Eisgeburt

Gedicht zum Thema Natur

von  Galapapa

Steil, aus eisigkalten Meeresfluten,
ragt die weiße Gletscherwand empor,
die schon viele tausend Winter fror.
Niemand sieht ihr schmelzendes Verbluten.

Nichts scheint ihre Wuchtigkeit zu stören.
In der Luft jedoch liegt sonderbar
Spannung, die schon früh zu fühlen war
und ein leises Knistern ist zu hören.

Dann erwächst daraus ein lautes Krachen
und der eisgeboren feste Boden bebt,
als das Frostgebilde plötzlich lebt,
Urgewalten scheinen zu erwachen.

Angsteinflößend, wie von Geisterhänden,
bricht von oben in die Tiefe eine Kluft,
Staubfontänen stieben in die Luft,
zwischen weichenden, bewegten Wänden.

Beide Teile driften auseinander,
ungeheure Kräfte sind am Werk.
Aus dem Eisgebirge bricht ein Berg,
immer weiter, tiefer und rasanter,

stürzt hinab mit seiner ganzen Bürde.
Schäumend peitscht er durch das wilde Meer
eine Riesenwoge vor sich her,
in Erhabenheit und stolzer Würde.

Nach dem Tosen wird es plötzlich leise,
nur ein Gipfel schaut noch aus der Flut
weil der Rest in kühler Tiefe ruht.
Mählich geht ein Eisberg auf die Reise.

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Kommentare zu diesem Text

Marjanna (68)
(21.02.18)
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 Galapapa meinte dazu am 21.02.18:
Liebe Marjo,
danke für Dein Lob! Ich freue mich immer, wenn meine Texte gefallen.
Liebe Grüße!
Galapapa

 Isaban (21.02.18)
Hallo Galapapa,

wirklich bildgewaltig, ganz großes Kopfkino!

Vielleicht könnte man noch ein Gebirge ausbauen (S3, V3 oder S5, V3) und das leicht doppeltgemoppelt anmutende "stolzer" vor der Würde duch etwas anderes ersetzen (kalter, großer etc.)

Liebe Grüße

Sabine

 Galapapa antwortete darauf am 21.02.18:
Liebe Sabine,
herzlichen Dank für Dein Lob und die Hinweise.
Bei der Doppelung "Gebirge" gebe ich Dir Recht und werde das ändern.
In "Stolz" und "Würde" erkenne ich aber keine Doppelung; beide haben für mich etwas unterschiedliche Bedeutungen.
Das ist allerdings wohl auch Geschmacksache. Ich möchte es jetzt erst mal so stehen lassen, denn "groß" ist mir zu blass und "kalt" ergibt ein etwas schwächeres Bild.
Vielen Dank nochmal und liebe Grüße!
Galapapa

 juttavon (26.02.18)
Das nimmt mich richtig mit...
lässt mich neben der intensiven Sinneserfahrung auch an die Pol-Schmelze und ihre zerstörerischen Folgen denken! Echte Romantik hat auch etwas untergründig Dunkles.

Ein vorsichtiger Vorschlag:
In der letzten Strophe im 1. Vers könnte "wird es plötzlich leise" stehen. Das entspräche der Dramatik und der Spannung im Untergrund. Was meinst Du?

HG Jutta

 Galapapa schrieb daraufhin am 27.02.18:
Liebe Claudia,
es freut mich, dass Dir mein Gedicht gefallen hat.
Herzlichen Dank für Deinen Vorschlag! Der ist nämlich sehr gut und ebenso Deine Begründung.
Ich habe Deine Gedanken schon umgesetzt.
Liebe Grüße!
Galapapa

 juttavon äußerte darauf am 05.03.18:
Na, mit wem verwechselst Du mich denn da?
Ich bin doch Jutta

HG Jutta

 Galapapa ergänzte dazu am 05.03.18:
Oh Gott, bitte verzeih mir! Einmal habe ich gefühlt 50 Claudias bei meinen Bekannten und zum Anderen werde ich halt nicht nur immer älter, sondern eben auch immer schusseliger.
Also, liebe Jutta, bitte nicht böse sein. In Gedanken war ich beim Schreiben der Antwort natürlich bei Dir.
Liebe Grüße!
Galapapa
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