In jedem Fall

Text zum Thema Abrechnung

von  jennyfalk78

Wenn es am schönsten ist,
reiße ich Pflaster ab
und tackere die Narben.
Stelle mich vor den Abgrund,
fange Körper auf
und lass sie bluten.
Wenn es lieblich wird, ist der trockene Hals
die Weinflasche.
Ein Spiel aus Farben.
Rose und kunterbunt.
Der ein oder andere Mund stolpert,
in mein Gewissen.
Stellenweise Sund, gefiltert die Gezeiten.
In den Breiten eher klein,
Feinstaub für die meisten.
Keiner von denen hat irgendwas geleistet.
Reiße Wunden auf dem Weg.
Wenn es ernst wird,
sind die Weiten weit mehr als
einfach nur groß.
Baue Haltestellen,
nur um etwas zu vermissen.
Daumen lutschen,
Finger knipsen
Licht in mein Gesicht.
Mag ich nicht.
Denn,
wenn der Abgrund Farben trägt,
ritze ich Namen in meinen Schoß.
Dort wo niemand es sieht.
Wenn das geschieht,
ist es,
in jedem Fall,
zu spät.

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Kommentare zu diesem Text


 tueichler (28.10.19)
Diese dunkle Seite hätte ich an Dir im Schreiben nie vermutet. Verstörend, irgendwie ...

T.

 jennyfalk78 meinte dazu am 28.10.19:
Du hast ja keine Ahnung!

 tueichler antwortete darauf am 28.10.19:
Sieht schwer danach aus ;)

 FrankReich schrieb daraufhin am 28.10.19:
Sieht mir eher nach Selbstironie aus.

Ciao, Frank

 jennyfalk78 äußerte darauf am 29.10.19:
Na wer weiß das schon?

Liebe Grüße die Jenny

 AchterZwerg (28.10.19)
Das Thema "Selbstverletzung" ist in der Tat verstörend.
Und ebenso die Unfähigkeit, Harmonie auszuhalten.

Beruflich hatte ich früher häufig mit solchen Störungen zu tun, habe diese abe nie so gekonnt und anrührend verdichtet gesehen.

Beifällige Grüße
der8.

 jennyfalk78 ergänzte dazu am 29.10.19:
Die Verletzung des Selbsts spielt meistens im Kopf eine Rolle.

Liebe Grüße die Jenny

 AchterZwerg meinte dazu am 30.10.19:
Selbstverständlich
Ist eine Verletzung aber so groß, dass als Schutzmechanismus (fast) gar nichts mehr gespürt werden kann, verschaffen sich Leidende zuweilen ein äußeres Ventil.
- Dein Gedicht ist jedoch vielschichtiger. Beispielsweise kann es sich ebenso um die Bebilderung eines enttäuschten Vertrauens handeln.
Einer Beziehung, auf die das LyrIch viel gesetzt hatte ...

Herzliche Grüße
der8.

 TassoTuwas (28.10.19)
Schonungslos!

LG TT

 jennyfalk78 meinte dazu am 29.10.19:
Und immer bodenlos mit nackten Füßen.

Die Deine Jenny
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