Käse, alles Käse. Große Löcher, Schimmel, Sauermilchgeruch, dumpfe Kühle.
Woher weiß ich, welcher Käse für mich der Richtige ist? Ich warte auf ein Zeichen, während ich an Wagenrädern aus Käse, mächtigen Käsestücken und Frischmilchprodukten vorbeischlendere.
Höre ich da nicht ein leises Rauschen, gleich dem Nachklang einer Kuhglocke aus Bayern? Ich lasse mir eine Probe von dem bayrischen Käse geben, doch er macht mich nicht richtig an. Der Pepperonikäse daneben lächelt so freundlich und strahlt so rot, dass mir das Herz aufgeht. Die Geschmacksprobe ist etwas enttäuschend. Ich muss mich von ihm verabschieden. Ich laufe durch die Reihen, lächle hier und huldige da, doch kein Käse spricht mich an. Bald werde ich ganz muffig von dem miefigen Sammelgeruch der anwesenden Käsesorten.
Ich habe mir mehr erwartet, einen freundschaftlichen Hinweis, einen ersten Gruß, ein kurzes Gespräch. Ich befinde mich wenige Meter von dem Hallenausgang entfernt, als mich ein Signal erreicht. Ich nähere mich vorsichtig dem sendenden Käsestück, lausche, schnuppere, schnuppere erneut und frage dann: Können wir sprechen?
Anmerkung von blauefrau:
15.09.2019
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Kommentare zu diesem Text
clabaudrio (58)
(18.10.19)
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