Zweistromblut

Gedankengedicht zum Thema Gewalt

von  DerHerrSchädel

Sand schweigender Wüste
Erosionsasche
Von Pangea und Palmyra
Salbt kriechender Wolke Lippe
Verknöcherter Städte blasser Stirn
Wo das schwarze Blut dürrenden Halbmonds
In Raffinerien fließt
So breit und träge
Wie Euphrat und Tigris dereinst, ach
Im Tode sind Alle gleich
Zertretene Knochen unter den Stiefeln
Marschierender Imperien bleiben
Scherbenhaufenspuren von
Ur von Aleppo von Mossul was
Ist welche Leichenstadt wie heißt
Dieser Menschenstumpf den
Kein Namenschild erinnert, ach
Im Tode sind Alle gleich
Wie im Töten gut.


(Oktober 2016)

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (24.10.17)
Alle töten! Möge Gott sie auswählen!

So zitiert Marge Simpson einen Onkel, der in einer Nervenheilanstalt landete. Aber das ist natürlich komödiantisch gemeint. Gerade im modernen Heute würde ja niemand so denken...

 DerHerrSchädel meinte dazu am 24.10.17:
Natürlich nicht! Wer denkt denn heute noch in Schablonen...

 EkkehartMittelberg (24.10.17)
Dieses Zweistromland, das du zu Recht als Zweistromblut bezeichnest, gilt vielen Archäologen als die Wiege der Kultur. Die Realität ist sadistisch.
LG
Ekki

 DerHerrSchädel antwortete darauf am 24.10.17:
Wenn wir den 3. Weltkrieg noch erleben (und es spricht einiges dafür, dass das passiert...), dann wird der Nahe Osten eines der Hauptschlachtfelder sein und nicht Old Europe.

 AZU20 (25.10.17)
Und wir schauen zu. Wie lange noch? LG

 DerHerrSchädel schrieb daraufhin am 25.10.17:
Schauen wir denn zu? Wir sind ökomomisch und politisch massiv involviert. Über die NATO auch mit der Bundeswehr. Mein Eindruck ist, dort sind viel zu viele Akteure aktiv.

 W-M (28.01.18)
apropos: bei Aleppo denke ich immer an meinen Arbeitskollegen, mit dem ich seit knapp sieben Jahren in einem Zimmer sitze (er lebt seit fast 30 Jahren in Deutschland, erst Freiberg/Sachsen, dann Berlin/Ost). Gutes Gedicht.

 DerHerrSchädel äußerte darauf am 28.01.18:
Danke für das Kompliment!

LG DerHerrSchädel

 autoralexanderschwarz ergänzte dazu am 01.07.18:
sprachlich sehr schön!
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