SYMPHONIE DES GRAUENS

Enthemmt am Pult steht voll das Geld
es dirigiert eiskalt die Welt...
die Streicher streichen richtig ein
sind Raffzähne verzückt vom Schein
von Scheinen Noten von der Bank
mit Zahlen meistens ellenlang
daß einem schier das Auge tränt
und man sich bass im Alptraum wähnt
sie spekuliern auch mit Getreide
führn schön ihr Schäfchen auf die Weide
das frißt die Felder ratzekahl -
für Arme heißt das: Hunger ma(h)l!
 
Die  Flöten oder auch die Pfeifen
tun von den Noten nichts begreifen
drum sind sie ja auch reine Flöten
doch für die Sinfonie vonnöten
und werden deshalb gut geschmiert
damit den Streichern nichts passiert
die haben völlig freie Hand
fahrn ganze Staaten an die Wand...
das Geld am Pult hält strikt den Takt
und strahlt über den Teufelspakt
den keiner bricht - ja Kohle will
letztendlich jeder und hält still...
 
Blech ist natürlich auch im Spiel
Blech wird geredet und zwar viel
und gern in Augen Sand gestreut
weil Politik die Wahrheit scheut
raffiniert wird Schaum geschlagen
und getrommelt sozusagen -
längst ist zuschanden die Moral
denn überall gehts allemal
nur noch um Wachstum und Profit
da spielt das Blech volltönend mit...
doch kakophonisch ist der Klang -
wer Ohren hat hört klar wo lang
der vielzitierte Hase läuft:
Die Raffgier schwelgt und Welt ersäuft...