Würde

Gedicht zum Thema Erinnerung

von  Lluviagata

Ruht sie nun in rauen Händen

Grau vergeblich ward das Sehnen

Leergefühlt in fremden Wänden

Wie dem Tod anheimgegeben

 

Armut Hunger Kälte Arbeit

Dass die Ärmchen schwerer werden

Keinen Vater Keine Heimat

Schickt sich nicht sich zu gebärden

 

Sie ist nichts Ist Luft Ist Lüge

Will die Zeit sich endlos biegen

Was ist Reichtum Was wohl

               Würde

 

Liegt als Schatz im dämmerdunklen

Rest des Lebens Ist ihr Bürde

Ist Erinnerung Ist Nebel




Anmerkung von Lluviagata:

2022

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (03.02.22, 17:18)
Tolles Gedicht mit einem noch tolleren Palindrom als Schlusswort! 
Eindringlich, bildhaft und wunderbar mit Worten gespielt!

Gruß vonne Lotta

 EkkehartMittelberg (03.02.22, 23:53)
Schiller in Elysium hat wohlwollend gelächelt.
Liebe Grüße
Ekki
Teolein (70)
(04.02.22, 08:50)
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 monalisa (04.02.22, 09:22)
Hi Llu,
da ist sie nun angekommen an der letzten Station, vermutlich in den "fremden Wänden" eines Pflegeheims dem "Tod anheimgegeben". Diese, wie auch das "ward" in V2, aus der Zeit gefallenen Bezeichnungen passen wohl zur Protagonisten, die ebenfalls aus der Zeit gefallen, in diffusen Erinnerungen lebt, die von Entbehrung, Verlust und Mühsal geprägt sind. Die Frage nach der Würde mehr als angebracht!

Ein trauriger Abgesang, liebe Llu.

Was mir formal auffällt: dass du ohne Satzzeichen arbeitest, aber dort, wo du dir einen Punkt hindenkst, mit Majuskeln fortsetzt. Eigenwillig!? Beschäftigt mich wohl deshalb, weil ich da auch immer unschlüssig bin.

Liebe Grüße
mona
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