Trabajo es bueno

Brief zum Thema Tanz(en)

von  LotharAtzert

Der Fernseher lief, Tatort oder so. Es war langweilig und ich las dazu am Computer bei keinem Verlag. Irgendwann verstand ich die Handlung nicht mehr, wollte schon den TV ausschalten, doch plötzlich geschah etwas, was mich elektrisierte. Da war ein Kommissar, möglicherweise Kubaner und der erzählte eine Anekdote, die ich hier auf Deutsch wiedergebe:

 

Fidel Castro hielt eine Rede vor tausenden Zuhörer und beschwor diese mit den Worten „Arbeiten ist gut, Salsa tanzen schlecht“ und forderte sie zum Wiederholen des Wortlautes auf. Diese begannen: „Trabajo es bueno, baile de Salsa malo“.

Dies wurde nun rhythmisch wiederholt und plötzlich begann erst einer, dann zwei drei, viele, ja alle zu tanzen und skandierten dazu die Worte des großen Leader major:

„Trabajo es bueno, baile de Salsa malo, Trabajo es bueno, baile de Salsa malo, Trabajo es bueno, baile de Salsa malo, Trabajo es …“ – sie tanzten sich mehr und mehr in Ektase, der Kommissar tanzte es vor und einige  Revierdamen fielen ein.

Nun ist allgemein bekannt, daß Castro im Sternbild Löwe geboren war und eine solche Reaktion auf seine Worte kann durchaus als schöpferischer Ungehorsam bezeichnet werden, so daß ich das kubanische Volk im Wassermann vermute, der ja zum kreativen Löwen in Opposition steht. Jedenfalls eine Protesthaltung, der Fidel nichts entgegenzusetzen hatte und wortlos hinter der Bühne verschwunden sein soll.

 

Jetzt dachte ich mit meinen drei Planeten im Wassermann natürlich sofort weiter: wie wäre dies auf hiesige Verhältnisse anwendbar. Etwas so:

„Wissenschaftsbeweis ist gut, Sterngeschwätz ist schlecht, Wissenschaftsbeweis ist gut, Sterngeschwätz ist schlecht, Wissenschaftsbeweis ist gut, Sterngeschwätz ist schlecht, Wissenschaftsbeweis ist …“

- ja, leider sehen Sie mich nicht tanzen, aber wir haben hier ja auch nur einen fischigen Pseudogriechen als Leader maximus, da tauch ich gern mit den Orcas ab und spiel mit Octopussen.

 

Man kann nichts schön reden, man kann nur schön sein, dann ist alles schön. Oder akzeptieren, wie es ist. Ist von Nietzsche geklaut: dem Reinen ist alles rein, den Schweinen ist alles schwein.

 

Ihre Hochwürden Freigrunz von Grunzenau

 


 

 



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Kommentare zu diesem Text

Palytarol (59)
(13.12.21, 15:34)
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 LotharAtzert meinte dazu am 13.12.21 um 16:17:
Ja, danke!. Spottet nur mit großer Schrift zu meinen altersschwachen Augen. Und laßt euch mein Schicksal als Nachspeise schmecken.

 Graeculus (13.12.21, 16:10)
aber wir haben hier ja auch nur einen fischigen Pseudogriechen als Leader maximus

Wolltest du nicht aufhören, mich zu stalken? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

 LotharAtzert antwortete darauf am 13.12.21 um 16:31:
Also für eine Pointe opfere ich jederzeit meine Seele. Es täte mich freuen, wären wir wenigstens in diesem Punkt einig.

 Regina schrieb daraufhin am 13.12.21 um 21:42:
Langsam, Lothar, du bist nicht auf dem neuesten Stand. Graeculus war im altrömischen Planetengötterhimmel und hat sich in den alten Tempeln initiieren lassen. Dann war er in der Hölle und jetzt gründet er mit Bluebird zusammen eine neue Sekte, um uns die Dämonen vom Leib zu halten, oder hab ich da was falsch verstanden?

 LotharAtzert äußerte darauf am 13.12.21 um 22:47:
Oh, da bin ich tatsächlich nicht ... muß ich ma gucken gehen ...

