LIEBE , LUST & LEIDENSCHAFT sind dinge / die ich gereimt sehr gern zur sprache bringe...(11)

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

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oh sieh nur an den auerhahn
dem hat’s die henne angetan:
am balzplatz steht er da, legt los
ja ja sein trieb ist riesengroß

testosteron macht ihn verrückt
dass er voll auf die tube drückt
empor stellt sich sein federschwanz
auch seinen kopf den reckt er ganz

ganz hoch wie es schwer eindruck macht
und hennengunst ihm alsbald lacht
er balzt und singt und knappt und schleift
bis es ihr echt ans herze greift

und „tritt“ sie dann was beide woll’n
um so der lieb’ tribut zu zoll’n
und wehe wer den hahn bei stört
das fände der echt unerhört
und haut mit seinem schnabel zu -
drum sei gewarnt : lass ihn in ruh!...


*


kommt ein kind fragt was sind schwule
tja sag ich frag in der schule
lehrer sollten das schon wissen
die nicht gleich selbst schwul sein müssen
also nur auf männer steh’n
das mag unverseh’ns gescheh’n
macht nicht krank : mann liebt halt mann
weil er dann kaum anders kann...
 
fragt ein kind was lesben sind
tja sag ich mein liebes kind
männer gibt es und auch frauen
die nach ihresgleichen schauen
voller sehnsucht und begehren
das muß dich nicht weiter scheren
steckt nicht an - doch oft erglüht
frau für frau wenn sie sie sieht...
 
fragt ein kind was ist normal
tja sag ich im winter schal
und im sommer kurze hose
viel beziehungen sind lose
lebensabschnittspartnerschaft
kostet auch meist ganz schön kraft
liebe zwischen frau und mann
die zu kindern führen kann

führt nicht immer gleich zur ehe
automatisch wie ich sehe
doch kein mann kann kinder kriegen
und wenn frau’n auf frauen fliegen
kommt da auch kein kind bei raus
tja so sieht die sache aus!...


*


die liebe scheint gefrässig und sie sieht
mit seltsam unbändigem appetit
gern in die speisekarte stets aufs neu
verleibt sich herzen ein bar jeder scheu -
sie macht auch nie diät bleibt immer schlank
und wird natürlich kaum je liebeskrank...


*


es küsst der küster seine frau
im glockenturm vom kirchenbau
sie schlägt ein kreuz vor stiller lust
und zieht ihn sanft an ihre brust
ergreift sodann das glockenseil
und sorgt für küsters seelenheil:
die glocken schwingen hin und her
geklöppelt wie schon lang nicht mehr
und dank frommer frauenhände
hat das bimmeln fast kein ende...



*


er zu ihr


ach ich liebe dich ganz dolle
ja ich bin nach dir verrückt
bist nicht fett wie meine olle
die fällt hin wenn sie sich bückt

ach es fehlen mir die worte
deinen liebreiz zu benenn’
echt du bist die schärfste torte
die ich weit und breit so kenn’

ehrlich auch mein bäckermeister
schnitte dich ganz gerne an
das ist eh ein ziemlich dreister
doch ob der noch wirklich kann...?!

ohne frage stimmt echt alles
voll von kopf bis fuß an dir
denn ich käme andernfalles
leicht bescheuert vor selbst mir...“


*


er zu ihr II


ach ich liebte meine olle
anfangs wirklich irre dolle
doch die zeit gott sei's geklagt
wo wer wie man gerne sagt

blind vor liebe ist und meint
daß der'n sonne ewig scheint
ging vorüber ziemlich schnell -
längst schon kann ich ihr aufs fell

kaum noch schauen ohne grimm
und das finde ich echt schlimm
doch sie scheint mein grimm'ges kucken
im geringsten nicht zu jucken

lebt ihr leben wie ich meines -
eigentlich nur ist es keines
sagen wir uns dann und wann
und seh'n uns recht ratlos an...“


**


FEUER & FLAMME


Ein Anblick echt, total zum irre werden,
von Kopf bis Fuß das reinste Ebenmaß,
kein Einwand mag des Herzens Lust gefährden,
dich anzuschau´n schier ohne Unterlaß.

