Amor Fati

Aphorismus zum Thema Schicksal

von  Ephemere

Schicksal  – so nennen wir jene Zufälle, denen wir einen Sinn geben, wenn wir die Geschichte unseres Lebens erzählen.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (07.10.18)
Ja. So ein Schicksal wertet jeden Zufall bzw. einfach jedes Ereignis einfach auf!

Viele Grüße
p.

 Ephemere meinte dazu am 07.10.18:
Ja, was wären wir ohne unsere Geschichten? KEINE rhetorische Frage, es gibt kaum eine wichtigere Frage, finde ich.
Liebe Grüße
J
Graeculus (69) antwortete darauf am 07.10.18:
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 TrekanBelluvitsh (07.10.18)
Und bastelt man zwei, drei Schicksale zusammen, ergibt das den Sinn des Lebens. Ah... der Sinn des Lebens...

 Ephemere schrieb daraufhin am 07.10.18:
Der erschien mir neulich auf einem Käsetoast. Ich aß ihn auf.

 Ephemere äußerte darauf am 07.10.18:
P.S.: das mit dem Zusammenbasteln mehrerer Einzelschicksale ist der Rousseau'sche Ansatz von der volonté generale, der heute "Crowdsourcing" heißt. Eigentlich geht es aber schon auf Plato zurück, der meinte, wenn man genügend Knaben vögelt, erkennt man Stück für Stück die wahre Schönheit und Güte. Ich halte es da aber lieber mit Nietzsche: Sinnstiftung ist radikal willkürlich, ein Akt des Autoren, der nicht mit Marktheuristiken synthetisiert werden kann.

 TrekanBelluvitsh ergänzte dazu am 07.10.18:
Ich kann wirklich nicht verstehen, dass du den Sinn des Lebens aufgegessen hast. Man, Religionen sind damit - teilweise schon seit Jahrtausenden(!) - ständig auf Tournee. Und im Gegensatz zu Musikern müssen die noch nicht mal ne zweite Scheibe veröffentlichen. Oder kennst du "Bibel 2.0 - Jetzt wird richtig heilig!"? Das Merchandise läuft trotzdem prima. Lizensen gehen weg wie geschnitten Brot. Das Geld kommt rein (in Deutschland müssen die sich noch nicht einmal selbst darum kümmern!). Männer dürfen in Frauenkleidern rumlaufen.

Also: Augen auf beim Käsetoastkauen!

 EkkehartMittelberg (07.10.18)
Schicksal ist in der Interpretation nicht immer mit Sinn behaftet. Es kommt darauf an, ob sich den Zufällen ein Sinn unterstellen lässt. Wenn nicht, spricht man vom blinden Schicksal.

 Ephemere meinte dazu am 07.10.18:
Ich würde eher meinen, vom "blinden Schicksal" spricht mann, wenn man dem Zufall zwar ein Sinn (in Form von Konsequenzen) zuschreibt, ihn aber dennoch als absurd ablehnt, sich also auflehnt gegen das, was man doch schon in sein Leben eingebaut hat...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.10.18:
Ich denke, unsere Versionen unterscheiden sich kaum.

 TassoTuwas (07.10.18)
"Schicksal" will uns sagen, das kein Leben so ist, wie das andere.
LG TT

 Ephemere meinte dazu am 08.10.18:
"Zufall" auch. "Von Ungefähr - das ist immer noch der älteste Adelstitel der Menschheit" (Nietzsche)
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