Spaß & Tintenfass

Gedicht

von  niemand

Aus dem Fass nimmt eine Feder
einen Schluck vom blauen Nass,
danach zieht sie voll vom Leder
übern virtuellen Spaß:

Diese Welt will kaum noch rasten -
alle hetzen, wie beknackt!
Können eins nur: Flüchtig tasten.
Ich hingegen brauch den Akt

zweier Wesen, die sich lieben,
hier die Feder, dort das Blatt -
ungebunden, unbeschrieben,
harrend einer Liebestat.

Das, was ich mir hier erlaube,
mit dem weißen Blatt Papier,
wenn ich seine Unschuld raube,
ist für beide ein Pläsier.

Und ich mach es ohne Hasten,
ohne Eile. Sie verstehn?
Nicht so plump wie hundert Tasten,
die sich massig dran vergehn.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(16.02.19)
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 niemand meinte dazu am 17.02.19:
Ja, es ist/war ein Handwerk in der Tat und wie so manches Handwerkliche auf dem Rückmarsch, oder längst schon futsch
Schade, eigentlich. Mit lieben Grüßen, Irene
Trainee (71)
(17.02.19)
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 niemand antwortete darauf am 17.02.19:
Mit "handschriftlich verfassen" ist bei mir nicht so, liebe Heidrun, weil ich meine eigene Handschrift manchmal nicht entziffern kann,
es ist mehr so ein Krakelee aber ich notiere mir vieles mit dem Bleistift, besonders wenn ich unterwegs per Rad bin und wenn ich Glück habe, dann wird das danach was mit der Dichtung und vielleicht liegt es auch an der mangelnden Wiedererkennung wenn ein Gedicht was wird Aber ich liebe schöne Handschriften. Mein Mann hat eine schöne, um die ich ihn beneide. Er hat noch vor ein paar Jahren mit einer alten Dame korrespondiert, beide per Handschrift und beide mit Schönschrift, über Konzerteindrücke.
Jetzt ist sie nicht mehr und es hat sich erledigt. Mit lieben Grüßen, Irene

 plotzn (17.02.19)
Ja, das waren noch Zeiten, liebe Irene, als getuscht und gefedert wurde.

Inzwischen bin ich so aus der Übung, dass ich meine eigene Handschrift nicht mehr entziffern kann.

Besonders schön finde ich "ungebunden, unbeschrieben," für das unbefleckte Blatt.

Du könntest noch (virtuell und ohne Retusche) ein Komma von der "Feder" zum "Das" verschieben und dem "plump" seines entreißen.

Liebe Grüße,
Stefan

 niemand schrieb daraufhin am 17.02.19:
Ich hoffe, ich Komma-Kamel, habe die Häckchen richtig verschoben, lieber Stefan und ich danke für den Hinweis.
Manchmal streue ich welche einfach so rein, wenn ich nicht so genau weiß wo sie hingehören Apropos die eigene Handschrift, ich habe eine die so aussieht, als wäre ein besoffenes Huhn über Sand gelaufen, da ist nichts mit Schönschrift, aber ich mag schöne Handschriften, die sind ein Genuss fürs Auge. Mit lieben Grüßen,
Irene

 Lala (19.02.19)
Ein Text, den ich gerne nominiert hätte.

 GastIltis (27.02.19)
Hallo Irene, übrigens habe ich in dieser Woche mal wieder einen Brief verschickt. Inhalt: ein paar Gedichte und ein Anschreiben. Grund: der morgige Geburtstag eines Freundes. Das Anschreiben habe ich zur Hälfte per PC, den Rest in Sütterlin verfasst. Die Rückmeldung ist schon angekommen, weil er morgen nicht da ist, und meinen Anruf nicht entgegennehmen kann. Meine Schrift konnte er fließend lesen. War klar. Leider hat es zu Tinte und Fass nicht gereicht. Schade. Ist etwas von der Erotik verloren gegangen. Kugelschreiber sind eben praktisch; Strumpfhosen auch. LG von Gil.

 niemand äußerte darauf am 13.03.19:
Das ist gut:"Kugelschreiber sind wie Strumpfhosen"
ja, aber praktisch, wenn es schnell gehen soll.
Mit schmunzelnden Grüßen, Irene

 tigujo (13.03.19)
Ja, der Akt des Schreibens endlich einmal luftig locker pfiffig beschrieben :)
Macht geil, ehrlich ;)
LG tigujo

 niemand ergänzte dazu am 13.03.19:
Dankeschön!
und liebe Grüße zurück, Irene
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