Komplize mit Sinn für Kunst gesucht

Ich habe einen echten Jacques Rogier entdeckt. „Abschied von Le Havre“. Ein Original, da bin ich mir sicher. Natürlich signiert. Mitsamt Jahreszahl. Und sehr gut erhalten.

Er hängt im Hotel „Les Célestins“ in Bordeaux. Zimmer 41. Kein teures Zimmer. Blick zum Hof. Deswegen lichtgeschützt – nie direkte Sonneneinstrahlung.

Ich hatte drei Nächte gebucht, ohne Frühstück. Es ist eine nette Truppe, die das kleine Hotel managt. Alles Frauen. Das Inventar bunt zusammengewürfelt. Vintage. Alles vom Flohmarkt, würde ich sagen. Und da haben die Mädels meinen Jacques Rogier irgendwo mal billig geschossen. Ohne Ahnung zu haben. Mann, einen Jacques Rogier! Bei Sothebys ging der letzte weg für 6 Millionen.

Ich zahle für das Zimmer 65. Und übermorgen ist Check-out. Spätestens um 11. Da muss der Jacques Rogier mit, egal wie, mesdames. Doof nur, dass ihr meine Daten habt. Email-Adresse, Kreditkartennummer. Alles echt. Damit wäre ich als plumper Hoteldieb ja sofort entlarvt. Und ihr würdet merken, dass das Bild aus Zimmer 41 wertvoll war - non, non , mesdames, da werde ich euch anders drankriegen. Schließlich könnte ich mit dem Erlös euren kompletten Schuppen kaufen.

Frage an die verehrte Leserschaft: Wie soll ich es anstellen? Bedenken habe ich keine. Die Mädchen-Truppe weiß ja nicht, dass sie da einen Wahnsinns-Schatz als Zimmer-Deko vergeudet, sie hat also keinen Verlust. Und ich, bisher vom Schicksal immer nur benachteiligt, könnte mal so etwas wie Glück erleben. Also sind quasi alle Mittel erlaubt.

Ich bin gespannt auf eure Vorschläge. Wie gesagt: Ich habe das Zimmer nur noch bis übermorgen. Last mich also nicht allzu lange warten.