Bis ans Ende der Welt

Kurzgeschichte zum Thema Abschied

von  Hartmut

Deine Sommerferien enden nicht mehr. Du fährst an einem Vormittag zu einem Gewerbegebiet vor den Toren der Stadt. Der Tempel heißt „Media Markt“. Schon im Eingangsbereich wirst du erschlagen, Flachbildschirme, manche in den Ausmaßen eines Garagentors. Weiter hinten elektronischer Firlefanz: High speed, Digital Content Protection ,3D HyperReal Energine, Blu-ray,Red-porn.
Vivaldis „Vier Jahreszeiten“schweben über den Regalen. Junge Frauen sitzen an den Kassen, stundenlang. Die haben doch Kinder, die warten und weinen.
Auf dem Parkplatz macht gerade der Dönerstand auf, die Konkurrenz gegenüber, eine Pommesbude, öffnet erst mittags, dann an der Straße der Fischgroßhändler, weiter ein übergroßer Fahrradladen (Eurobike, für alle Straßen, ständig  Sonderangebote, nur für kurze Zeit)  und dann, direkt an der Autobahn, ein Betonklotz mit Fenstern, Vorhängen und rotem Licht, ein Ort zum Ficken. Hier endet das Gewerbegebiet.
Vor vielen, vielen Jahren habe ich hier auf den Stoppelfeldern im Spätsommer meine  Modelle gestartet. Ein Flieger flog hoch und höher Richtung Stadt, bis ans Ende der Welt.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(27.01.16)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 02.07.18:
Ja, schön, aber auch hier die kV-Marotte den Kommas ihre Leerzeichen vorzuenthalten. Warum?
Graeculus (69) antwortete darauf am 02.07.18:
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