Augenblick

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Lluviagata

So kraftlos, müde bin ich, ungehalten,
denn dieser Tag macht heute, was er will.
Er rädert mich mit neuen Kummerfalten,
Und ich ergeb mich ihm und träume still.

Im Geiste geh ich durch den kahlen Garten,
gewiss, dass noch ein jedes Glöckchen schweigt.
So lang schon muss ich bitten, hoffen, warten,
auf dass die Sehnsucht sich dem Ende neigt.

Doch halt! Zum Fenster schnellen meine Blicke.
Ich blinzle, traue meinen Augen kaum.
Vor dieser Sonne, jener kalten Zicke,
erscheint mein schwarzer, filigraner Traum:

Zigtausend Stare, die in furiosen
Schwärmen meine raue Seele kosen.





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Kommentare zu diesem Text


 Regina (19.02.22, 09:00)
Endwinter, ja, Wartezeit. Dann kommen sie zurück, die Wandervögel. Stimmung getroffen.

 AchterZwerg (20.02.22, 08:21)
"Frühling, ja du bists,
dich hab ich vernommen!"

Nach dem Killerorkan ist vor dem Lenz,
hofft auch der8.

Kommentar geändert am 20.02.2022 um 08:21 Uhr

 Quoth (21.02.22, 11:01)
Ja, die Ermutigung durch die wunderbare Lebendigkeit der uns Menschen hoffentlich überlebenden Natur. Mir genügte es neulich, an einem großen Rasenplatz mit zwei Fußballtoren vorbeizugehen; er war gesprenkelt mit hunderten von Maulwurfshaufen, eine ganze Sippe der schwarz bepelzten Wühler muss sich da unverdrossen betätigt haben ... Bei Dir waren es die Stare, deren Schwärme von den Dänen als "sort sol", Schwarze Sonne, bezeichnet werden und Touristenströme auslösen ... Gruß Quoth

 HerzDenker (26.03.22, 14:31)
Sehr schön, vor allem hoffnungsschwanger. Meine Zeichen derzeot sind Weidenstecklinge, die im Herbst gesteckt und jetzt einen Millimeter pro Tag ihr Grün hervorlugen lassen. Den Bienen  im übernächsten Jahr gibt es dann etwas zu kredenzen.
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