Geliebte Stille

Gedankengedicht zum Thema Geborgenheit/ Wärme

von  IngeWrobel

~

Ich suche dich als letzten Halt,
wenn Lebenslast zusammenballt,
ich meiner Schwäche mir bewusst –
dann bist du mir ersehnte Lust.

Bescheiden hältst du dich zurück,
betrachtest neidlos lautes Glück
im Wissen, dass du Zuflucht bist,
wenn dieses Glück vergangen ist.

Du bietest schamlos deinen Schoß
als wäre es dein Minnelos,
nur mir gefällig, treu zu sein –
als gäb’s dich nur für mich allein.

Dein Arm umfängt mich wie die Nacht
wenn mich das Leben krank gemacht.
Deckst mich mit deiner Liebe zu,
bis ich ganz selig in dir ruh.

Zu wissen, dass du mir gehörst,
obwohl du niemals Treue schwörst,
macht mich mit dir zusammen still.
Das ist es, was ich von dir will.

~

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Kommentare zu diesem Text


 franky (26.07.20)
„Zu wissen, dass du mir gehörst,
obwohl du niemals Treue schwörst,
macht mich mit dir zusammen still.
Das ist es, was ich von dir will.“

Diese vier Zeilen liebe Inge, sind schon ein Gedicht für sich, aber auch alle anderen sind eines Gedankengedichtes würdig.

Viele liebe Grüße zu dir

Von
Franky

 IngeWrobel meinte dazu am 28.07.20:
Lieber Franky,
ich freue mich sehr über Dein Lob.

Ich selbst empfinde meine Worte als beinahe sinnlich: Ein Liebesgedicht, das die Stille "vermenschlicht" – oder einem Naturelement oder -ereignis gleichsetzt.
Mir ist klar, dass wohl eher wenige Menschen das nachvollziehen können.
Du gehörst zu diesen wenigen Menschen ... das ist schön!

Herzliche Grüße zu Dir
von der Inge

 AvaLiam (28.07.20)
Liebe Inge,

würde der Stille eine Stimme gegeben sein, die sich geehrt für deine Zeilen bei dir bedanken mag, so würde sie sicher singen wie die Nachtigall.

Da ihr dies im wesen-tlichen verwehrt bleibt, findet sie sicher mit besonderen, stillen Momenten eine Gelegenheit.

Es wird so viel gedichtet - geschrieben - gemalt und gesungen.
Über Liebe, über Krieg, Freundschaft und Träume, Schatten und Stolpersteine des Lebens, Politik und Kunst, Gesellschaft und Familie. Das ist auch alles ganz wichtig - keine Frage.

Aber so wie in der Menschenmenge oft die Kleinen - die Kinder - nicht gesehen werden, so geht die Stille im Laut der Welt und des Lebens unter.

Schön, wie du ihr eine Plattform gibst und das Augenmerk auf eins der existentiellsten - aber unscheinbarsten Dinge lenkst.

Liebe Grüße - Ava

 IngeWrobel antwortete darauf am 01.08.20:
Liebe Ava,
ich danke Dir für diesen schönen Kommentar mit wohlgewählten und -eingesetzten Wörtern!

Das "wesen-tlich" gefällt mir und besonders auch das "Laut der Welt".
So sind Deine Kommentare, den Texten ebenbürtig, kleine literarische Kunstwerke. Danke dafür!

Liebe Grüße in Dein Wochenende
Inge
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