Der Märchenerzähler

Erzählung zum Thema Lebensweisheit

von  Borek

Der Märchenerzähler
Ein Märchenerzähler mit Namen Bastian konnte in seinen jungen Jahren, in denen er kleine Geschichten schrieb, nichts erreichen, als die Bemerkung seiner Frau:
„Ach, da sieht man gleich was bei uns los ist.“

Er las nichts mehr von seinen Geschichten und Gedanken vor, und zog sich innerlich zurück, denn das Wort in seiner Ehe wurde immer leerer. Er stürzte sich in die Arbeit, die Geschichten lebten jedoch in seinem Inneren weiter. Mit der Zeit, wann das Wort fehlt und die Zweisamkeit sich zur Einsamkeit entwickelt, ist die Trennung nicht mehr fern. Man hörte nicht auf seine Geschichten und Träume mit denen er doch eigentlich etwas sagte, was man nicht verstand oder verstehen wollte.
Und so fand er an einem Abend, als er von der Arbeit zurück kam einen
Zettel auf dem Fuß-Abstreicher liegen:
„Du hast die Signale nicht verstanden, ich bin gegangen.“

Es entsteht kein tiefer Schmerz, wenn die Zweisamkeit, die doch wesentlich Einsamkeit war, sich ändert.  Die Gewohnheit ist die einzige Änderung. Da das aussprechende Wort einer Partnerschaft schon lange vor der Trennung verloren ging, fand er sein geliebtes Tagebuch wieder, und plötzlich hörte ihm etwas zu: Sein Tagebuch.
Es ist wie das Schreiben einer Bibel nur mit anderem Texten. Es ist eine Art Rechenschaftsbericht für sein Tun, den man eigentlich mit einer Partnerin gedanklich teilen sollte, jetzt waren die beschriebenen Seiten die auch immer wieder beim lesen Rechenschaft forderten:
Hast du richtig gehandelt?
Seine Märchen und Geschichten
und Erzählungen kannte er auswendig, aber sein Tagebuch erlebte täglich ein etwas anderes Gesicht, und wurde gelesen und kritisiert: von ihm!
Das einzige Wesen welches uneingeschränkte Liebe ihm schenkte, war Julchen, sein Dackel, auch er gehorchte seinem Frauchen und musste ihn verlassen. Es war der schwerste Verlust, denn Liebe und Zuneigung, ist keine geschenkte Gewohnheit, denn Liebe wohnt allein im Herzen, welches kein Platz für Gewohnheiten hat.

Er reiste kreuz und quer über die Weiten der Landkarte und wenn schon Niemand seine Geschichten liest, so ersetzt sein beruflicher Erfolg ein ähnliches Erfolgserlebnis, wie eine Lesung seiner
literarischen Schriften vor Hunderten begeisterten Zuhörern. Er hatte sein Opium gefunden, seine Märchenwelt war:
„Der Erfolg seiner Arbeit“.
So vergaß er immer mehr seine Geschichten und Überlegungen zur Zeit. Er war in seiner eigenen Zeit gefangen mit Namen Leistung. Das Tagebuch wurde spärlicher zur Rechenschaft gezogen, Erfolg, ablesbarer Erfolg, war das beste Rauschmittel seines Handelns.
Einen Satz hat er allerdings festgehalten zum Beginn eines neuen Jahres:
„Ich suchte die Einsamkeit, und werde doch nicht mit ihr fertig.“
So wurde das leere Bett wieder gefüllt mit Zweisamkeit und das Gespräch erlebt wieder eine Auferstehung.
Ein Stichwort fiel: Geschichten!
„Ach, da habe ich auch einige geschrieben, aber sie fanden kein gutes Echo und ich habe es gelassen.“
So wurde Bastian gebeten sie zu suchen und er las sie vor.
„Bist du verrückt sie hier schmoren zu lassen? Sie sind gut, sehr gut sogar.“
So setzte sich Bastian an den Schreibtisch uns schrieb eine Zeile:
„Der Blaue Rubin“
Ob es noch funktioniert? Gedanken und Träume und Weisheiten in einer Geschichte zu vereinen. Ach, warum so einen blöden Satz, es gibt keinen blauen Rubin, sie sind ROT.
Den Satz löschen? Jetzt steht er hier, nun sehe zu, aus diesem falschen Thema etwas zu gestaltet. Und so entstand eine kleine Geschichte als Anriss, für die man eine Fortsetzung forderte und auch diese entstand zu einem Buch, und die Freude am Schreiben von sinnvollen Geschichten nahm Bastian voll wieder in Besitz.

So sind bis heute 20 Bücher entstanden, vorwiegend Märchen, da man in diese viele Lebensweisheiten einbringen kann.
Die Zeit des Lebens hat sich seit unseren Großeltern sehr verändert. Bilder sind heute eindrucksvolle Gebilde im Fernsehen, im Internet, doch sie sind schnell vorbei ohne andauernden Eindruck. Das Wort muss gesprochen und geschrieben werden um bleibenden Eindruck zu erzielen. Sinnvoll geschriebene Worte haben bestand, denn sie sind auch
vermittelnde Lebensweisheiten ähnlich wie die Bibel…..Was wäre die Welt ohne diese, oder dem Koran.
Das Leben ist eine Quelle aus der man schöpft, auch Erfahrung ist vermittelbar für den eigenen Weg. Wissen ohne Bücher?
Glauben ohne Bibel? Den jungen Lebensweg  beschreiten ohne Märchen? Auch im Alter blickt man gern auf die märchenhaften Zeiten zurück.
Märchen sind wie Gleichnisse in der Bibel, sie sagen etwas Wichtiges aus:
Für das ganze Leben.



H.l.14

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Kommentare zu diesem Text

Agneta (62)
(11.11.18)
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 Borek meinte dazu am 12.11.18:
Märchen Agneta, sind meist grausam und beruhen bei den
Brüdern meist auf alte Erzählungen die nur umgeschrieben
wurden. Es ist nicht leicht neue Märchen zu erfinden in dem
das guter im Vordergrund steht.
Hier von mir veröffentlicht: Das Mondmärchen 2 Teile
Der schwarze Tim 2 Teile und Teile aus meiner Fabel
Magifitzius mit Teilen der Prinzessin Natali
Natürlich gehört heute zu jeden Fernsehsender spannende
Krimis, manchmal habe ich den Eindruck die Sender erziehen
ihre Seher zur Gewalt..Aber das Rotkäppchen wird heute
auch nicht mehr vom Wolf gefressen. Danke für Deinen interessanten Beitrag LG von Borek
Agneta (62) antwortete darauf am 13.11.18:
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 Borek schrieb daraufhin am 20.11.18:
Ja, Agneta das ist ein furchtbares Kapitel mit den Pfaffen und Nonnen. und ich gebe Dir Recht der Wolf stirbt nie.
Ich hatte Dir zwei Märchen die ich hier veröffentlicht habe empfohlen. Aber gern schicke ich Dir eine Weihnachtsgeschichte
in gedruckter Form, aber ich brauch Deine Adresse.
Es gibt keinen Wolf nur ein kleines Männchen und ein großer
König Herzliche Grüße Herbert
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