem ist, das die USA schon lange keine reine Weste mehr hat und es deshalb tunlichst vermeiden sollte mit dem Finger auf Deutschland zu zeigen.
Gutes haben wir von den USA schon lange nicht mehr zu erwarten.
Es geht nur noch um Resorcen und Kapital.

Bleibt nur zu hoffen, dass uns das Freihanddelsabkommen erspart bleibt.

Gut beleuchtet.Gefällt mir.

millefiori
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