Die Gastlichkeit der Masse

Gedankengedicht zum Thema Zwang

von  FrankReich

Mehr als nur eine Nacht erfordert es,
um auf den Träumen zu reiten,
die am Klang der Gewissheit zerbrechen,
bevor sie sie läuten.
Solcher Übung folgen bedeutende Tage,
die geduldig ihre Fäden ziehen,
das zumindest verheißen die Geräusche.

Arglos erscheint besonders der Punkt ohne Wiederkehr,
ein rascher Blick überzeugt mit Bedacht,
der verletzte Mund verschweigt diese Reise besser solange,
bis die Erfahrung den Verlust bezwingt,
die Geister der neuen Monde nämlich zerstechen das Licht
und das Rot der Berge gefriert die Tore der Zeit,
Bedrängnis erhöht nur den Stand der Erwartung.

Moderne Köpfe beherrschen längst das Spiel
im Reigen der Metamorphose,
übersättigt besichtigt der Stab seine Ernte,
ihr Schatten vernichtet den Stamm,
die alten Götter zu beherrschen
fiel leichter, als jene zu erhalten,
die das Uhrwerk der Zukunft noch erlaubt.

Denn wenn eine Sekunde der Ewigkeit
den Verstand befällt
lenken die Schläge des Pulses
das Blut aus seiner Bahn,
so dass es nur noch gilt
den Gedanken aus der Welt zu schaffen
ewig schon gewesen sein zu wollen.


Anmerkung von FrankReich:

Doppelsonett.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (12.04.20)
Huch,
ein heiliger Gral oder eine barocke Blumenvase!
Der8. und ich tendieren zu ersterem. :)

Ein starkes Gedicht. Ganz besonders die finale Versgruppe.

Liebe Grüße
A-Z

 FrankReich meinte dazu am 12.04.20:
Hallo mein 8lfchen,

eigentlich dachte ich mehr an Poly(zyklo)pen, danke Dir besonders für Deine Wertschätzung und wünsche Dir frohe Ostern,

Ciao, Frank
Stelzie (55)
(16.04.20)
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 FrankReich antwortete darauf am 16.04.20:
Danke Kerstin,

es ist auch gar nicht so einfach, dieses Gedicht auf einen Punkt zu bringen. Am ehesten greift noch der Spruch: "Du kommst hier nicht rein."

Ciao, Frank
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