Mein Beitrag zum Internationalen Weltmusik-Tag: 20 Jahre "Der Glöckner von Notre Dame"

Rezension zum Thema Musik

von  eiskimo

"Notre Dame de Paris", erster großer Roman von Victor Hugo (1831), war Vorlage für das Musical "Der Klöckner von Notre Dame", das im Januar 2019 seinen 20. Geburtstag und die 5000. Aufführung feierte. In Frankreich immer noch LA "Comédie Musicale" par excellence, ist sie in Deutschland etwas in Vergessenheit geraten.
Hier eine kleine Erinnerung

Notre Dame de Paris  (Der Glöckner von Notre Dame),

Dieser Roman Victor Hugos (1802-1885) gilt als der größte historische Roman der Romantik. Darin  wird vor allem das spätmittelalterliche Paris unter Ludwig XI. am Ende des 15. Jhs. lebendig.
        Am 6. Januar 1482 wird  beim alljährlichen Mysterienspiel der missgestaltete Glöckner der Pariser Kathedrale Quasimodo (le bossu) zum Narrenpapst (le pape des fous) gewählt. Dieser fühlt sich dadurch ermutigt, der schönen Zigeunerin Esmeralda (la bohémienne) seine Liebe kundzutun. Esmeralda gehört zu den Asyl suchenden Personen, die man nicht in der Stadt haben will. Ihr Anführer heißt Clopin (im Musical erkennbar an seinen Rasta-Locken). Der düstere Domprobst Frollo lässt die „sans-papiers“ durch seinen Hauptmann Phoebus de Châteaupers verjagen. Der Geistliche selbst aber ist der betörenden Tänzerin verfallen.... Auch Phoebus, der eigentlich mit Fleur de Lys verlobt ist, verliebt sich in Esmeralda.
Gringoire, der Dichter,  der das Narrenfest organisiert hatte, wird Zeuge, wie Quasimodo der schönen Esmeralda nachstellt. Er sieht, wie der Bucklige von Phoebus´ Leuten seiner Strafe zugeführt wird und gerät dann seinerseits in das Viertel der „Illegalen“ (la cour des miracles), wo er nur durch Esmeraldas Hilfe dem Tod entkommt.
Da Esmeralda zu erkennen gibt, dass sie Phoebus liebt, rächt sich der enttäuschte Frollo, indem er sie als Hexe in die Fänge der Inquisition geraten lässt. Quasimodo kann die Hinrichtung der schönen Zigeunerin verhindern, indem er sie zu sich in die Türme der Kathedrale holt. Dort genießt sie endlich Asyl.... einen Schutz, der auf Betreiben Frollos aber vom König aufgehoben wird.
Quasimodo, der als Findelkind von Frollo in Notre Dame aufgenommen, dort großgezogen und schließlich zum Glöckner gemacht worden war, durchschaut am Ende die Intrige seines Ziehvaters. Aber kann er den Tod der geliebten Esmeralda noch verhindern?

Das Musical (das libret von Luc Plamondon, die Musik von Richard Cocciante) hat deutliche Bezüge zur aktuellen französischen  (und europäischen) Gesellschaftspolitik : Die Frage der Integration der „sans-papiers“ (der illegalen Einwanderer)  wird von Anfang an ins Bewusstsein geholt. Dass auf das Jahr 2000 verwiesen wird als Ende bzw. Neuanfang einer anderen Ära,  ist natürlich auch keine Hugo´sche Idee. Der schrieb vom Zeitalter der Kathedralen (das Mittelalter) und dem neuen Zeitalter des Buches (Neuzeit), aber nicht etwa vom drohenden Ende dieses Printmediums .

Zu den Akteuren:  Vor allem Hélène Ségara (Esmeralda) , Garou (Quasimodo) und  Patrick Fiori (Phoebus) haben durch dieses Musical eine große Popularität in der französischsprachigen Welt  gewonnen. Daniel Lavoie (Frollo) war bereits vorher eine feste Größe im show-biz.
Das Lied „Belle“ (die drei „Verehrer“ von Esmeralda singen es am Ende des 1. Aktes mit jeweils einer Strophe), war der „Ohrwurm“, mit dem das Musical auch in den frz. Charts vertreten war

Die Filmfassung dieser „comédie musicale“  stammt aus einer Aufführung im Pariser Palais des Congrès , wo „Notre Dame de Paris“  monatelang vor ausverkauftem Hause aufgeführt wurde, bevor es andere Bühnen in aller Welt eroberte.


Anmerkung von eiskimo:

Bekanntlich brannte die Kathedrale von Paris im April dieses Jahres und wurde erheblich beschädigt. Gestern, zur Trauerfeier für Jacques Chirac, den verstorbenen EX-Präsidenten, läutete die große Glocke von Notre Dame erstmals wieder

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (01.10.19)
Nichts für ungut, aber ist heute nicht "Welttag des Kaffees"?

(Laut wikipedia ist "Welttag der Musik" am 22. November)

 eiskimo meinte dazu am 01.10.19:
Nach meiner Kenntnis und einer ganzen Seite im heutigen Kölner Stadt-Anzeiger ist der 1. Oktober "Internationaler Weltmusiktag".
Vielleicht gibt es da Doppelungen.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 01.10.19:
Auf Musik kann ich verzichten. Auf Kaffee nicht.

 eiskimo schrieb daraufhin am 01.10.19:
Ich empfehle Caféhaus-Musik. Draußen nur Kännchen...
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