Wie du mir, so ich dir!

Satire zum Thema Nachbarschaft

von  niemand


Sie dübeln und schrauben,

es ist kaum zu glauben,

was die sich erlauben,

denkt Paulchen und glaubt,

dass man von dem Übel

der Schraube, plus Dübel,

mit Lärm, wie zehn Kübel,

in Bälde ertaubt.


Das Pulchen wird rege

und sucht nach der Säge,

ihm war so als läge

sie gestern noch hier.

Doch die scheint verschwunden,

er dreht ein paar Runden,

hat diese gefunden

und kehrt ins Revier.


Bald sitzt sie im Stecker,

dank Black und dank Decker.

Der Krach, der wird lecker,

denn Paul strotzt vor Mut.

Schon kreischt seine Säge

und sägt eine Schräge

in Nachbars Gehege -

den Nachbarn packt Wut.


Er springt auf den Mäher.

Ihm war so, als säh er,

nicht achtend der Fleher

im Haus nebenan,

zwei Beete mit Blumen.


Er kürzt ihr Volumen

und rast, an den dummen

Gesichtern vorbei,

ins Beet mit Gemüse.

Dem Paul geht die Düse.


Jetzt gehts richtig rund!

Paul steigt in den Trabi,

mit lautem: Dich hab i!

Fährt Nachbars Kohlrabi

in Boden und Grund.


Der lässt sich nicht lumpen,

er öffnet zwei Pumpen,

die fluten das Grundstück

von Paulchen mit Nass.

Doch Paul ist ein Schwimmer

und schlimmer geht immer -

so schnell kommt das nimmer

und macht langsam Spaß.


Das Paulchen, das nasse,

läuft Richtung Terrasse,

mit Rufen: Ich hasse

dich hierfür, du Schwein!

In Händen den Hammer.

Ein Rutsch! Paulchens Jammer

erfüllt Hof und Kammer -

gebrochen sein Bein!


Nun darf man vermuten,

mit Piepen und Tuten

erscheinen die Guten

von „Rettung & Mehr“.

Paul kommt auf die Trage,

für Monde und Tage,

zieht man, ohne Frage.

ihn aus dem Verkehr.


Er liegt in Bandage

und fragt sich, in Rage,

ob jene Bagage

es weiter erwägt,

zu dübeln und schrauben?


Man mag es kaum glauben

und denkt ans Ertauben:

Sie hämmert und sägt!




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Kommentare zu diesem Text


 Regina (05.03.22, 03:42)
Wenn das nicht nochmal schlimmer kommt, sobald die Bandagen ab sind.

 niemand meinte dazu am 05.03.22 um 17:18:
Nachbarschaft [in dieser Form nicht so selten] ist eigentlich das beste Beispiel wie Kriege entstehen. In Kleinformat natürlich ;) 
Beide sind Herrscher auf ihrem Territorium und lassen sich nichts sagen und auch nicht die kleinste Kleinigkeit vom anderen wegnehmen. Das ist Natur pur, unter dem Mäntelchen der Zivilisation. Wenn beide es nicht schaffen sich irgendwie in der Mitte zu treffen,dann gehen die Kämpfe ein Leben lang.Am Ende bleibt nur eine materielle und nervliche Zerstörung. Mein Gedicht ist natürlich pure Satire, somit darf sie übertreiben, dennoch das Muster ist na ch wie vor gültig.
Mit lielbem Dank und Grüßen, Irene

 AchterZwerg (05.03.22, 06:21)
Liebe Irene,
ich denke, Paul wird sich nach seiner Gesundung einen Laubsauger anschaffen. Den kann man ganzjährig nutzen. Denn: Ein bisschen Laub liegt immer!

Vielleicht solltest du für P. ein Geräte-Spendenkonto einrichten?

Lachende Grüße
Heidrun

 niemand antwortete darauf am 05.03.22 um 17:21:
Der wird sich schon was einfallen lassen ;) und dann kommt der andere mit seinen Ausfällen und, und, und ... Das beste Beispiel
für die Ewigkeit. Bei Satire sollte und darf man lachen. Die Wirklichkeit ist nicht selten zum Heulen.
Das mit dem "Spendenkonto" ist gut 8-) 
Mit liebem Dank und schmunzelnden Grüßen, Irene

 plotzn (05.03.22, 11:25)
Schwungvoll verdichtet, liebe Irene!

Es ist so leicht, durch Krach der Nachbarn mit den Nachbarn Krach zu bekommen...

Liebe Grüße,
Stefan

 niemand schrieb daraufhin am 05.03.22 um 17:22:
Und die Auswirkungen sind nicht selten Schutt und Asche, lieber
Stefan. Mit liebem Dank und lielben Grüßen zurück, Irene ;)
Agnete (66)
(05.03.22, 19:20)
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 niemand äußerte darauf am 06.03.22 um 16:21:
Ja, das Muster für Krieg ist zeitlos und beginnt schon im Kleinen.
Mit liebem Dank und lieben Grüßen, Irene
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