kondensstreifen

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  monalisa

ziehen mich hierhin
dorthin überallhin

der zerstückelte himmel
spiegelt ratlos
leere in blau

und ich flicke enden zusammen
zu endlosen wüsten

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (19.01.20)
Liebe Mona,

Herrliche Bilder und die geflickten Enden, die in einer endlosen Wüste enden finde ich grandios. Man könnte, wenn man will (und ich glaube, es würde dem Text gut tun), alles noch ein bisschen dichter machen:
Was würdest du davon halten, in S1 eventuell V3 ersatzlos zu streichen und in S2 das "ratlos" wegzulassen? Das würde dem Ganzen noch mehr Raum geben, es offener machen und leichter übertragbar.

Liebe Grüße

Sabine

 niemand meinte dazu am 19.01.20:
Ich hoffe, ich beziehe keine verbalen Dresche, wenn ich diesem Gedicht [welches zweifelsohne seine Qualität hat] eine völlig ungewollte komische Wirkung quasi andichte. Eine Wirkung, welche sich aus dem humorvoll besetzten Wort "Kondensstreifen"
[in der Buchse/Redensart aus dem Volksmund] in Verbindung mit der ersten Gedichtsstrophe ergibt. Das ist in etwas so, wie das Ding mit den verdichteten "Winden" Man weiß, dass es nicht so gemeint ist, muss aber zwangsläufig darüber schmunzeln.
Mit lieben Grüßen, Irene

 monalisa antwortete darauf am 20.01.20:
Liebe Sabine,
schön, dass du dich hier eingefunden und mir deine Anregungen da gelassen hast. Ich glaube, du hast recht, das 'zu dir' wegzulassen eröffnet neue Dimensionen, öffnet sich hin zu einer ganz allgemeinen Zerrissenheit des LI, Fernweh, Heimatlosigkeit ... finden dann ebenfalls Raum, ohne dass die Sehnsucht nach LD verlorenen geht, wenn sie nicht explizit benannt wird.
Die Ratlosigkeit des Himmels? Ich weiß nicht, die mag ich eigentlich schon ... mal sehen, vielleicht sollte ich da auch noch einen Flicken drübernähen?!

Herzlichen Dank und liebe Grüße
mona

_____________

Liebe Irene,
Dresche wirst du von mir nie nicht bekommen 😊! Die Welt ist ohnehin ziemlich humorlos, da kann ein bisschen Schmunzeln doch kaum schaden.
Allerdings weiß ich nicht genau, worin das Komische besteht, kenne wohl die Redensart nicht, wenn ich sehr tief denke, schwant mir, du könntest etwas, das man hierzulande mit 'braune Ralleystreifen' (an Unterwäsche)😉 bezeichnet, meinen. Wie der Volksmund darauf kommt, verliert sich allerdings vor mir im Dunst (der sich in Winden auflösenden Kondensstreifen 😉).

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (19.01.20)
Hallo Mona, das LyrIch weiß, wohin die Enden führen, aber es scheint ratlos verliebt zu sein. "Endlose Wüsten" entfachen immer wieder neuen Durst.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa schrieb daraufhin am 20.01.20:
Lieber Ekki,
wenn ich mich von ' – zu dir' trenne, wird die Verliebtheit des LyrIch nicht ganz so offensichtlich, aber der Durst bleibt unvermindert groß und anhaltend!

Vielen Dank und liebe Grüße
mona
Agneta (62)
(20.01.20)
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 monalisa äußerte darauf am 21.01.20:
Hallo Agneta,
ja, wobei Reinhard Mey mehr die Freiheit über den Wolken, den Abstand zum eigenen Leben (...Sorgen blieben darunter verborgen), das Loslassen anspricht, nicht so sehr, das Zerrissenen, das Gezogenwerden....

Hab vielen Dank für deinen Beitrag,
Liebe Grüße
mona
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