die unhold _

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  monalisa

_    wacht geduckt
von dunkelheit verschluckt
am rand des doppelbettes
sagt selten etwas nettes
kriecht unter meine decke
und drängt mich in die ecke
mir ist so bleischwer kalt
ach ich vermiss dich halt

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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (07.06.20)
Ach wie schön, dass Du dieses alte zärtliche Wort "hold" benutzt ... und dann auch noch in der Verneinung! Wie bei meinem Sonett "Zutiefst abhold". Bei obigem kurzen Text lohnt es wirklich, bewusst aufmerksam zu lesen! Gelungen!
Liebe Grüße
Inge

 monalisa meinte dazu am 08.06.20:
Vielen Dank, liebe Inge, ich freue mich über deine lohnenden Worte :)!
Herzliche Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (07.06.20)
Liebe Mona, dein Gedicht, das so schlicht daherkommt, ist nicht leicht zu interpretieren. Wer ist die unhold_? Ich verstehe sie als eine Art Alb, der das LyrIch bedrängt, sodass ihm bleischwer kalt wird. Aber es kann sich an seiner Sehnsucht nach einem geliebten Menschen festhalten. Man könnte das Vermissen grammatisch auch auf die Unhold_ beziehen. Aber das macht aus meiner Sicht keinen Sinn.
Herzliche Grüße
Ekki

 monalisa antwortete darauf am 08.06.20:
Das hätte ich gar nicht gedacht, lieber Ekki, dass man hier zur Interpretation einer "Art Alb" bedarf. Mir erschien alles sonnenklar, so ist das halt mit den eigenen Werken. Umso dankbarer bin ich für deine Worte. MIt "die Unhold" meinte ich schon Einsamkeit und Leere, die sich besonders beim Schlafengehen einstellen, sich im Doppelbett (ohne LD) so breit machen, dass sie LI trotz oder wegen des vielen Raums in die Ecke drängen, die Luft zum Atmen nehmen ...! In deiner Interpretation erscheint Sehnsucht als etwas Wärmendes, Stützendes, das ist sie in vielen Fällen bestimmt auch, aber kann sie nicht auch, in Hoffnungslosigkeit versunken, bleischwer und kalt auftreten?
Herzlichen Dank und
liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 08.06.20:
Liebe Mona, sicher kann man dein Gedicht auch so interpretieren, wie du es tust. Ich habe mich diesmal ein bisschen schwer getan.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa äußerte darauf am 09.06.20:
Danke Ekki, ich glaube, da werde ich noch mal abtauchen (siehe Rheinfall) und einen neuen Anlauf nehmen :)
Liebe Grüße
mona

 TassoTuwas (07.06.20)
Sag ich doch immer!
Das Wichtigste im Bett ist die Wärmflasche

Liebe Grüße
TT

 monalisa ergänzte dazu am 08.06.20:
Ja, ja, Tasso, eine Wärmflasche ist schon eine gute Sache gegen kalte Füße, aber wenns innen drin friert, stößt sie halt doch an ihre Grenzen.

Dankeschön unnd liebe Grüße
mona

 AchterZwerg (08.06.20)
Ich lese von einer Frau,
die sich nicht länger hold ist, vielmehr in Griesgram versinkt, dem grässlichen Zwilling ihrer eigentlichen Natur.
Es wird Zeit, dass sich der Geliebte wieder nähert.
Als sehr schönes Bild empfinde ich die bleischwere Kälte, die dem Gewichtslosen Gewicht verleiht. Wahrscheinlich eine, die bei den Füßen beginnt, nicht wahr?

Liebe Grüße
der8.

 monalisa meinte dazu am 09.06.20:
Ja, ja, da ist was dran, lieber 8. :), danke für deine Rückmeldung auch bezüglich der bleischweren Kälte.!
Liebe Grüße
mona
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