gnothi seauton - erkenne dich selbst

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Oh Sprache, die uns anvertraut, gegeben,
um jenes, nennend, treu ans Licht zu heben,
was sprechen Iäßt uns, denken läßt und schreiben
und dem wir, sehend kaum es, dienstbar bleiben
in unserm Wesen, das so voll Gefahren,
wenn sich Gemüter um den Anschein scharen.

Ein Auf-Riss ist’s, dem dies Geschick entspringet,
ein zünd’ger Blitz in namenloser Nacht,
der uns jäh unbemerkt zur Sprache bringet
und auf Gedanken, die der Mensch SICH macht.

Nur was SICH weiss, sieht SICH in Welt gelassen;
ist SICH enthüllt der Mensch, schenkt ihm die Sicht
erst die Gewahrnis und den Wunsch zu fassen,
was er je selbst ist und was er selbst nicht.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (10.06.16)
da steh ich nun, ich armer tor, und bin so klug als wie zuvor ...

gerade goethe hat gegen das in der antike bereits bestaunte motto polemisiert. zu recht!

 fundstelle trunz.

dort am ende der kommis.
(Kommentar korrigiert am 10.06.2016)
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