 LotharAtzert ergänzte dazu am 14.12.21 um 09:48:
Ach da geht's ja nur um Vorstellungen. Vorstellung ist ohne Leben, ohne Zeit - unerlöst, unverwesbar, insofern tatsächlich die Hölle. Vorstellung ist Pluto, Glaube ist Pluto, Überzeugung, Manipulation, Überprüfung. Und jetzt nachsprechen:

"Vorstellung ist gut, Ursprung ist schlecht; Vorstellung ist gut, Ursprung ist schlecht ... schwabbadabbadu ..."

 DanceWith1Life (13.12.21, 18:03)
Die "großen Ideen" und der Tanz, lach.
Wenn wir in den 70ern gefragt wurden, "und, wie viele Menschen gibt es auf der Erde?"
haben wir kurz überlegt und dann geantwortet, so ca. 3einhalb Milliarden.
Und der kleinste Baustein der Materie, "das Atom", wo wurde es geboren, unter welchem Aszendent?
Bei der dritten Frage hätten wir gestutzt.
Zum Glück hat sie keiner gestellt, die damalige Definition von Humbug, war übrigens auch eine andere, wenn ich mich nicht irre.
Manchmal kommt es Einem so vor, als wären wir alle ein  Überbleibsel von Außerirdischen, die immer noch nicht auf der Erde angekommen sind.
Zumindest in ihren Köpfen.
Und der seltsame Umstand, dass unsere Transportmittel "Fliegende Untertassen" genannt werden und unser  häufigstes Kommunikationsproblem, etwas mit einem Tellerrand zu tun hat, von den Tassen im Schrank, ganz schweigen.
All diese Pointen, die eigentlich nur darauf schließen lassen, dass die Erfinder der Sprache, wussten worüber sie reden, bevor sie ein Wort dafür suchten,, astrologisch betrachtet ein sehr bemerkenswerter Umstand.
Und damit nicht genug, sie sagten "Wissensdurst" und "Suppe auslöffeln".
Dieses vor Augen fällt es mir inzwischen immer schwerer, etwas von mir zu geben, das nicht mindestens 10% Humbug ist, vom Humheck, ganz zu schweigen.
Ahoi Skipper.
Und zu behaupten, dass wir nicht eh schon alle in die Arbeit tanzen, und was  in diesen Leuten vorgegangen sein muss, also darüber werde ich erst mal nachdenken.

 LotharAtzert meinte dazu am 14.12.21 um 10:14:
Ob man bei Ideologie noch von Ideen sprechen kann, weiß ich nicht, halte es aber gern getrennt, da die Idee (Jupiter), im Gegensatz zur Ideologie (Pluto), nicht auf Manipulation  aus ist, sondern "nur" artikuliert und es zwanglos zur Verfügung stellt. Kommt der Zwang, die Absicht hinzu, wird es unlauter.

Und jetzt wiederholen: Überprüfen ist gut, empfinden ist schlecht ... schubidu

Was fragt das Haarspälterchen nach dem Aszendenten, wenn er nicht weißt, was dieser be-deutet?

Verzeihung, da ist ein Fehler aufgrund der verkürzten Darstellung. Artikulieren ist nicht Jupiter, sondern Saturn bzw. Steinbock.

Antwort geändert am 14.12.2021 um 12:56 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 14.12.21 um 13:16:
Beim Jupiter, ein Haarspälterchern mit Pointe, wer sagts denn, wir werden noch kreativ auf unsere "alten Tage". ich chille mich mal jetzt aus der Diskussion, bis mir was brauchbares einfällt.
Ich darf nur noch kurz erwähnen, also der obligatorischen Vollständigkeit intellektueller Gespräche halber, zu wissen, was was ist und ihre astrologische Zuordnung zu kennen ist  nicht ganz das gleiche. Wie sagte das Gandalf so treffend

Gandalf: “Ich weiß es nicht. Saruman ist der Meinung, dass nur große Macht das Böse fern halten kann, aber ich habe anderes erfahren. Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten. Einfache Taten aus Güte und Liebe. Warum Bilbo Beutlin? Vielleicht, weil ich mich fürchte und er mir Mut verleiht.”
Tolkien

 harzgebirgler (13.12.21, 18:19)
so hebelt man das diktum von diktatoren aus
die scheint's das sagen haben - applaus, applaus!

abendgrüße vom harzer

 LotharAtzert meinte dazu am 13.12.21 um 22:52:
Und ohne alles Blutvergießen,
läßt sich ihr Wort mit Tanz genießen.

Dankesgruß und gute Nacht
Lothar
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