Ein Besuch bei Otto Krume, dem großen Landtechnik-Hersteller, hat mich schwer beeindruckt. Was ich sah: Auch bei den Bauern kommt immer mehr Digitalisierung und Robotik zum Einsatz, schon beim Säen, etwa mit der Vier-reihigen-Becherlegemaschine. Sie legt das Saatgut je nach gewählter Tiefenführung per Düngerscheiben, Furchenzieher, Zudeck-Automatik und Dammform-Modul. exakt in die richtigen Abstände. Dabei werden Saatstreuer, Fassanlage und die jeweiligen Legeelemente über Section Controll individuell gesteuert und mit dem Smartview-Videosystem aktiv verfolgt.
Bei den Krume-Bauern, so mein Fazit, ist jeder Schuss ein Treffer.
Bei mir als kleinem Autor sieht das deutlich anders aus. Was ich gedanklich niederlege, gehorcht keinem Plan.Ich streue meine Worte meist spontan in den Wind, auf Verdacht sozusagen. Ob etwas davon auf fruchtbaren Boden fällt, anschlägt und irgendwann Ertrag bringt, überlasse ich dem Zufall. Gemessen an Krumes Agraringenieuren bin ich also der reinste Verschwender. Falsches Timing, wenig Methode, Prinzip Hoffnung.... Aber falls bei mir mal etwas zur Blüte käme und tatsächlich wahrgenommen würde, könnte es die ewig gleichen Klon-Pflänzchen der Bauern deutlich überragen.
Die würden mein schräg-buntes Poetengewächs dann wahrscheinlich Unkraut nennen.
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