Bist du auch fern, hab ich dich doch vor Augen,
dein Bild, es läßt mich einfach nicht mehr los,
du weckst Gefühle, die für Dichter taugen,
bist ein Gedicht ja selbst, des Dichtens Schoß.

Dein Blick von Trauer dunkelsanft verhangen,
gefesselt scheint der Augen Licht vom Lid
und deine Anmut hinreissend befangen,
die, selten wunderbar, kaum jemand sieht.

Es ist: Du blühst vollkommen im Geheimen,
bist dir wohl gänzlich Rätsel noch ohn´ Rat,
mag langsam auch ein Ahnen in dir keimen,
wie schön du bist und welchen Feuers Saat.

Es stürzt mein Herz in deiner Schritte Spuren
und streut, entflammt, dir Rosen auf den Weg,
die ich dir zart, wenn gunstvoll die Auguren,
auf Lid und Lippen, Leib und Lenden leg´...


*


eh’ im letzten jahr der flieder wieder
blühte kam tatsächlich frieda nieder
was den justus gar nicht so erbaute
weil er schon sehr nach luise schaute -
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die liebe ist ein blumenbeet
in dem gar manches blümchen steht
da flattert’s herz von blüt zu blüt
während im blick schön lust erglüht!...


**


liebeslaubentrio


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der flieder blühte wunderbar im garten
hermine saß mit hermann auf der bank
und vögel kamen die sich um sie scharten
und nein die weile ward den zwei’n nicht lang

er war ihr seinen marschallstab am zeigen
„huch“ sagte sie „der ist ja richtig groß!“ -
„da kann ich dir auch mächtig ein’ mit geigen
nun laß ihn aber erst mal wieder los!“

tat er ihr daraufhin ganz lieb entgegnen
sie schmollte zwar doch hielt ihn weiter fest
es fing nun allerdings auch an zu regnen

das unterbrach den forschen härtetest
man schlüpfte in die nahe gartenlaube
wo fortsetzte sich noch was wie ich glaube...


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...im garten war es weiterhin am fliedern
das konnte ja nun auch nicht anders sein
und auf der kleinen vögel ihr’n gefiedern
stellten vom regen tröpfchen sich bald ein

die fliederfee stand derweil in der mitte
des gartens und wusch fleißig sich ihr haar
und zeigte mir sehr gern auf meine bitte
hin wie schön blond und seidenweich es war

zwar klein hatte sie doch sehr lange beine
ein bißchen drollig sah das ja schon aus
verlieren tat ich drob nur worte keine

nein dachte bloß an straußens "fledermaus"
wieso weshalb lag echt nicht so auf händen
die man beim waschen drehen muss und wenden...


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...man hörte dann nicht ton allein nein töne
die drangen aus der laube an mein ohr
es war zum teil jedoch mehr ein gestöhne
das kam mir nun schon recht organisch vor

ich pflückte mir um weiter nicht zu stören
nur schnell noch einen schönen fliederstrauß
und wollt’ auch kein gestöhne derart hören
nein dachte flugs an straußens "fledermaus"

an der’n gesänge und orchesterklänge
die gingen seit ihr’m einstand um die welt
oh ohrwürmer sind darin eine menge

weshalb das werk wohl immer sehr gefällt
gefallen finden gleichfalls marschallstäbe -
erfinden müßt’ man sie wenn’s keine gäbe!...


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der mensch liebt dieses und der mensch liebt jenes
und was er liebt ist nicht immer nur schönes
er folgt dem liebreiz gern fällt ihm anheim
doch geht dabei auch täuschung auf den leim

des menschen liebe hat sehr viele formen
bisweilen krasse trotz rahmen und normen -
was einer liebt ist wesen oder schein
detailverliebt kann gleichfalls mancher sein

bedürfnis ist es was zu lieben treibt
ein mangel der oft unbeseitigt bleibt
raum waltet darin hunger noch und noch
nicht unähnlich so einem schwarzen loch...

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