Des Raben Bild

Prosagedicht

von  Sylvia

Des Raben Schatten
huschte über Ozeane
kreiste lautlos
um die Schlange

Des Träumens müde
formte sich ein Bild
weit gespannte Flügel
mit flammendem Federkleid

Des Auges Blick
folgte dem Raben
ungestört flog er zum Tage
bettete ihn zur Ruhe

Der Feder Atem
schwang hernieder
glühte in der Ferne
verbrannte in der Nähe
doch ich blieb

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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (24.12.17)
Hallo Sylvia,

Also trägt auch der Mensch
Mit schwankem Fittich
Sein zwielichtbefangenes Sein
Vorüber an der stetig leuchtenden
Kristallwand der Ewigkeit ...

Er huscht dahin –
Ein Traum – ein Wahn –
Auf schmaler Bahn –
So bald – so bald
Raubt seiner Gestalt
Schattengefüge
Des Nichtseins
Farblose Wahrheitslüge.

Aber im Fluge –
Im Vorüberfluge –
Ahnt er das Rätsel
Der stetig und still,
In sattem Glanze
Fortdauernden Ewigkeit ...

Aus Hermann Conradis Gedicht: Im Vorüberfluge
LG von Gil!

 Sylvia meinte dazu am 26.12.17:
Hallo Gil,
was für ein schönes Gedicht. Hab vielen Dank dafür. Der Mensch ist fast ewig schwankend, Flügel wären vielleicht ein guter Ausgleich :) In reinen kopfgeforderten Situationen ist er einschätzbarer.
Ich wünsche dir einen geruhsamen restlichen Weihnachtstag
LG Sylvia

 juttavon (26.12.17)
Starke Bilder aus einer anderen Wirklichkeit, - hat was von Schamanen-Visionen in der Begegnung mit ihrem Krafttier... -
und dann: "doch ich blieb",
ein intensiver Kontrast!

HG Jutta

 Sylvia antwortete darauf am 27.12.17:
Mit Visionen und Kräften hat es zu tun, die ein Dableiben erzwingen.
Vielen Dank und
LG Sylvia

 harzgebirgler (10.01.18)
die raben bewachen den kaiser in stein
bis er einst erwacht - nach der sage mag's sein... *

herzliche grüße
henning

* kyffhäuser (denkmal)

 Sylvia schrieb daraufhin am 10.01.18:
Der Rotbart wurde angeblich schon erweckt,
doch das diente wohl nur einem Zweck,
zwei Kaiser war'n zu viel und einer musste weg :)

Vielen Dank, Henning, ich mag den Kyffhäuser sehr und
wünsche Dir einen schönen Abend
LG Sylvia
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