Dass eine reiche Quitten-Ernte die Familie an einen Tisch bringt und alle da zusammenarbeiten lernen, hatte ich schon vor kurzem beschrieben – zu dem Zeitpunkt waren die Quitten gerade reif geworden, und wir waren noch voller Tatendrang. Nach drei Abenden „Quitten-Küche“, die uns weit über dreißig Gläser Gelee und Marmelade bescherten, hatten wir dann aber angefangen, die goldgelben Früchte an Freunde und in der Nachbarschaft zu verschenken – uns reichte es, jetzt sollten sich mal andere etwas Muskelkater holen.
Tatsächlich brachten wir die Eimer und Kisten mit unseren Quitten erfolgreich unters Volk; es dauerte zwar etwas, aber die Mundpropaganda funktionierte.
Haben Quitten etwa Beine, oder warum kamen sie jetzt unversehens zurück?
Nein, natürlich haben Quitten keine Beine. Aber zurück kamen eine Einladung zum Nachmittags-Kaffee bei unseren Freunden (es gab einen Käsekuchen mit Quittenfüllung!), wir bekamen von unseren direkten Nachbarn super schöne Äpfel geschenkt, und etwas entferntere Nachbarn brachten uns den leeren Eimer zurück; da lag eine Packung Bio-Eier drin... vom Hof der Tochter.
Der Schärfste „Rückläufer“ kam von meiner Friseurin. Der hatte ich ein Glas unserer ja im Überfluss vorhandenen Quittenmarmelade verehrt – jetzt bestand sie drauf, dass ich dieses Mal Haareschneiden „ frei“ hätte.
„Damit sind wir dann aber quitt“, konnte ich nur kurz geschoren antworten, und tat wenigstens einen Obolus in ihre Kaffeekasse.
Anmerkung von eiskimo:
Es ist die Umkehrung des "Fluchs der bösen Tat"
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.