Morgenblatt am 1.06.2022

Innerer Monolog zum Thema Moral

von  franky

Verstellen sie mir bitte nicht die Sicht!

Ich will was in die Menge brüllen:

Jeder Aufstand ist zwecklos,

er fällt ungeöffnet von der Schaufel. 

Ein Steckbrief läuft von Kasten zu Kasten,

er will sich in die Augen und Ohren bohren.

Besänftigte Leberwurst ist stolz, macht Kleinholz

Aus Schwefelhölzern, die nicht loslassen wollen. 

Reiß dich los von der Einbildung, es wird alles gut. 

Wer den Pulsschlag der Welt erpressen will, Leistet Mitschuld für eine Missgeburt,

die sich später auf einen Richterstuhl setzt,  

der dann seinen Hammer über Kopf und Kragen schlägt.

Wohlbeleibtes Puzzelspiel bürgert sich ein,

will sich leicht geschädigt einraunzen.

Spucke läuft aus den schlappen Mundwinkeln Und tropft auf einen Lochstreifen,

der dann unverständliches Zeug auslöst.  

Wir alle marschieren gegen den Strom, 

zu einem Gnadenpreis für Gotteslohn,

der lässt sich nicht übertöppeln.

 

Acht % Teuerung ist ein klaffender Schlund,

der die Ärmeren Menschen zur Verzweiflung bringen kann. 

Wer sein Teller schon auf ein Minimum geschrumpft hat,

wird gnadenlos ein weiteres Mal gerupft.

Wünschen wir uns nicht, dass die Milliardäre am Hungertuch nagen,

dann hat man uns auch längst das Fürchten gelernt

und das letzte Hemd vom Leib gezogen.

 

In Graz sticht gestern eine Frau auf ihren fier jährigen Sohn ein,  

wie viel Teufelskrallen haben dieses Mutterherz zerrissen?

In Wien ersticht gestern ein achtzehn Jähriger seine siebzehn Jährige Freundin

Dann begeht er zuizid, in dem er von einer Brücke springt. 

Was ist in so einem Hirn vorgegangen, wie viel Verzweiflung steckt in diesem Menschen.

 

Mir ist aufgefallen wie ich letztlich einen Messerblock in die hant bekommen habe,

wie sie in jedem Haushaltsgeschäft zu kaufen gibt.

Da liegen in Reih und Glied und scharf geschliffen die unheimlichsten Mordinstrumente.

Bei so einen Gedanken jagt es mir den kalten Schauer über den Rücken.

Wenn dieser Vorrad an Stichwaffen in die falschen Hände gerät, nicht auszudenken.

 

Was zappelt da so grünlich am Zaumzeug der Zeit,

ein Ohrwurm, den mir der Zahnarzt gezogen hat.

Davor ist keiner gefeit,

auch nicht bereit

weil mich der derart belogen hat.

Nun fehlt mir ein Loch am oberen Kiefer,

 

Redaktionsschluss um 6:55




Anmerkung von franky:

Morgenblatt am 1.06.2022

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Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (01.06.22, 11:21)
Himmel und das in einem Morgenblatt.

Herzlich grüßt Dich und wünscht trotzdem einen sonnigen schönen Morgen
Alma Marie
wa Bash (47)
(01.06.22, 17:44)
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 AchterZwerg (02.06.22, 07:03)
Ein schräges Gedicht, das der Zeit die Zähne zieht. :O
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