waisenhaft

Hermetisches Gedicht zum Thema Loslassen

von  WinstonSmith

Dieser Text ist Teil der Serie  vielsilbig - Kapitel V - Zuversicht

*waisenhaft*

Nicht ewig, nur stündlich denke ich
an das Weit mit dir, ungesehen

Zärtlich durchwebt mich der Gedanke
und es bricht fast das Kreuz

Aber, rittervoll, durchweben mich Momente
im Jetzt und Hier, ungewollt

Nicht weise, nur waisenhaft; stehe ich
am Abgrund unserer Begegnungen

Ich stehe :- und kein Fall kann mich
mehr aufhalten im Gedanken an dich


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Kommentare zu diesem Text


 Tula (19.11.22, 21:39)
Hallo Winston
Vielleicht ginge es noch etwas verzweifelter, denn solche sehnsuchtsvollen Erinnerungen zerreißen Hirn und Herz, bringen uns recht unritterlich an den Rand der Selbstaufgabe. Mir fällt dabei spontan der alte Catull ein, einer der ersten Poeten, die ich, noch pubertär, außerschulisch las (altes Reklam-Büchlein). Eine 'wahrhafte' Poetisierung solcher Gefühle.

Ich hasse und ich liebe – warum, fragst du vielleicht.Ich weiß es nicht. Ich fühl’s – es kreuzigt mich.“

Nichtsdestotrotz gern gelesen.

LG
Tula

Kommentar geändert am 19.11.2022 um 21:44 Uhr

 WinstonSmith meinte dazu am 06.07.23 um 03:24:
Lieber Tula,

ich danke Dir für Deinen wertvollen Kommentar. 
Auch wenn ich erst spät reagiere, entschuldige das bitte.

Nun, ich selbst habe es im Sinne der Existenzialisten geschrieben, wie eben z. B. Camus.
Ich glaube, wir liegen auf einer Linie. Auch wenn ich mir Catull noch einmal zu Gemüte führen sollte.
Auf jeden Fall eine bereichernde Anregung.

Ganz liebe Grüße
Winston
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