Nachtbild mit Fliege und Toaster

Gedankengedicht

von  Redux

 

 


 

Nachts aufgewacht.

Weit nach zwölf.

Runter in die Küche.

Kein Licht gemacht.

Kalte Fliesen an nackte Füße.

Mondlicht floss durch das Fenster.

Draußen helle Schatten.

Dämmerland.

Fernstes Morgen.

Bäume und Blumen aus Silber.

Eine Fliege saß verträumt auf dem Toaster.

Ein Glas Mineralwasser schenkte ich ein.

Kohlensäure prickelte.

Traf meine Hand.

 

Die Stille knackte und wisperte.

 

Ich ahnte,

dass da etwas Wichtiges war:

der nächtliche Augenblick,

eine Vollmondnacht.

 

Warum war das Leben so?

Warum das alles hier und jetzt?

Warum war alles so und nicht so wie jetzt?

 

Ich stand da im silbrigen Licht des Mondes

gegen zwei Uhr dreizehn,

ich und eine Fliege

und ein Glas Mineralwasser,

kalte Fliesen.



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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(18.05.23, 12:48)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Redux meinte dazu am 18.05.23 um 23:07:
Danke, Agnete, prickelnd und still widersprechen sich hier offensichtlich nicht.

 AlmaMarieSchneider (18.05.23, 13:29)
Das ist ein schöner Text mit ganz besonderer Stimmung. 
Diese Stimmung ist nicht fremd und fern.

Super gelungen!
Herzlichst
Alma Marie

 Redux antwortete darauf am 18.05.23 um 23:07:
Freut mich sehr, Alma, wenn diese Stimmung spürbar wurde.
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