Oh Gott, wie wär die Welt erst schön,
wenn überall Moscheen stehn...
Von Feuerland bis Anadyr
stünd dann der Islam vor der Tür
mit Muezzins auf Minaretten,
die wir statt Kirchentürmen hätten,
kein Orgelspiel und keine Glocken,
kein Engelschor mit goldnen Locken,
auch nicht Maria mehr mit Kind,
obwohl Mensch nur, weil Frauen sind;
mit Wächtern, die auf Glauben achten
und "Ketzer" köpfen, die wohl dachten,
das kann doch nicht das Leben sein:
Nur aufstehn, beten, Mekkaschrein.
Wir hatten so was hier einst schon -
der Alptraum hieß Inquisition.
Oh Gott, wie wär die Welt erst schön,
wenn überall Moscheen stehn
mit echt verbohrten Schriftgelehrten
und längst nicht kantisch aufgeklärten
Kerlen, die am Boden hocken
in schuhentblößten Schafwollsocken
mit finstren Mienen, dunklen Bärten,
die sich n Dreck um Frauen scherten,
(von denen man nichts sieht als Hände,
der Rest verhüllt, sonst zuckt die Lende)
die an den Herd gehörn, aufs Feld,
während Mann selbst das Teeglas hält
am Straßenrand und Pfeifchen raucht -
du lieber Gott, so’n Leben schlaucht...
ein bißchen Krieg kann da nicht schaden,
der Himmel lacht, es lockt Bin Laden!
Wir sollten es mit Fritze halten,
dem preußischen, dem großen alten:
Dem waren einstmals alle Frommen
in seinem Königreich willkommen -
sie konnten glauben, was sie wollten,
solange sie ihm Achtung zollten,
sich brav an die Gesetze hielten
und nicht nach seiner Krone schielten.
Da kannte Fritze kein Pardon -
in Politik galt Staatsräson!
Wer da schwer hörte, durfte fühlen,
in Festungshaft sein Mütchen kühlen;
Fritz schmiss ihn ohne Federlesen
(an dir muss hier kein Mensch genesen!)
auch aus dem toleranten Land -
Fritz hatte mehr als wir Verstand!
[2005]