2016

Ballade zum Thema Nachdenkliches

von  Didi.Costaire

Das Jahr fing ziemlich übel an
mit massenhaften Übergriffen.
Schon war die Menschlichkeit gekniffen,
die wüste Pöbelei begann.
 
Sie startete im Internet.
Die Post ging ab und zwar postfaktisch.
Man diskutierte durchaus taktisch
und bohrte doch ein dünnes Brett.
 
So kam es, dass ich vieles mies fand
und am sympathischsten noch Island.
Da hievte Dagur Sigurdsson
die ’Bad Boys’ auf den Handballthron.
Im Dunkel tönte laut ein ’Huh’,
die Wirklichkeit war eher Buh.
 
Der Argwohn schlich fortan durchs Land
und Terror provozierte Schrecken,
was die Verbrecher ja bezwecken.
Flugs lähmten Ängste den Verstand.
 
Der Brexit zeigte, wie begrenzt
Europa tickt - man kann es knicken.
Gemeinsam traf man sich zum Kicken.
Die Pflichten wurden dumpf geschwänzt.
 
So kam es, dass ich vieles mies fand
und am sympathischsten noch Island.
Da traf ein Kolbeinn Sigthórsson
zum Siegtor und im Stadion
ertönte laut ein dunkles ’Huh’.
Die Wirklichkeit war eher Buh.
 
Ringsum grassiert der Größenwahn
im Schlepptau von so krummen Gurken
wie Putin, Trump und Erdogan -
die Zeit scheint wie gemalt für Schurken.
 
Vermehrt entfalten sich Gewalt,
Intrigen, Lügen und Getrampel.
Man rast mit Volldampf ohne Halt
kaum angeschnallt gen rote Ampel.
 
In diesem Jahr, das ich oft mies fand
macht sich viel Volk jetzt auf zum Schießstand.
Weicht liberale Tradition
ganz primitiver Agression?
Im Kopf bricht mancherlei Tabu.
Man jauchzt nicht mehr so leicht: Juchuh!
 
Was bleibt, ist das private Glück.
Ich ziehe mich dezent zurück.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (18.12.16)
putin mault richtung obama: wo sind die beweise? (er möchte die undichte stelle rauskriegen.)
Graeculus (69) meinte dazu am 18.12.16:
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 Didi.Costaire antwortete darauf am 18.12.16:
Immer nach dem Motto: Haltet den Dieb!
Danke fürs Kommentieren und den Akkusativ, Lo!
Beste Grüße, Dirk
Graeculus (69)
(18.12.16)
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 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 18.12.16:
Tja, so viele Konsonanten auf einem Haufen...
Danke für den Tipp und die positive Resonanz!
Beste Grüße, Dirk

 TrekanBelluvitsh (18.12.16)
Ringsum grassiert der Größenwahn
im Schlepptau von so krummen Gurken
wie Putin, Trump und Erdogan -
die Zeit scheint wie gemalt für Schurken.
In dieser Strophe ist dir leider ein kleiner Fehler unterlaufen. Du hast dich in Z2 und Z4 mit den Endreime vertan. Gurken und Schurken muss getauscht werden.

 loslosch äußerte darauf am 18.12.16:
krumme schurken gibts aber sprachlich nicht, nur krumme hunde.

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 18.12.16:
Zumindest liegen Schurken und Gurken (aber nur wenn sie im übertragenen Sinne verwendet werden) nahe beieinander.
Ansonsten gilt die   Gurkenverordnung!
Danke fürs Kommentieren und beste Grüße, Dirk

 Emotionsbündel (18.12.16)
Am sympathischsten ist mir das private Glück

Liebe Grüße,
deine Judith

 Didi.Costaire meinte dazu am 18.12.16:
Mir auch, und du bist mein Superlativ!
Liebste Grüße, Dirk
Jack (33)
(18.12.16)
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swetlana (51) meinte dazu am 18.12.16:
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 Didi.Costaire meinte dazu am 18.12.16:
Es gibt heute so viele Abhängigkeiten (Korruption wäre eine weitere, noch gar nicht einmal direkt genannte), die bessere Alternativen verhindern und die Glaubwürdigkeit der Politik insgesamt in Frage stellen. Dabei hatte die zivilisierte Menschheit schon einiges erreicht. Nun scheint es rückwärts zu gehen...
Danke für deine ausführliche Darstellung, Jack!
Beste Grüße, Dirk
wa Bash (47)
(18.12.16)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 18.12.16:
Danke! Beste Grüße, Dirk

 Jorge (18.12.16)
"Was bleibt, ist das private Glück.
Ich ziehe mich dezent zurück."
Formal ist das richtig, aber der Autor bezieht dennoch hinreichend Position und bemüht dabei geschickt seinen Sportsachverstand.

LG
Jorge

 Didi.Costaire meinte dazu am 18.12.16:
Danke Jorge! Dass ich vor dem Resümee auch Sachverstand bewiesen habe, freut mich besonders.
Liebe Grüße, Dirk

 harzgebirgler (19.12.16)
ein dorn im auge sind längst manchem staate / so rückzugsortschaften wie das private! beste abendgrüße henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.12.16:
.
Zum Glück ist hierzulande freilich
private Sphäre ziemlich heilig.

Danke und schöne Grüße, Dirk
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